Startseite » Allgemein »

Göffel von Pöppelmann: Wie der Göffel entstand - KEM

Kunststofftechnik
Wie der Göffel entstand

Von der ersten Idee bis zur Serienreife und -produktion geschieht beim Kunststoffverarbeiter Pöppelmann alles unter einem Dach. Ein Beispiel für eine selbst entwickelte Innovation ist der sogenannte Göffel, der auch unterwegs das einfache Konsumieren von Fertiggerichten ermöglicht.

Der Autor: Gerhard Brock, Projektierung/ Verkauf, Pöppelmann, Lohne

Der Göffel macht herkömmlichen Einmalbestecken, die eine Reihe von Nachteilen haben, Konkurrenz: Sie verfügen zum Teil nur über einen sehr kurzen Griff und lassen sich daher nur schlecht halten. Zudem sind sich so Finger und Speise zu nahe, der Verzehr gestaltet sich schwierig. Dieser Problematik wollten sich die Produktentwickler und -designer bei Pöppelmann Famac annehmen und ein innovatives Essbesteck konzipieren. Die zu Beginn des Projektes definierten Anforderungen waren ehrgeizig: Das zu entwickelnde Produkt sollte komfortabel in der Handhabung sein; gleichzeitig musste es sich aber auch verlustsicher und hygienisch in einen Standard-Becherdeckel integrieren lassen. Dabei galt es, aufwendige Befestigungen und Verpackungen zu vermeiden.
Die Entwickler und Designer von Pöppelmann Famac sahen die Lösung in einem faltbaren Design des Kunststoffbestecks. Der Göffel sollte zwar in einen Standard-Runddeckel mit 95 mm Durchmesser passen, jedoch im ausgeklappten Zustand komfortable 130 mm lang sein und somit eine bequeme Handhabung ermöglichen. Kern der Idee war ein Stiel mit Spreizfaltung: Aus dem Deckel entnommen werden die beiden Griffhälften zusammengedrückt, bis sie einrasten – fertig sind die Gabeln oder Löffel, mit denen sich auch der Becherboden bequem und sauber erreichen lässt.
Von der Idee über das Konzept bis zum Prototypen
Die Idee des Göffels war geboren – nun ging es an die Umsetzung, und zwar mit Unterstützung durch moderne Technik: Bei Pöppelmann Famac sorgen computerbasierte Entwicklungs- und Konstruktionstools für besonders kurze Entwicklungszeiten. Dabei kommen unter anderem Catia V5, Strukturberechnungen (FEM), Füllanalysen, 3D-Simulationen und Digital-Mock-up (DMU) zum Einsatz. Diese Verfahren sind mittlerweile unverzichtbar – das zeigt alleine schon die Tatsache, dass den Mitarbeitern im Unternehmen mehr als 60 CAD-Arbeitsplätze zur Verfügung stehen. An einem dieser Arbeitsplätze wurde auch der Göffel digital konstruiert. Eine vage Idee wurde hier zum durchdachten Konzept, bei dem alle Parameter optimal aufeinander abgestimmt sind.
Virtuell war der Göffel nun also perfekt – aber wie würde er sich in der Realität bewähren? Würde er wirklich alle beschriebenen Anforderungen erfüllen können, stabil genug sein, gut in der Hand liegen? Fragen, die schlussendlich nur ein Prototyp beantworten kann. Pöppelmann Famac kann im Bereich des Rapid Prototyping auf eigene 3D-Drucker zurückgreifen. Diese können innerhalb weniger Stunden Prototypen aufbauen, wobei auch komplexe Strukturen detailgetreu abgebildet werden. Dabei lassen sich die Prototypen je nach Bedarf aus harten oder weichen Werkstoffen drucken. So können die Kunststoffspezialisten schon sehr frühzeitig ein realistisches Muster ihres späteren Produkts in den Händen halten, im Fall von individuellen Sonderlösungen profitieren davon auch die Kunden. Die per CAD-System konstruierten Artikel werden innerhalb weniger Stunden im wahrsten Sinne „begreifbar“. So auch der Göffel, dessen Konstruktion anhand von Alltagstests mit dem Prototypen weiter verfeinert wurde – so lange, bis die Konstrukteure sowohl Funktion als auch Erscheinungsbild für optimal befanden.
Projekte mit einem engen Zeitfenster realisierbar
Ziel der Funktionsprüfungen und der anschließenden Korrekturschleifen ist immer die Serienreife – denn erst wenn diese erreicht ist, kann mit der relativ aufwendigen Anfertigung eines Werkzeugs für die Serienproduktion begonnen werden. Beim Göffel wie auch bei allen anderen Produkten erfolgt dieser Schritt hausintern, schließlich verfügt das Unternehmen über einen eigenen Werkzeugbau mit sehr erfahrenen Mitarbeitern: Ein Team von insgesamt mehr als 120 Formenbauern und Werkeugkonstrukteuren sorgt für eine effiziente und qualitativ hochwertige Verarbeitung. Das ist unter anderem immer dann von Vorteil, wenn Projekte mit einem engen Zeitfenster realisiert werden müssen. Hier sind die Techniker und Ingenieure in der Lage, kurze Reaktionszeiten und eine hohe Flexibilität zu gewährleisten.
Im Mai dieses Jahres präsentierte Pöppelmann auf der Interpack in Düsseldorf erstmals das serienreife Produkt. Wie geplant lässt sich das Besteck verlustsicher und hygienisch in den Becher integrieren. Damit entfallen aufwendige Befestigungen und Verpackungen wie bei einem extern beigefügten Besteck. Deckel und Besteck werden bei Pöppelmann Famac vorkonfektioniert, sodass bei der Abfüllung keinerlei Mehraufwand nötig ist. Der Endverbraucher kann das Essbesteck als Kaufanreiz schon auf den ersten Blick im Deckel sehen. Das intuitive Funktionsprinzip lässt sich mit geringem Aufwand auch für weitere Bestecksorten nutzen, beispielsweise für Löffel, Messer, Kuchengabeln oder Eislöffel. I
Fakuma, Halle B5, Stand 5107

Info & Kontakt

Pöppelmann GmbH & Co. KG Kunststoffwerk-Werkzeugbau Gerhard Brock Tel.: 04442 982-3900 gerhardbrock@poeppelmann.com www.poeppelmann.com
Mehr Informationen zum Leistungsspektrum von Pöppelmann Famac

Kundenspezifische Spezialanfertigungen
Abgesehen vom Standardprogramm bietet Pöppelmann auch hochqualitative Sonderanfertigungen zu wirtschaftlichen Konditionen. Dabei erhalten die Kunden von der Entwicklung bis hin zur Serienfertigung alles aus einer Hand. Für eine enge Abstimmung sorgt ein eigener Projektleiter, der den Kunden über den kompletten Prozess hinweg als fester Ansprechpartner zur Verfügung steht. Zudem koordiniert er die Arbeit der Fachleute, egal ob Entwickler, Werkzeugbau oder Produktion – von der Idee bis zum fertigen Produkt, inklusive Spritzgieß- und Tiefziehfertigung, In-Mould-Labelling, 2-Komponenten- und Etagenwerkzeuge in Verbindung mit einem eigenen Werkzeugbau und bei Bedarf mit Reinraum-Produktionsbe- dingungen gemäß DIN EN ISO 14644 Klasse 7, GMP Standard-C.
Systems Engineering im Fokus

Ingenieure bei der Teambesprechung

Mechanik, Elektrik und Software im Griff

Video-Tipp

Unterwegs zum Thema Metaverse auf der Hannover Messe...

Aktuelle Ausgabe
Titelbild KEM Konstruktion | Automation 4
Ausgabe
4.2024
LESEN
ABO
Newsletter

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Webinare & Webcasts
Webinare

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper
Whitepaper

Hier finden Sie aktuelle Whitepaper


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de