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Schaeffler schließt Geschäftsjahr 2020 mit starkem vierten Quartal ab

Automobil- und Industriezulieferer
Schaeffler schließt Geschäftsjahr 2020 mit starkem vierten Quartal ab

Der weltweit tätige Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler hat seine Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2020 veröffentlicht. Die globale Coronavirus-Pandemie führte zu einem deutlichen Umsatzrückgang. Der Umsatz der Schaeffler-Gruppe lag bei 12,6 Mrd. Euro (Vorjahr: rund 14,4 Mrd. Euro). Währungsbereinigt sank der Umsatz um 10,4 %. Von der negativen Entwicklung waren alle Sparten betroffen.

Jedoch trat in der zweiten Jahreshälfte und insbesondere im 4. Quartal eine spürbare Verbesserung gegenüber dem 1. Halbjahr ein, zu der alle Sparten beigetragen haben. Von den vier Regionen konnte sich China am schnellsten erholen und schloss das Jahr auf währungsbereinigter Basis mit einem Umsatzplus von 8,7 % ab. In den Regionen Americas, Europa und Asien/Pazifik war die Umsatzentwicklung rückläufig.

Das Ergebnis vor Finanzergebnis und at-Equity bewerteten Beteiligungen und Ertragsteuern (Ebit) war von Sondereffekten in Höhe von 946 Mio. Euro (Vorjahr: 372 Mio. Euro) belastet. Diese betrafen vor allem die Ausweitung der bereits im Jahr 2019 etablierten Transformations- und Effizienzprogramme Race (Automotive Technologies), Grip (Automotive Aftermarket) und FIT (Industrial) sowie die Wertminderung des der Sparte Automotive Technologies zugeordneten Geschäfts- oder Firmenwerts und führten zu einem Ebit von -143 Mio. Euro (Vorjahr: 790 Mio. Euro).

Die Ebit-Marge vor Sondereffekten lag trotz des Umsatzrückgangs bei 6,4 % (Vorjahr: 8,1 %). Hier zeigte sich, dass die initiierten Maßnahmen im Rahmen der Spartenprogramme sowie zusätzliche Kostenanpassungen wirken. Nach einem schwachen ersten Halbjahr mit 1,2 % Ebit-Marge verbesserte sich diese im zweiten Halbjahr auf 10,5 % und lag damit auch über Vorjahr (8,4 %).

Sparte Industrial mit deutlichem Umsatzplus im Sektorcluster Wind

Die Sparte Industrial erzielte einen Umsatz von 3138 Mio. Euro (Vorjahr: 3535 Mio. Euro), was einem Rückgang um währungsbereinigt -9,2 % entspricht. Dabei entwickelten sich die verschiedenen Sektoren unterschiedlich. So konnte insbesondere der Sektorcluster Wind ein spürbares Umsatzwachstum erzielen, zu dem insbesondere die Region Greater China beitrug. Dies reichte aber nicht aus, um das stark gesunkene Nachfragevolumen weltweit zu kompensieren.

In der Region Europa sank der Umsatz um währungsbereinigt -18,4 %, was auf die rückläufige Nachfrage in den meisten Sektorclustern zurückzuführen ist, inbesondere in den meisten Sektoren des Clusters Industrial Automation. Das Handelsgeschäft (Industrial Distribution) war durch den Nachfragerückgang im Service und ein entsprechendes Herunterfahren der Lagerbestände geprägt.

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Die Region Americas musste einen deutlichen Umsatzrückgang um währungsbereinigt -13,5 % hinnehmen. Belastend waren hier der Rückgang bei Industrial Distribution und in den Sektorclustern Raw Materials und Aerospace. In der Region Greater China stieg der Umsatz im Geschäftsjahr um währungsbereinigt 18,1 %. Dies war vor allem auf das gute Geschäft in den Sektorclustern Wind und Power Transmission zurückzuführen.

In der Region Asien/Pazifik lag der Umsatz mit währungsbereinigt -13,6 % unter dem Vorjahr. Maßgeblich für den Rückgang waren Industrial Distribution und der Sektorcluster Two Wheelers. Allerdings verbesserte sich die Umsatzentwicklung im zweiten Halbjahr in diesen beiden Bereichen deutlich.

Starker Auftragseingang in der E-Mobilität in Automotive Technologies

Die Sparte Automotive Technologies erzielte einen Umsatz in Höhe von 7821 Mio. Euro (Vorjahr: 9044 Mio. Euro). Währungsbereinigt ging der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 11,6 % zurück. In einem ohnehin rückläufigen Marktumfeld wurde die Umsatzentwicklung im Berichtsjahr massiv durch die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie belastet. Weltweit ging die Automobilproduktion um etwa 16 % zurück. Diesem negativen Trend konnte sich auch Schaeffler nicht entziehen.

Gleichwohl entwickelte sich der Umsatz in der zweiten Jahreshälfte positiv und übertraf den Vorjahreszeitraum um 3,5 %. Insgesamt erreichte die Sparte Automotive Technologies so eine Outperformance von mehr als 4 Prozentpunkten gegenüber dem Markt. Die Sparte Automotive Technologies erzielte im Berichtsjahr ein Auftragseingangsvolumen von 10,2 Mrd. Euro. Hiervon entfielen 2,7 Mrd. Euro auf den Unternehmensbereich E-Mobilität, was deutlich über der Zielvorgabe von 1,5 bis 2 Mrd. Euro lag.

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Der starke Rückgang der weltweiten Automobilproduktion führte im Berichtsjahr in drei von vier Regionen zu Umsatzrückgängen. Besonders betroffen war Europa, wo der Umsatz währungsbereinigt um -19,7 % zurückging. Die Region Americas verzeichnete ein Umsatzminus von währungsbereinigt -13,7 %. In der Region Greater China stieg der Umsatz währungsbereinigt um 5,8 %. In der Region Asien/Pazifik ging der Umsatz währungsbereinigt um -13,2 % zurück.

Automotive Aftermarket mit starker Marge trotz Umsatzrückgang

Auch die Sparte Automotive Aftermarket musste im Geschäftsjahr 2020 einen Umsatzrückgang hinnehmen. Volumenbedingt sanken die Umsatzerlöse auf 1641 Mio. Euro (Vorjahr: 1848 Mio. Euro). Dies entspricht einem Rückgang um währungsbereinigt -7,0 %. Die Umsatzentwicklung verlief in allen Regionen negativ, wobei sich die Entwicklung im zweiten Halbjahr überall verbesserte.

In der Region Europa sanken die Umsatzerlöse um währungsbereinigt -7,8 %. Die Region Americas verzeichnete einen Umsatzrückgang um währungsbereinigt -4,3 %. In Greater China fiel der Umsatzrückgang mit währungsbereinigt -1,9 % moderater aus. In der Region Asien/Pazifik sanken die Umsatzerlöse um währungsbereinigt -12,3 %.

Prognose für das Jahr 2021 bei vorsichtiger Markteinschätzung

Die Schaeffler-Gruppe rechnet für das Geschäftsjahr 2021 mit einem deutlichen währungsbereinigten Umsatzwachstum um mehr als 7 %. Der untere Grenzwert basiert auf einer konservativen Markteinschätzung für das globale Wachstum der Produktion von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen. Zugleich geht das Unternehmen für das Geschäftsjahr 2021 davon aus, eine Ebit-Marge vor Sondereffekten in Höhe von 6 bis 8 % zu erzielen.

Der Konzern erwartet, dass die Sparte Automotive Technologies um 2 bis 5 Prozentpunkte stärker wächst als die globale Produktion von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen. Auf dieser Basis rechnet das Unternehmen für die Sparte Automotive Technologies mit einem deutlich positiven währungsbereinigten Umsatzwachstum sowie mit einer gegenüber dem Vorjahr leicht verbesserten Ebit-Marge vor Sondereffekten in Höhe von über 4,5 %.

Für die Sparte Automotive Aftermarket erwartet der Konzern im Geschäftsjahr 2021 ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum um 5 bis 7 % und eine gegenüber dem Vorjahr leicht rückläufige Ebit-Marge vor Sondereffekten in Höhe von über 11,5 %. Hierbei sind höhere Produktkosten, temporär höhere Logistikkosten im Zusammenhang mit der Inbetriebnahme des Montage- und Verpackungszentrums in Halle (Saale), Kosten für Digitalisierung sowie negative Währungseinflüsse berücksichtigt.

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Für die Sparte Industrial geht das Unternehmen angesichts der Bandbreite der Einschätzungen unter anderem von Oxford Economics zum Wachstum der globalen Industrieproduktion davon aus, im Geschäftsjahr 2021 ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum um 4 bis 6 % zu erzielen sowie eine hohe einstellige Ebit-Marge vor Sondereffekten in Höhe von über 8,5 %.

Dr. Klaus Patzak, Finanzvorstand der Schaeffler AG, sagte: „Wir blicken zuversichtlich auf das kommende Geschäftsjahr und gehen für unsere Märkte von einem relativ robusten Wachstum aus. Allerdings bleibt das wirtschaftliche Umfeld in Zeiten der Pandemie herausfordernd, mit dem Erreichen des Vorkrisenniveaus rechnen wir erst nach 2022. Unsere Prognose reflektiert das.“

Roadmap 2025 gestartet und mit Umsetzung begonnen

Am 18. November 2020 hat die Schaeffler-Gruppe ihre Roadmap 2025 vorgestellt, die eine aktualisierte Unternehmensstrategie, ein Programm zu deren Umsetzung sowie die Mittelfristziele bis 2025 umfasst. Die Roadmap 2025 zeigt den Weg nach vorne auf. Sie steht für Kontinuität und Ausbau der unternehmenseigenen Stärken aber auch für Optimierung und Weiterentwicklung im Hinblick auf neue Technologien und Geschäftsmodelle sowie Kosten und Effizienz. Synergiepotenziale innerhalb der Schaeffler-Gruppe sollen in Zukunft noch stärker genutzt werden.

„Das Jahr 2020 war von großen Unsicherheiten geprägt, die bis heute anhalten. Es zeigt sich einmal mehr, dass sich unsere Aufstellung als weltweit agierender Automobil- und Industriezulieferer auch in schwierigen Zeiten bewährt und uns geholfen hat, relativ gut durch die Krise zu kommen“, sagte Klaus Rosenfeld, Vorstandsvorsitzender der Schaeffler AG. „Wir haben das Krisenjahr genutzt, um im Rahmen der Roadmap 2025 unsere Strategie zu schärfen und auf die aktuellen Herausforderungen und die sich bietenden Chancen auszurichten. Nun geht es vor allem darum, die Roadmap 2025 konsequent umzusetzen.“ (bec)

Kontakt:
Schaeffler AG
Industriestraße 1–3
91074 Herzogenaurach
Tel.: +49 9132 82–0
E-Mail: info.de@schaeffler.com
Website: www.schaeffler.de

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