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Klebstoffe und Dichtstoffe automatisiert applizieren

Verbindungstechnik
Klebstoffe und Dichtstoffe automatisiert applizieren

Wenn die Genauigkeit der manuellen Applikation nicht ausreicht, stehen für Kleb- und Dichtstoffe – in Kartuschen oder Flaschen, 1K oder 2K – auch halb- und vollautomatische Dosierlösungen zur Verfügung.

Inhaltsverzeichnis

1. Vorteile moderner Dosiertechnik
2. Temperatur und Viskosität zweitrangig
3. Modular oder integriert – und Industrie-4.0-tauglich

Die Henkel AG & Co. KGaA bietet neben Kleb- und Dichtstoffen auch Komplettlösungen für die Automatisierung von deren Applikation an. Der Unterschied zwischen manuellen und halb- bzw. vollautomatischen Dosiersystemen liegt in ihrer Bedienung und Funktionsweise:

  • Manuelle Dosierlösungen werden per Hand geführt und betätigt, darunter fallen auch mit Druckluft versorgte Kartuschenpistolen oder peristaltische Handpumpen. Dabei können keine präzisen Dosierparameter eingestellt werden.
  • Halbautomatische Systeme ermöglichen z.B. das Einstellen von Tankdruck oder Dosierzeit, der Vorgang wird jedoch manuell gestartet.
  • Vollautomatische Dosiersysteme setzen auf eine Einstellung aller Parameter über ein Steuergerät, welches die Dosierung z.B. mittels eines Roboters automatisch durchführt.

Vorteile moderner Dosiertechnik

Gegenüber manuellen Lösungen punkten vor allem automatische Systeme mit einer Reihe von Vorteilen:

  • Senkung des Produktverbrauchs und der Produktionskosten führt zu höherer Wirtschaftlichkeit.
  • Reproduzierbare und genaue Dosiermengen verbessern die Qualität und Prozesssicherheit.
  • Mehr Sauberkeit und Gesundheitsschutz optimieren die Arbeitssicherheit.
  • Reduzierung von Verschmutzungen und Müll trägt zur Nachhaltigkeit bei.

Prinzipiell gibt es zwei Methoden: Beim Druck-Zeit-Prinzip wird ein Überdruck in einem geschlossenen Behälter erzeugt, der das zu dosierende Medium über eine Schlauchleitung zu einem Ventil fördert. Dieses öffnet für eine bestimmte Zeit und gibt die gewünschte Produktmenge ab. Das Druck-Zeit-Prinzip eignet sich für alle Kleb- und Dichtstoffe, da nahezu jeder Werkstoff verwendet und es universell eingesetzt werden kann. Die Dosiermenge wird hauptsächlich durch den einstellbaren Tankdruck und die Dosierzeit bestimmt, erfordert jedoch eine externe Messeinrichtung zur Mengenermittlung. Ändert sich die Viskosität des Klebstoffs beispielsweise aufgrund von Umgebungstemperaturen, müssen die Parameter entsprechend angepasst werden, um die gewünschte Dosierung zu gewährleisten. Die Dosiereinheit selbst sorgt für die präzise Dosierung des Klebstoffs. Bei Druck-Zeit-Systemen sind pneumatisch betätigte Dosierventile üblich, die durch Druckluft geöffnet und mit Federkraft geschlossen werden. Hochdruckventile schließen zusätzlich mit Druckluft.

Für jede Anwendung den richtigen Klebstoff wählen

Temperatur und Viskosität zweitrangig

Die volumetrische Dosierung hingegen befüllt ein definiertes Volumen mit der gewünschten Klebstoffmenge, welches anschließend mechanisch entleert wird. Die Viskosität spielt bei volumetrischen Dosiersystemen keine Rolle, da die Dosierung unabhängig von der Umgebungstemperatur erfolgt. Es gibt jedoch auch Einschränkungen bei der Verwendung dieses Prinzips, da nicht alle Kleb- und Dichtstoffe damit dosiert werden können. Die Auswahl hängt von der Bauweise und Größe des Volumendosiersystems ab, da es im Volumenstrom begrenzt sein kann. Volumendosiersysteme, wie sie von Henkel unter der Klebstoffmarke Loctite angeboten werden, verwenden Exzenterschneckenpumpen verschiedener Größen, um verschiedene Volumenströme zu ermöglichen.

Modular oder integriert – und Industrie-4.0-tauglich

Jedes halb- oder vollautomatische Dosiersystem besteht aus einem Steuergerät, einem Produkttank und einer Dosiereinheit. Das Steuergerät dient zur Einstellung der Dosierparameter, sorgt für die Ablaufsteuerung des Dosiervorgangs und überwacht diesen. Es kann mit verschiedenen Dosiereinheiten und zusätzlichen Handlingeinheiten wie pneumatischen Vorschüben und Rotorsprayern verbunden werden. Die neuesten Steuergeräte sind Industrie-4.0-tauglich, was erweiterte Konnektivität bedeutet. Produktbehälter überwachen den Füllstand und versorgen die Dosiereinheit. Es gibt sowohl modulare Systeme als auch integrierte Lösungen, bei denen Tank und Steuergerät in einem Gehäuse verbaut sind, was Platz und Installationsaufwand spart.

Bondexpo 2023: Halle 5, Stand 5419



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