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Prozessindustrie kann jetzt Profinet over APL einsetzen

Industrielle Kommunikation
Prozessindustrie kann jetzt Profinet over APL einsetzen

Die Basis für den Einsatz von Profinet in explosionsgeschützten Anwendungen der Prozessautomatisierung ist gelegt, berichtet die PNO (Profibus Nutzerorganisation e. V.). Der letzte Schritt sei getan – die Bereitstellung eines vollständigen Zertifizierungstests für Profinet-over-APL-Geräte. Grundlage sind die im Rahmen der Kooperation mit den Organisationen FieldComm Group, ODVA und OPC Foundation erstellten Spezifikationsdokumente für den eigensicheren Physical Layer für 2-Draht Ethernet – oder kurz Ethernet-APL. Zeitgleich wurden in den Arbeitskreisen von PI (Profibus & Profinet International) entsprechende Ergänzungen in der Profinet-Spezifikation vorgenommen.

Inhaltsverzeichnis

 

1. Zertifizierungstests sichern Interoperabilität
2. Zertifizierungstest steht zur Verfügung
3. Profinet durchgängig bis in die Feldebene einsetzbar
4. Prozessindustrie profitiert auch bei MTP

Ein weiterer Baustein bestand in der Aktualisierung der GSDML-Spezifikation. Vorangegangen waren Arbeiten, das Profil für PA-Devices für den Einsatz in Profinet-Geräten der Prozessautomatisierung zu optimieren. Zur Unterstützung eines einfachen herstellerunabhängigen Gerätetauschs wurden entsprechende Profil-GSDs bereitgestellt.

Zertifizierungstests sichern Interoperabilität

Zur Sicherstellung eines hohen Maßes an Interoperabilität von Produkten unterschiedlicher Anbieter von Beginn an, hat die Test System Development Group (TSDG) die Arbeiten für die Bereitstellung von Zertifizierungstests in bewährter und anerkannter Weise koordiniert. Zum Umfang gehören unter anderem

  • zusätzliche APL-spezifische Test Cases für die Überprüfung der Profinet-Kommunikation,
  • die Festlegung eines APL-spezifischen Test-Setups für Interoperabilitätsszenarien und
  • die Bereitstellung eines Tests für Funktionen für das Profil für PA-Devices.

Die Zertifizierungstests und -tools für den Physical Layer wurden im Rahmen der Kooperation mit den genannten Organisationen bereitgestellt. Sie sind damit gleich für alle darüberliegenden Kommunikationssysteme und müssen per Vereinbarung zur gegenseitigen Anerkennung für die gleiche Hardware-Version eines Produkts nur einmal durchgeführt werden.

Zertifizierungstest steht zur Verfügung

Damit steht der Zertifizierungstest in akkreditierten PI-Testlaboren allen Herstellern von Profinet-over-APL-Geräten zur Verfügung. Erste Zertifikate wurden noch rechtzeitig vor der SPS 2023 erstellt. Profinet kann damit auf Ethernet-APL-Basis genutzt werden.

Mit der Verfügbarkeit der Zertifizierung haben die Experten von PI alle notwendigen Schritte erfolgreich abgeschlossen und damit Profinet over APL für den Einsatz in der Prozessautomatisierung ertüchtigt. Auch Endanwender haben in der Zwischenzeit die Eignung von Profinet over APL in zahlreichen Laborinstallationen positiv bewertet.

Ethernet-APL: Erste Produkte marktreif

Profinet durchgängig bis in die Feldebene einsetzbar

Mit der Möglichkeit, das weit verbreitete Profinet-Protokoll in den unterschiedlichsten Industrien und Anwendungen durchgängig bis in die Feldebene einzusetzen, kann die Digitalisierung vorangebracht werden. Zudem stehen für die Integration weiterer Protokolle Remote IO‘s für Process Automation (RIO for PA) zur Verfügung. Dafür soll in Kürze das neue PA-Profil für Remote IO freigegeben werden. Darin berücksichtigt ist unter anderem auch die HART-Integration in Profinet – ein weiterer Schritt in Richtung Technologie-Offenheit.

Prozessindustrie profitiert auch bei MTP

Für PI ist auch MTP (Module Type Package) ein wichtiger Schlüssel hin zu flexiblen verfahrenstechnischen Produktionsanlagen. In Kooperation mit Experten der Namur und des ZVEI wird auf Basis der in der VDI/VDE-Gesellschaft Mess- und Automatisierungstechnik (GMA) entstandenen Dokumentenstände eine stabile Version erstellt und im ersten Quartal 2024 veröffentlicht. PI ist der Host für diese Technologie.

Im Bereich Informationsmodelle für den durchgängigen vertikalen Datenaustausch arbeitet PI gemeinsam mit weiteren acht Verbänden an der Weiterentwicklung von PA-DIM für einen erleichterten und flexibleren Geräteaustausch und auch für den vertikalen Datenaustausch bis in die Cloud. Damit bietet PI ein erweitertes Portfolio für die Digitalisierung in der Prozessindustrie, welches weit über die Kommunikationstechnologien hinausgeht.

Übrigens: Das nächste Thema im Bereich Prozessindustrie ist bereits in Abstimmung. Die PI-Experten beschäftigen sich zusammen mit Endanwendern aus der Prozessindustrie mit der funktionalen Sicherheit mit Profisafe. (co)

www.profibus.com

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