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Aufgeräumter Schaltschrank

Modernisierung einer Gesenkbiegemaschine mit Unterstützung einer Sicherheitssteuerung
Aufgeräumter Schaltschrank

Als eine Gesenkbiegemaschine aus dem Jahr 1988 modernisiert werden sollte, setzte man auf eine elektronische Sicherheitssteuerung. Damit ließ sich der Schaltschrank übersichtlich gestalten, und für weitere Erweiterungen ist man bestens vorbereitet.

 

Der Beitrag stammt von der Fiessler Elektronik GmbH & Co. KG, Esslingen

Dass ältere Maschinen nicht immer gleich zum Alteisenhändler gehören, ist bekannt. Meist halten ihre mechanischen Teile jahrelangem Verschleiß ohne Abstriche an Funktionalität und Genauigkeit stand.
Im Bereich der Steuerungstechnik gibt es hingegen über die Jahre gesehen Veränderungen. Zum einen schreitet die Technik und der Komfort von Steuerungen weiter voran, zum anderen gibt es neue Einflüsse seitens der Normung. Funktionalitäten oder Arbeitsweisen aus der Praxis gehen immer mehr in die Normung ein. Das bedeutet, dass seitens der Steuerungstechnik im Standard- sowie im Sicherheitsbereich Anpassungen notwendig sind.
Vor allem bei Gesenkbiegemaschinen hat sich in den letzten Jahren einiges bewegt: Die immer komplizierter werdenden Teile, die produziert werden können und der Einzug mitfahrender optischer Schutzeinrichtungen haben wesentlichen Einfluss auf die Normung genommen. Um diese Vorteile auch für ältere Maschinen mit bestehenden Steuerungsstrukturen nutzen zu können, müssen diese auf den neuesten Standard gebracht werden. Das ist knifflig. Sicherheitsgerichtete Steuerungen bieten dabei klare Vorteile gegenüber herkömmlichen Lösungen mit Sicherheitsrelaistechnik. Sichere Steuerungen sind wesentlich flexibler in der Projektierung und Handhabung. Änderungen während der Inbetriebnahme lassen sich schnell und einfach durchführen.
Diesen Umstand hat sich auch die Gothaer Syma Tech, Spezialist für Service und Umbauten von Blechbearbeitungsmaschinen, beim Umbau einer Gesenkbiegemaschine aus dem Jahre 1988 zu Nutze gemacht. Zwei weitere Faktoren kamen dabei erschwerend hinzu: Zum einen ist die Maschine in den Produktionsplan des Endkunden eingebunden, zum anderen stimmen die Schaltpläne der Maschine nach langen Jahren des Betriebs nicht mehr mit der Realität überein. Dem lässt sich nur durch eine gute Projektvorbereitung und eine flexible, parametrierbare Steuerungsstruktur begegnen, wobei gerade bei Gesenkbiegemaschinen der sichere Teil der Steuerungstechnik einer der Hauptpunkte ist. Deshalb hat sich Syma Tech für die sichere Steuerungsfamilie FPSC von Fiessler entschieden.
Sicherheit und Standard vereint
Die FPSC überwacht bei dieser Maschine die sicherheitsrelevanten Signale vom Not-Halt-Kreis, der optischen Gefahrstellenabsicherung, die seitlichen Schutztüren, die rückseitige Schutztür, die Schaltsperre, zwei Zweihandbedienpulte, zwei Fußpedale, den Betriebsartenwahlschalter, Maschinenstatussignale sowie die Ansteuerung und Überwachung der Ventile für Eil-, Schleichgang und Rückzug. Zudem verarbeitet die Sicherheitssteuerung auch nichtsichere Signale wie die für Stempelklemmung, Matrizenverschiebung oder Höhenverstellung des Parallelanschlags gleich mit.
Ein aufgeräumter, übersichtlicher Schaltschrank ist die Folge. Das unterstützt auch das Servicepersonal bei den regelmäßigen Wartungsarbeiten. Die FPSC unterstützt dabei mit einer flexiblen und erweiterbaren Sicherheitsstruktur. Sollten für eine Anwendung die Anzahl der zentralen E/A-Punkte – wie bei diesem Projekt – nicht reichen, können diese einfach über ein sicheres Bussystem mit dezentralen Erweiterungsmodulen ergänzt werden.
Somit kann jede Anwendung individuell, flexibel und einfach gelöst werden. Außer einer Adressvergabe an den Erweiterungsmodulen und einem Eintrag im Systemkonfigurator muss das Bussystem nicht weiter konfiguriert werden. Die dezentralen Ein- und Ausgänge können sofort mit der Parametrierungssoftware angesprochen werden.
Parametrieren statt Programmieren
Die Programmierung der FPSC wird in der Praxis auf eine Parametrierung des Systems reduziert. Rund 50 vorgefertigte, zertifizierte Softwaremodule bilden die Funktionalität des Anwenderprogramms ab. Spezielle Programmierkenntnisse sind nicht notwendig. Der Anwender kann sich schnell in das System einarbeiten und sich beim Umbau auf das Wesentliche konzentrieren.
Neben speziellen Makros, wie die Auswertung optischer Systeme, Nachlaufwegkontrolle oder Taktsteuerung gibt es auch logische Verknüpfungen, sichere Zeiten und Flip-Flops. Anhand dieser Vielzahl verschiedener Funktionsmakros gibt es keine Einschränkungen bei der Programmerstellung. Über ein einfach zu bedienendes Diagnosetool kann die sichere Steuerung FPSC auf verschiedenen Ebenen diagnostiziert werden. Die Darstellung erfolgt grafisch und unterstützt so das Servicepersonal beim Verständnis des Programms.
Funktionen und Performance
Dass die Performance einer alten Maschine mit einem Umbau auf ein neues Steuerungskonzept erhöht werden kann, liegt zum einen an verbesserten Technologiesteuerungen. Aber auch die Reaktionszeit und Funktionsweise der Sicherheitssteuerung geht hier wesentlich mit ein. Aufgrund einer Reaktionszeit der FPSC von 1 ms können beispielsweise optische Absicherungen optimal an der Maschine montiert oder eingestellt werden. Das optimiert die Eilganggeschwindigkeit und Arbeitsprozesse. Höhere Produktivität ist die Folge und somit eine schnelle Amortisation des Umbaus
Auch dieser Umbau hat bewiesen, dass der Einsatz einer elektronischen Sicherheitssteuerung wesentliche Vorteile bietet. So konnten funktionale Änderungen und Verbesserungswünsche des Bedienpersonals noch während des Umbaus einfach realisiert und umgesetzt werden.
Der Schaltschrank konnte übersichtlicher gestaltet sowie für weitere Erweiterungen vorbereitet werden. Sollte die Maschine beispielsweise noch mit Biegehilfen nachgerüstet werden, könnten diese einfach auf der Sicherheitssteuerung projektiert werden. Für weitere Projekte kann das FPSC-Programm angepasst und wieder verwendet werden. Dadurch können die Projektierungszeiten von Projekt zu Projekt reduziert werden. Als Know-how-Schutz können verschiedene Passwörter für das Programm vergeben werden. Somit kann der Systemintegrator sicher sein, dass die investierte Arbeit nicht von Dritten verwendet wird.
Jens Hanl, Inhaber von Syma Tech, ist sehr zufrieden mit den bisher gemachten Erfahrungen: „Nach der Projektierung einer Neumaschine mit der Sicherheitssteuerung FPSC haben wir nun auch eine Modernisierung einer Gesenkbiegemaschine mit ihr realisiert. Unsere Erfahrungen sind durchweg positiv, so dass wir sicherlich weitere Projekte als auch anstehende Umbauten mit dieser Konzeption verfolgen werden. In Verbindung mit den optischen Absicherungen von Fiessler ergeben sich neue Lösungsansätze für die Projektierung von Blechbearbeitungsmaschinen“
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