Konkrete Beiträge der Prozessautomatisierung zur Erhöhung der Nachhaltigkeit haben der ZVEI und die Interessengemeinschaft Namur in der gemeinsamen Broschüre „Sustainability durch Prozessautomation“ veröffentlicht.
Steigerung von Rohstoff- und Energieeffizienz von enormer Bedeutung
Um die Klimaziele zu erreichen, ist neben dem beschleunigten Ausbau von erneuerbaren Energien auch die Steigerung von Rohstoff- und Energieeffizienz von enormer Bedeutung. „Mindestens die Hälfte der benötigten Effizienzgewinne können wir durch eine flächendeckende Elektrifizierung, Digitalisierung, Automatisierung und vor allem Modularisierung erreichen“, erklärt Felix Seibl, Geschäftsführer des ZVEI-Fachbereichs Messtechnik und Prozessautomatisierung.
Die Potenziale, die die Prozessindustrie bietet, müssten hierzu gehoben und bereits vorhandene Lösungen eingesetzt werden. „Derzeit haben wir nur etwa 10 Prozent der Energieeffizienzhebel in Bewegung gesetzt“, berichtet Seibl. „Weitere 40 Prozent sind auf längere Sicht drin.“
Mit digitalem Zwilling Sicherheit und Effizienz genau bewerten
Konkret möglich werde dies mithilfe des digitalen Zwillings. Durch einen Trainingssimulator könne beispielsweise die Inbetriebnahme einer Großanlage deutlich schneller erfolgen. „Mit dem digitalen Zwilling lassen sich Betriebsszenarien simulieren und Sicherheit und Effizienz genau bewerten“, sagt Seibl. „Damit lassen sich große Mengen an Energie und Rohstoffen bei Inbetriebnahmephasen einsparen.“
Auch bislang ungenutzte Abwärme, die bei Produktionsprozessen anfällt, soll künftig besser genutzt werden. Die Abwärme wird hierzu an geeigneten Stellen im Betrieb konzentriert, um sie dann erneut etwa für Aufwärmprozesse oder zur Beheizung von Gebäuden zu nutzen. (jpk)