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Fußball-Weltmeisterschaft in Russland im Zeichen der Technik

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Fußball-Weltmeisterschaft im Zeichen der Technik

Vom 14. Juni bis 15. Juli 2018 schaut die Welt nach Russland, wenn im größten Land der Erde die 21. Fußball-Weltmeisterschaft über die Bühne geht. Wie im normalen Leben, so hält auch in der beliebten Sportart immer mehr Technik Einzug. Wurde beim Turnier 2014 in Brasilien erstmals die Torlinientechnologie der Aachener Firma GoalControl eingesetzt, so ist die diesmalige Neuerung der Videobeweis mit dem Videoschiedsrichter bei umstrittenen Szenen.

Jörn Kehle, Redakteur KEM Konstruktion

Alle vier Jahre zieht der Fußball die Welt in seinen Bann. Von Mitte Juni bis Mitte Juli 2018 kämpfen 32 Teams aus fünf Kontinenten vier Wochen lang um den begehrten Pokal in den zwölf Stadien des russischen Riesenreichs. Titelverteidiger ist die deutsche Fußballnationalmannschaft, die sich ihren vierten Titelgewinn am 13. Juli 2014 im Fußballtempel des Maracana-Stadions in Rio de Jañeiro durch einen 1:0-Sieg nach Verlängerung gegen Argentinien sicherte. Bis auf den viermaligen Weltmeister Italien, der sich in seiner Qualifikationsgruppe den Spaniern beugen musste und in den Playoffs den Schweden unterlag, sind alle anderen sieben Titelträger unter den Teilnehmern.

Russland ist in diesem Jahr erstmals Gastgeber der Welttitelkämpfe. Große Chancen werden der Mannschaft des früheren Bundesligatorwarts Stanislaw Tschertschessow aber nicht eingeräumt. Im besten Fall kommt die Sbornaja, wie die russische Fußballnationalmannschaft genannt wird, als Gruppensieger ins Achtelfinale, dort warten allerdings mit Europameister Portugal und Spanien, dem Weltmeister von 2010, zwei Kaliber, gegen die es äußerst schwer werden dürfte. Neben Portugal und Spanien zählen der Titelverteidiger und viermalige Gewinner Deutschland, Frankreich, Weltmeister von 1998, und Brasilien, mit fünf Erfolgen Rekordweltmeister, zu den aussichtsreichsten Kandidaten auf den Sieg im Endspiel am 15. Juli im Moskauer Luschniki-Olympiastadion. Dort beginnt das Turnier auch am Donnerstag, 14. Juni, 17 Uhr, wenn der Gastgeber gegen Saudi Arabien das Eröffnungsspiel bestreitet. Die deutsche Mannschaft steigt am Sonntag, 17. Juni, 17 Uhr, ebenfalls im Luschniki-Stadion gegen Mexiko ins Turnier ein.

Da das Spiel in den vergangenen Jahrzehnten immer schneller geworden ist, dadurch bedingt, dass sich die Trainingsmethoden stetig weiterentwickelt haben und die Sportler immer fitter und technisch stärker geworden sind, kommt auch der Fußball nicht mehr komplett an technischen Hilfsmitteln vorbei. Ihre erfolgreiche Premiere feierte die Torlinientechnik von GoalControl vor vier Jahren in Brasilien und hat sich seitdem erfolgreich bewährt. Ein sogenanntes „Wembley-Tor“ wie im Endspiel 1966 zwischen England und Deutschland ist somit ebenso ausgeschlossen wie ein „Phantomtor“ von Thomas Helmer 1995 oder Stefan Kießling 2013.

Seit dem vergangenen Sommer kommt in der Fußball-Bundesliga das neueste Hilfsmittel zum Einsatz: der Videobeweis. Erstmals vorgeführt wurde er bei der U20-WM in Südkorea sowie beim Confed Cup, der Generalprobe zur Weltmeisterschaft. Dabei sitzt der Videoassistent vor mehreren Bildschirmen und kontrolliert vier spielentscheidende Situationen: Elfmeter, Rote Karte, Tor aus einer Abseitsposition sowie Spielerverwechslungen. Dass das System jedoch Zeit brauchen würde, bis es sich eingespielt hat, dürfte klar gewesen sein.

Dennoch gab es sowohl beim Confed Cup als auch in der Fußball-Bundesliga massive Kritik, da nicht alle strittigen Szenen zu 100 % korrigiert werden konnten und die Zuschauer in den Stadien nicht darüber informiert wurden, was denn nun überprüft wird. Seit Beginn der Rückrunde funktioniert der Videobeweis aber immer besser, weshalb die Regelhüter des Weltverbands Fifa, das International Football Association Board (IFAB), die Aufnahme in die Regeln des Fußballs Anfang März 2018 zugestimmt haben. Außerdem werden die Szenen, bei denen eingegriffen wird, in Russland auf der Anzeigentafel vorgeführt. Eine weitere Neuerung ist, dass sich ab sofort die Trainer vom Spielfeldrand aus über moderne Kommunikationsmittel mit ihren Assistenten auf der Tribüne austauschen dürfen. Damit haben sich die Regelhüter der technischen Entwicklung angepasst. Allerdings ist der Austausch streng auf taktische Anweisungen und Kommunikation zum Wohle der Spieler beschränkt.

Auch die Anzahl der Kamerapositionen in den Stadien ist in den letzten Jahrzehnten immer weiter gewachsen. Bei den Welttitelkämpfen vor 20 Jahren in Frankreich wurden aus 16 Positionen Bilder an die übertragenden Fernsehgesellschaften geliefert, vor vier Jahren in Brasilien waren es bereits 34. In Russland dürfte sich die Zahl aufgrund des Videobeweises nochmals erhöhen. Außerdem hat jede Fernsehgesellschaft die Möglichkeit, mit zusätzlichen eigenen Kameras dem Zuschauer an den Bildschirmen weitere Einblicke zu gewähren.

www.fifa.com

Details zur Fußball-Weltmeisterschaft 2018
in Russland:
http://hier.pro/sunu8

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