Selbstzentrierendes Spannelement mit nur einer Bundschraube befestigt

Der Beitrag stammt von der VMA Verbindungs-, Mess- und Antriebstechnik GmbH, Mainaschaff

Bei der Montage von Riemenscheiben oder Kettenrädern müssen die gängigen Spannsätze mit sechs bis zwölf oder mehr Schrauben angezogen werden. Eine zeitraubende Angelegenheit, da auf Montageraum sowie Zentrieren durch Anziehen der Schrauben nicht verzichtet werden kann. Die Spanntechnik von VMA bietet eine Lösung, auf die Anwender verschiedenster Applikationen wie bei Förderbändern, Abfüllanlagen, in Verpackungsindustrie oder Verkehrstechnik nicht mehr verzichten möchten. Das VMA-Spannelement wird mit nur einer Bundschraube befestigt, ist selbstzentrierend und in zwei Standardausführungen lieferbar. Die nachrüstbaren Schnellspannelemente lassen sich bei ausgeschlagenen Passfedernuten einbauen und ersetzen; das heißt: formschlüssige durch kraftschlüssige Welle-Nabe-Verbindungen. Alternativ hierzu gibt es Ausführungen mit Sechskantmutter, welche eine zusätzliche Schlüsselfläche besitzt. Beide Ausführungen werden mit nur einem Werkzeug befestigt. Dadurch ist auch bei beengtem Einbauraum radial eine Montage problemlos möglich. Die Montage von mehreren Schrauben zur Befestigung bei Konus-Nabenverbindungen sowie das mühevolle Anpassen bei Passfedernuten entfallen. Selbst hohe Drehzahlen oder starke Maschinenschwingungen beeinträchtigen nicht die Funktion der Schnellspannelemente, mit denen eine exakte Rundlaufgenauigkeit durch die Doppelkonusbuchse gewährleistet bleibt. Man spricht hier von einem Wert von 0,02 bis 0,05 mm.

Das Spannelement besteht aus Bundschraube, Spannzange, Druckring und Außenring. Zunächst wird eine Konusbuchse mit Hilfe einer Bundschraube axial verspannt, so dass die Kraft direkt von der Welle auf die Nabe (bzw. bei der nachrüstbaren Version auf den Außenring) übertragen wird. Bedingt durch die hohen Reibungskoeffizienten, die bei dem Spannsatz auftreten, erfordert die Kraftübertragung keine weiteren Sicherungselemente. Bei Demontage löst sich zunächst die Bundschraube von der Konusbuchse. Diese löst bei weiterem Drehen über einen Innenring die Konusbuchse aus dem Außenring. Aufwändiges Abdrücken durch Schrauben oder Losschlagen entfällt. Dieses Spannsystem eignet sich für Wellendurchmesser bis zu 50 mm.

Das Schnellspannelement wird mit nur einem Werkzeug und einer Bundschraube angezogen, wohingegen handelsübliche Spannsätze mit bis zu zwölf Schrauben zu befestigen sind. Auch eine Gefahr durch Planschlag verschwindet, der durch das Anziehen von mehreren Schrauben mit unterschiedlicher Festigkeit verursacht wird. Während Konstrukteure bei herkömmlichen Spannsätzen immer noch zusätzlich auf entsprechend axiale Einbaufreiräume achten müssen, wird eine solche Einschränkung bei diesem Produkt hinfällig.

Als besonderen Service bietet VMA Komplettlösungen an; Keilriemenscheiben, HTD-Scheiben oder Kettenräder werden bereits mit dem entsprechenden Konus ausgerüstet, so dass der Anwender in alle marktüblichen Systeme von Mulco, Optibelt usw. die Spannzange montieren kann. Von diesem Angebot profitiert man u. a. bereits in der Pharmaindustrie und an Textilmaschinen. Natürlich können die Standardabmessungen nach Kundenwunsch auch gekürzt oder verlängert werden. So befindet sich zur Zeit der kürzeste Spannsatz mit nur 23 mm Länge in der Lebensmittelindustrie im Einsatz. Andererseits übertragen Sonderausführungen in der Textilmaschinenindustrie mit Wellendurchmessern bis 50 mm Drehmomente bis 500 Nm.

Die patentierten Spannelemente des Herstellers gibt es in Stahl und Edelstahl, weshalb man sich auch in der Lebensmittelindustrie oder in der Chemischen Industrie für dieses Produkt entscheidet. Gleichzeitig können weitere Produkte des Hauses, wie die Sicherheitskupplung oder die verdrehsteife Ausgleichskupplung, mit einem Spannsatz als Befestigungsmöglichkeit bestückt werden. Solche Lösungen werden u. a. gern bei Prüfständen in der Automobilindustrie eingesetzt.

VMA-Spannsätze KEM 428