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Die gesamte Prozesskette der Montage-Automatisierung

Motek/Bondexpo 2023
Die gesamte Prozesskette der Montage-Automatisierung

Die gesamte Prozesskette der Montage-Automatisierung
„Wir zeigen realistisch umsetzbare Lösungen, die in bestehenden Produktionsumgebungen leicht implementierbar und unmittelbar einsatzbereit sind – und so die Wettbewerbsfähigkeit sichern“, sagt Bettina Schall, Geschäftsführerin des Messeveranstalters P. E. Schall. Bild: P. E. Schall
Vernetzte, smarte Produktionskomponenten, Montageassistenz-Systeme sowie Lösungen für eine einfache Implementierbarkeit und Inbetriebnahme stehen im Fokus des Messeduos Motek/Bondexpo 2023. Kernthema dabei ist die Ganzheitlichkeit – denn die beiden Messen behandeln ja die gesamte Prozesskette der Produktions- und Montage-Automatisierung – von Komponenten und Baugruppen sowie Teilsystemen bis hin zu Komplettsystemen, wie Bettina Schall, Geschäftsführerin des Messeveranstalters P. E. Schall im Interview erläutert.

Fragen: Michael Corban, Chefredakteur KEM Konstruktion

Inhaltsverzeichnis

1. Austausch von Anwendern und Anbietern rund um die Montage
2. Smarte Produktionskomponenten im Fokus
3. Die Chancen von Montageassistenz-Systemen
4. Zum Rahmenprogramm von Motek/Bondexpo
5. Zu den Messen Motek und Bondexpo

Messenews finden Sie auch auf unserer Messeseite zur Motek

KEM Konstruktion: Motek und Bondexpo finden auch 2023 wieder kombiniert statt – was zeichnet das Messe-Duo aus?

Bettina Schall (P. E. Schall): Klebtechnologien haben sich in den vergangenen Jahren enorm weiterentwickelt und nehmen in der industriellen Fertigung einen zunehmend hohen Stellenwert ein. Während früher noch hauptsächlich geschweißt, geschraubt und genietet wurde, ist das Kleben von Bauteilen jetzt im Trend. Diese Veränderung ist zum einen durch die rasche Weiterentwicklung der Klebtechnologie selbst begründet, und zum anderen durch die Materialvielfalt der zu verbindenden Bauteile. Beispielsweise werden neue Werkstoffe und Compoundmaterialien im Leichtbau sowie andere unterschiedliche Materialien verwendet, die zuverlässig zu fügen sind. Mit moderner Klebtechnologie ist dies realisierbar – dadurch entstehen neue Prozesse und neue Produkte. Klebtechnologien haben deshalb in vielen industriellen Bereichen ein hohes Potenzial, beispielsweise im Fahrzeug- und Maschinenbau, in der Medizintechnik, der Elektronik und auch im Bauwesen. Die Bondexpo richtet den Blick gezielt auf die Prozesskette Fügen und Verbinden durch Kleben, Vergießen, Dichten und Schäumen. So ist dieses Fachgebiet mittlerweile zum untrennbaren Bestandteil der Produktions- und Montageautomatisierung geworden. Motek und Bondexpo sind in den vergangenen Jahren immer mehr zusammengewachsen. Sowohl Aussteller als auch Fachbesucher schätzen diese volle Integration, denn es wird dieselbe Zielgruppe adressiert.

Die Prozesskette der industriellen Fertigung im Fokus

Austausch von Anwendern und Anbietern rund um die Montage

KEM Konstruktion: Auf welche aktuellen Fragestellungen können Motek und Bondexpo Antworten geben?

Schall: Zur Motek/Bondexpo kommen Geschäftsführer, Investitionsentscheider, Fabrik-Ausstatter, Entwickler, Ingenieure und Konstrukteure aus der industriellen Praxis. Sie suchen und erwarten konkrete, praxisnahe Lösungen, um ihre Prozesse zu verbessern und wirtschaftlicher zu machen. Denn die Unternehmen müssen enorme Herausforderungen stemmen – Preisdruck auf vielen Ebenen, Fachkräftemangel, Materialengpässe und Lieferschwierigkeiten, Null-Fehler-Forderung, Ressourcenschonung und dergleichen.

Diese aktuellen Fragen und Herausforderungen betreffen alle Unternehmen gleichermaßen. Sie stehen unter einem großen Druck, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Um am Markt bestehen zu können, benötigen sie realistisch umsetzbare Lösungen, die in ihre bestehenden Produktionsumgebungen leicht implementierbar und unmittelbar einsatzbereit sind. Hier greift das Konzept der Motek/Bondexpo: Es setzt den Anwendernutzen in den Vordergrund sowie die Zukunftsfähigkeit der Investition.

Smarte Produktionskomponenten im Fokus

KEM Konstruktion: Definiert sind 2023 drei Schwerpunktthemen – schauen wir zunächst auf das erste: Warum stehen vernetzte, smarte Produktionskomponenten im Fokus?

Schall: Der Fortschritt der Digitalisierung und deren Durchdringung ist hier das Thema. Greifer, Werkzeughalter, Schrauber, Antriebe oder Linearführungen – das sind beispielhafte Komponenten, die dank Digitalisierung „smart“ geworden sind. Sie nehmen viele unterschiedliche Daten auf, geben sie weiter und bilden somit die Basis für ein vernetztes Produktionssystem. Automatisierung und Digitalisierung werden oft als abstrakte Begriffe kommuniziert, doch in einem Produktionssystem sind konkrete mechatronische Komponenten verbaut. Dank deren Ausstattung mit Sensorik und dem Einsatz von Software werden sie „intelligent“. So entstehen ganzheitlich arbeitende Systeme, mit denen die Automatisierung realisiert wird. Die Vernetzung ermöglicht es, dass Anlagenzustände bewertet und überwacht werden können. Die Ganzheitlichkeit ist ja Kernthema der Motek/Bondexpo: Sie behandelt die gesamte Prozesskette der Produktions- und Montage-Automatisierung – von Komponenten und Baugruppen sowie Teilsystemen bis hin zu Komplettsystemen.

Smarte Software vereinfacht Einsatz von Robotern und Cobots

Die Chancen von Montageassistenz-Systemen

KEM Konstruktion: Welche Rolle spielen mit Blick auf die aktuellen Herausforderungen Montageassistenz-Systeme?

Schall: Montagesysteme sind ein klassisches, traditionelles Kernthema der Motek. Hier sind dank der fortschreitenden Digitalisierung die Assistenzfunktionen bemerkenswert erweitert worden. Montageassistenz bedeutet, dass verschiedene Features mit dem Werker „mitfühlen“, „mitdenken“, „mitschauen“ und ihm einerseits die Arbeit erleichtern und andererseits auch sicherer machen. Montageassistenz hat also viele Gesichter – das können beispielsweise Leitsysteme sein, die durch den Montageprozess führen, ganz sicher spielt die Bildverarbeitung eine große Rolle, und es können auch Hilfsmittel und Unterstützungstools sein, die für mehr Ergonomie sorgen. Montageassistenz ist komplex – sie unterstützt bei der Null-Fehler-Produktion, bei der individualisierten Produktion, bei der Überwindung von Sprachbarrieren und nicht zuletzt auch bei der Unterstützung älterer Mitarbeiter. Montageassistenz-Systeme vereinen Arbeitswissenschaft, Software, Digitalisierung und Automatisierung mit dem Ergebnis, dass die Abläufe sicherer, zuverlässiger, effizienter und einfacher werden.

Nachhaltigkeit profitiert vom Schrauben

KEM Konstruktion: Das Thema Fachkräftemangel ist gerade auch im Engineering ein Problem – das wird mit dem dritten Schwerpunktthema „Lösungen für eine einfache Implementierbarkeit und Inbetriebnahme“ adressiert. Welche Impulse will die Motek hier geben?

Schall: Der Impuls ist klar: Jeder Betrieb muss die Möglichkeit haben, Prozesse zu automatisieren. Die Hürden müssen gesenkt werden, damit die Fertigung so günstig und wirtschaftlich wie möglich erfolgen kann. Voraussetzung hierzu sind Lösungen, die benutzerfreundlich und auf direktem Weg implementierbar sind und die Betriebe nicht wochen- oder monatelang von der eigentlichen Arbeit abhalten. Schließlich soll Automatisierung einen klaren, unmittelbaren Nutzen bringen. Cobots sowie Plug-and-Play-Lösungen haben in den vergangenen Jahren eine enorme Entwicklung durchlaufen, sowohl in ihrer Vielfalt als auch in ihren Anwendungsmöglichkeiten. Hier werden wir viele weitere Fortschritte sehen.

Zum Rahmenprogramm von Motek/Bondexpo

KEM Konstruktion: Welche Veranstaltungen wie Fachforen oder virtuellen Ergänzungen finden begleitend zum Messe-Duo statt?

Schall: Natürlich wird wieder das traditionelle Ausstellerforum mit Fachvorträgen vorbereitet, das die Messebesucher mit relevanten Fachinformationen up to date versorgt. Sicher werden viele Aussteller ihre Live-Messepräsentationen auch in diesem Jahr wieder mit Übertragungen aus ihrer Produktion oder mit Simulationspräsentationen ergänzen; schon bei der Motek 2022 gab es auffallend viele Großbildschirme, die vielfach lebendige Einblicke in reale Produktionsumgebungen gewähren und das Messegeschehen vor Ort bereichern. Diese ausstellerindividuellen Präsentationen sind nützliche Funktionserläuterungen und bieten den Fachbesuchern viele Zusatzinformationen, die den Live-Messebesuch sinnvoll ergänzen.


Zu den Messen Motek und Bondexpo

Die 41. Motek, internationale Fachmesse für Produktions- und Montageautomatisierung findet zusammen mit der 16. Bondexpo, internationale Fachmesse für Klebtechnologie von 10. bis 13. Oktober 2023 in Stuttgart statt.

Motek

Besucherinfos zu den beiden Messen finden sich hier:



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