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Green Mobility für eine nachhaltige Zukunft Green Mobility für eine dekarbonisierte und nachhaltige Zukunft

Fahrzeugbau
Green Mobility für eine nachhaltige Zukunft

Die Dekarbonisierung des Verkehrssektors ist von entscheidender Bedeutung, um die schädlichen Auswirkungen des Klimawandels abzuschwächen. Der Beitrag zeigt auf, wie wir die Dekarbonisierung beschleunigen, urbane Ökosysteme umgestalten und die globale Automobilindustrie revolutionieren können.

Amit Chadha, CEO & Geschäftsführer, L&T Technology Services, Karnataka, Indien

Inhaltsverzeichnis

1. Globaler Auftrag ist die schnelle Dekarbonisierung
2. Neugestaltung städtischer Ökosysteme
3. Revolution der Autoindustrie als Vorreiter des Wandels
4. Partnerschaften innerhalb des Ökosystems wichtig
5. Ein Multi-Stakeholder-Ansatz

Die Welt verändert sich. Um die Bedrohung durch den Klimawandel abzuwenden, ist eine umfassende Transformation hin zu einer nachhaltigen Lebensweise erforderlich.

Trotz des globalen Temperaturanstiegs und zunehmend unvorhersehbarer Wetterereignisse könnte das Erreichen von Netto-Null-Emissionen bis 2050 noch immer dazu beitragen, irreversible Schäden für unsere Umwelt zu verhindern.

Im Hinblick auf dieses Ziel steht die Automobilindustrie als allgegenwärtige Emissionsquelle, aber auch als Innovationstreiber für die Zukunft der Mobilität im Fokus. Angesichts des starken Anstiegs der weltweiten Treibhausgasemissionen erhöht sich der öffentliche Druck auf die Branche zunehmend. Durch eine beschleunigte Dekarbonisierung, die Weiterentwicklung und Umgestaltung städtischer Ökosysteme und eine Neuausrichtung der Automobilindustrie können wir jedoch eine Perspektive für eine Zukunft abseits des derzeitigen Trends schaffen. Grüne Mobilität hat sich dahingehend als ein wichtiger Wegbereiter erwiesen. Unterschiedlichste Interessengruppen sind bemüht, ein tieferes Verständnis für das vielschichtige Potenzial grüner Mobilität zu entwickeln, um dieses in der Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft optimal ausschöpfen zu können.

Globaler Auftrag ist die schnelle Dekarbonisierung

Die Dekarbonisierung des Verkehrssektors ist von entscheidender Bedeutung, um die schädlichen Auswirkungen des Klimawandels abzuschwächen. Fahrzeuge, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden, sind für einen erheblichen Teil der Kohlendioxidemissionen verantwortlich und verschärfen den Treibhauseffekt. Um die Dekarbonisierung zu beschleunigen, müssen Regierungen und Unternehmen heute der Einführung sauberer, erneuerbarer Energiequellen wie Strom und Wasserstoff für den Antrieb von Fahrzeugen und öffentlichen Verkehrsmitteln Vorrang einräumen.

Die Automobilindustrie, welche sich derzeit noch von den Auswirkungen der Pandemie und den Engpässen in der globalen Lieferkette erholt, sucht daher nach neuen Wegen, um die wachsende Nachfrage nach Elektromobilität zu befriedigen.

Elektrofahrzeuge spielen durch den Wegfall der mit fossilen Brennstoffen betriebenen Motoren eine wichtige Rolle bei der Verbesserung der allgemeinen Luftqualität und haben sich als vielversprechende Lösung zur Reduzierung von Kohlenstoffemissionen etabliert. Sie überzeugen zudem durch flexible Nutzungsmöglichkeiten und erschwingliche Mobilitäts- und Wartungsoptionen. Die jüngsten Fortschritte in der Batterietechnologie, der Ausbau der Ladeinfrastruktur und öffentliche Anreize für den Kauf und die Nutzung machen Elektrofahrzeuge immer beliebter. Um eine breite Akzeptanz von Elektrofahrzeugen zu erreichen, müssen wir uns jedoch mit zentralen Fragen wie der Batterieentsorgung, der Nachhaltigkeit der Lieferkette und einem sozial gerechten Zugang zur E-Fahrzeugtechnologie befassen.

Neugestaltung städtischer Ökosysteme

Urbane Gebiete sind von zentraler Bedeutung für die Dynamik des Wandels hin zu einer grünen Mobilität. Die wachsende Weltbevölkerung zieht es in die Städte – Verkehrsstaus, Umweltverschmutzung und die begrenzte Verfügbarkeit von Grünflächen werden zunehmend zu großen Herausforderungen. Infolgedessen müssen sich Städte neu erfinden, um nachhaltige Mobilität zu fördern und die Lebensqualität ihrer Einwohner zu erhalten.

Smart-Home-Technologien und vertikale Begrünungssysteme können durch die Bereitstellung von Schatten und Isolierung städtische Hitzeinseln mindern und durch die natürliche Kühlung öffentlicher Räume zu einer Verringerung des Energiebedarfs von Gebäuden beitragen. Sie ermöglichen zudem die Bindung von CO2 für eine verbesserte Luftqualität und Verringerung der Umweltverschmutzung und bieten Lebensräume für den Erhalt der Artenvielfalt.

Effiziente Verkehrssysteme, wie zum Beispiel von Bussen und Zügen, die mit sauberer Energie betrieben werden, können die individuelle Fahrzeugnutzung, Verkehrsstaus und Emissionen weiter reduzieren. Fußgängerfreundliche Infrastrukturen, Radwege und Mikromobilitätslösungen wie E-Scooter und Bike-Sharing-Programme fördern ebenfalls die Offenheit für umweltfreundliche Verkehrsmittel. Auf der Makroebene helfen intelligente Verkehrsüberwachungssysteme und die datengesteuerte Städteplanung, den Verkehrsfluss zu optimieren, Leerlaufzeiten zu reduzieren und den Kraftstoffverbrauch zu minimieren. Insgesamt ist die Integration grüner Mobilität in städtische Ökosysteme eine Win-Win-Situation. Sie fördert sauberere Luft, verbesserte Mobilitätsoptionen und gesündere Gemeinden.

Aus Sicht des Gesundheitswesens kann durch eine verbesserte Luftqualität ein signifikanter Rückgang der durch Luftverschmutzung verursachten Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen erzielt werden. Diese Verbesserung der allgemeinen Gesundheit bedingt unter anderem produktivere Betriebs- und Arbeitsabläufe und geringere Kosten im Gesundheitssektor. Neben diesem starken individuellen Impuls bietet die Elektrifizierung von Fahrzeugen erhebliche wirtschaftliche Vorteile, darunter die Schaffung von Arbeitsplätzen, die vermehrte Forschung und Entwicklung und höhere Investitionen in nachhaltige Innovationen. Ein konsequenter Rückgang der Nachfrage nach fossilen Brennstoffen, die nur begrenzt verfügbar sind und zumeist importiert werden, trägt wiederum zur Erhöhung der Energiesicherheit und zur Stabilisierung der Kraftstoffpreise bei.

Revolution der Autoindustrie als Vorreiter des Wandels

Im Zentrum der grünen Mobilität steht die globale Automobilindustrie. Traditionelle Automobilhersteller und neue Marken arbeiten intensiv an Innovationen, neuen Modellen und Produkt-Features und gestalten im Kampf um Marktanteile im Vertrieb umweltfreundlicher Fahrzeuge die Branchenlandschaft neu.

Weltweit arbeiten die Hersteller daran, den CO2-Fußabdruck in der Produktion zu verringern und ihre Prozesse im Sinne der Kreislaufwirtschaft zu optimieren.

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Da Software-Defined-Vehicles in den Fokus der großen Automobilhersteller weltweit rücken, wird es in Zukunft eine größere Nachfrage nach digitalen Ingenieurdienstleistungen geben.
Bild: L&T Technology Services

Investitionen in die Forschung und Entwicklung alternativer Materialien und Fertigungsverfahren ermöglichen den Bau leichterer, energieeffizienterer Fahrzeuge. Autonome Fahrzeuge sollen künftig aktiv mit dem Verkehrsnetz kommunizieren und so den Verkehrsfluss verbessern und Unfälle reduzieren. Technologische Fortschritte wie diese, in Kombination mit Elektrofahrzeugen und Shared-Mobility-Lösungen, sind wichtige Bestandteile auf dem Weg zu einer nachhaltigeren und effizienteren Zukunft des Verkehrssektors. Die software-basierte Fahrzeugentwicklung spielt dabei eine Schlüsselrolle, da sie ein optimiertes Fahrgast- und Fahrererlebnis bietet und gleichzeitig die Konformität mit den sich entwickelnden gesetzlichen Standards sicherstellen muss. Da Software-Defined-Vehicles (SDVs) in den Fokus der großen Automobilhersteller weltweit rücken, wird es in Zukunft eine größere Nachfrage nach digitalen Ingenieurdienstleistungen geben.

Partnerschaften innerhalb des Ökosystems wichtig

Um die gesamte Wertschöpfungskette abzudecken und alle wichtigen Parameter im EV/SDV-Ökosystem zu verstehen, arbeiten einige Hersteller bereits mit Engineering Research&Development-Partnern zusammen.

Denn die Inanspruchnahme einzelner Anbieter von der Produktkonzeption, über Design, Entwicklung, Testing, Wartung und Herstellung bis hin zum Kundendienst kann die Kosten und die Komplexität immens erhöhen.

Durch die Zusammenarbeit mit einem ER&D-Partner, der über branchenübergreifendes Fachwissen, digitale Engineering-Fähigkeiten und ein breites Netzwerk für Co-Innovationen verfügt, werden Transformationsinitiativen unterstützt und technologische Beschränkungen durch branchenübergreifende Expertise kosteneffizient überwunden.

Mit dem Zugriff auf globale Lieferkapazitäten werden so auch Rechenmodelle ermöglicht, die weniger Energie verbrauchen, die Leistung steigern und datengesteuerte Algorithmen optimieren. Mit Hilfe von skalierbaren Software-Stacks, die Sensoren und physische Komponenten nutzen, werden die erhöhten Anforderungen von Elektrofahrzeugen an Sicherheit und Leistung sichergestellt.

Oftmals werden ER&D-Unternehmen auch angefragt, um Schwerpunkte in der Softwareentwicklung zu definieren, welche in Zusammenarbeit mit Drittanbietern zum Beispiel CloudOps und schnelle Over-the-Air-Updates ermöglichen. Die zunehmende Komplexität der EV-Technologien erfordert die Einführung von softwaredefinierten Designs, die in der Lage sind, vielfältige Herausforderungen zu bewältigen – von der Entwicklung bis zur anschließenden Bereitstellung, Wartung und Aktualisierung.

Ein Multi-Stakeholder-Ansatz

Die Verwirklichung einer umweltfreundlichen Mobilität erfordert die Zusammenarbeit unterschiedlicher Interessengruppen. Regierungen spielen eine wichtige Rolle beim Erlass von Richtlinien und Vorschriften, die Anreize für die Einführung nachhaltiger Prozesse und Technologien schaffen.

Subventionen für E-Fahrzeuge, Emissionsstandards und städtebauliche Vorschriften sind nur einige wenige Beispiele dafür, wie staatliche Instanzen den Übergang zu einer grünen Mobilität forcieren.

Ebenso wichtig ist die Beteiligung des privaten Sektors. Nachhaltigkeitsinitiativen von Unternehmen, Investitionen in F&E und Partnerschaften für innovative Mobilitätslösungen können den Wandel beschleunigen. Zudem sind das Bewusstsein der Verbraucher und eine klimafreundliche Lebensweise von Bedeutung für die Gestaltung der Marktnachfrage und die Beeinflussung von Unternehmensentscheidungen.

Die Förderung nachhaltiger Mobilität ist ein großer Schritt auf dem Weg in eine lebenswerte Zukunft. Die kollektiven Anstrengungen von Regierungen, Industrien und Einzelpersonen sind unabdingbar, um diesen Wandel voranzutreiben und den Klimawandel aufzuhalten. Dabei geht es nicht allein um die Reduzierung von Emissionen, sondern vielmehr um die Förderung einer gesünderen, saubereren und widerstandsfähigeren Welt für eine integrative, unbeschwerte und nachhaltige Zukunft. (jg)

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