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ZVEI: Resilientes Ökosystem Mikroelektronik aufbauen

Mikroelektronik
ZVEI: EU soll durch Förderung ein resilientes Ökosystem Mikroelektronik aufbauen

ZVEI: EU soll durch Förderung ein resilientes Ökosystem Mikroelektronik aufbauen
Europas Weltanteil bei Leiterplatten steht unter Druck – bei Produktion und Markt. Bild: Chanwit/stock.adobe.com (generiert mit KI)

Um bei der Entwicklung von Mikroelektronik und Chips weniger abhängig von den USA und China zu werden, hat die EU-Kommission Anfang Juni 2023 im Rahmen des sogenannten „Important Projects of Common European Interest“ – kurz IPCEI – Beihilfen in Höhe von 8,1 Milliarden Euro genehmigt. Doch um ein resilientes Ökosystem Mikroelektronik aufbauen zu können, fordert der ZVEI, dass die EU sowohl die Verbindungstechnik als auch die Elektronikfertigung eindeutig als ‚Netto-Null-Technologien‘ anerkennt.

„Wenn sich Europa tatsächlich resilient in der Mikroelektronik aufstellen will, muss es die gesamte Elektronik-Wertschöpfungskette in den Blick nehmen“, erklärt Nicolas-Fabian Schweizer. Das ZVEI-Vorstandsmitglied verweist auf andere Weltregionen der Mikroelektronikbranche, die die strategische Bedeutung von Verbindungstechnik (Leiterplatten) und Elektronikfertigung (EMS Electronic Manufacturing Services) erkannt haben und gezielt fördern.

„In China erhalten die Unternehmen über alle Wertschöpfungsstufen hinweg bedeutende Zuwendungen, von Finanzhilfen über Steuererleichterungen bis hin zu vergünstigten Energiepreisen“, so Schweizer weiter. Auch in den USA werden unter anderem durch den Inflation Reduction Act (IRA) bedeutende Mittel für die Industrie bereitgestellt, wodurch auch das dortige Ökosystem Mikroelektronik als Zulieferer erheblich gestärkt wird.

„In Kombination mit den hohen Produktionskosten in Europa stellt diese Förderpolitik unsere hiesigen Leiterplattenhersteller und Elektronikfertiger vor immer größere Herausforderungen“, stellt Schweizer fest, der auch Vorstandsvorsitzender von Schweizer Electronic ist. „Von einem globalen ‚Level-Playing-Field‘ sind wir meilenweit entfernt.“

ZVEI fordert Maßnahmen für gesamtes Halbleiter-Ökosystem

Der ZVEI fordert, dass die EU gegensteuert und sowohl die Verbindungstechnik als auch die Elektronikfertigung eindeutig als ‚Netto-Null-Technologien‘ anerkennt. „Ohne Leiterplatten und Elektronikfertigung ist der klimaneutrale Umbau unserer Industriegesellschaft nicht zu schaffen“, betont Schweizer. „Im Zusammenspiel mit Halbleitern sind sie unverzichtbar für die Erzeugung von Solar- und Windenergie.“ Es sei deshalb richtig, dass auch diese Technologien im Rahmen der „Transformationstechnologien für die Dekarbonisierung“ unter den „Net Zero Act“ fielen und als förderfähig eingestuft würden.

Asien dominiert Weltmarkt

Europas Weltanteil bei Leiterplatten steht unter Druck – bei Produktion und Markt: Seit dem Jahr 2000 ist der Marktanteil von 20 Prozent auf drei Prozent zurückgegangen. Davon beträgt der Produktionsanteil etwa zwei Drittel. Im gleichen Zeitraum reduzierte sich die Anzahl der größtenteils mittelständischen Hersteller um zwei Drittel auf 160. Asiens Weltanteil allein beim Markt liegt heute schon bei 85 Prozent.

Auch bei elektronischen Baugruppen hat Europa deutlich nachgelassen. Allein der europäische Marktanteil hat sich im selben Zeitraum auf elf Prozent halbiert. Der asiatische Anteil beträgt 56 Prozent.

„Es ist an der Zeit, dass Europa die heimische Produktion stärkt und sich entschlossen dem Aufbau eines gesamthaften Ökosystems Halbleiter zuwendet“, erklärt ZVEI-Vorstandsmitglied Schweizer. Damit würden zugleich wichtige hiesige Abnehmerbranchen gewinnen, von Automotive über Energieerzeugung und -verteilung bis Medizin- und Militärtechnik sowie viele weitere Branchen, die allesamt auf eine verlässliche Versorgung mit Leiterplatten und EMS angewiesen seien. (eve)

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