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Steuerungstechnik PSS: Sicher auf den Zuckerhut - KEM

Steuerungstechnik PSS
Sicher auf den Zuckerhut

Der Pão de Açúcar, wörtlich „Brot aus Zucker“, ist ein knapp 400 m hoher, steil aufragender Granitfelsen in Rio de Janeiro. Jährlich genießen fast eine Million Besucher den Ausblick. Hinauf fahren sie mit der O Bondinho, der ältesten Kabinenbahn Brasiliens. Die Steuerungstechnik PSS von Pilz sorgt für dafür, dass diese und ihre Passagiere sicher mit der Pendelbahn ankommen.

 

Die Autorin: Sabine Karrer, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Pilz, Ostfildern

Erstmals bestiegen wurde der Zuckerhut 1817 von einem Engländer – da aber Berge besteigen nicht jedermanns Sache sind, entschloss man sich, eine Seilbahn zu bauen: 1909 gründeten Freunde um den Konstrukteur Augusto Ferreira Ramos die „Companhia Caminho Aéreo Pão de Açúcar“ (CCAPA), die seit ihrer Gründung praktisch in Familienbesitz ist.
Bereits 1912 ging die damals erst dritte Pendelbahn der Welt auf einem ersten Streckenabschnitt zur Mittelstation, dem „Morro da Urca“, in Betrieb. Ein Jahr später war der Gipfel des Zuckerhuts erklommen. Seitdem bringt die Seilbahn jährlich bis zu 900 000 Besucher auf den Zuckerhut, der neben dem Corcovado mit seiner Christusstatue Cristo Redentor als eines der beiden Wahrzeichen der Stadt gilt.
Eine Besonderheit und weltbekanntes Erkennungszeichen sind die vollverglasten Kabinen der Bahn, die schon dem Filmagenten James Bond in „Moonraker – Streng geheim“ als Kulisse dienten. Um den hohen Wiedererkennungswert der Kabinenbahn beizubehalten, entschied sich die CCAPA bei deren Erneuerung im Jahr 2008 wieder für vollverglaste Kabinen. Die „Replica“ wurde 1:1 nachgebaut und entspricht dank neuester Technik gleichzeitig internationalen Sicherheitsanforderungen.
Zusätzlich wurden sämtliche elektrischen Antriebe sowie die Bremshydraulik der O Bondinho erneuert. Die Steuerungszentrale ist auf der Mittelstation, wo sich auch die Steuerungstechnik PSS aus dem Hause Pilz befindet. Diese überwacht sämtliche Automatisierungsfunktionen, wie etwa die Position und Geschwindigkeit der Bahn selbst, aber genauso das sichere Öffnen und Schließen der Türen.
Rettungsbahn für den Fall der Fälle
Aus europäischer Sicht ist die Anlage eine normale Pendelbahn. Deshalb entschloss man sich, sie nach den zum Zeitpunkt der Überholung geltenden europäischen CE-Normen zu bauen.
Eine Besonderheit ist die Rettungsbahn. Ein umlaufendes Endlosrettungsseil hängt über den beiden Trassen und wird in der Bergstation über Gewichte gespannt. Im Fall der Fälle werden die Gewichte angehoben, sodass das Rettungsseil schlaff durchhängt. Hier wird eine Rettungsgondel angeklemmt, die auf den Tragseilen zur stillstehenden Kabine gezogen wird. Nach dem Umsteigen über das Frontfenster wird die Rettungsgondel zur Antriebsstation gezogen, wobei als Antrieb ein AC-Motor mit Frequenzumrichter zur Verfügung steht.
Für jede Sektion gibt es je einen Haupt- und Standby-Antrieb mit je einer kompletten Steuerung. Visualisierung und Fernüberwachung sind für beide Antriebe gemeinsam. Alle drei Antriebe sind elektrisch und können aus dem Netz oder einem Dieselgenerator betrieben werden. Parallel zur ersten Sektion wird eine Pendel-Materialseilbahn für ca. 1,5 t betrieben. Angetrieben mit einem AC-Motor mit Frequenzumrichter beträgt die Fahrgeschwindigkeit 2,8 m/s.
Die O Bondinho verfügt somit heute über eine den neuesten Vorschriften entsprechende Seilbahnsteuerung und gehört somit zu den modernsten Kabinenbahnen der Welt. I

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Tel.: 0711 3409-0
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