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Gast der KEM: Christoph Mosmann

Verkaufsleiter Simrit Europa
Gast der KEM: Christoph Mosmann

Das gesamte Industriegeschäft der Freudenberg Dichtungs- und Schwingungstechnik wurde im Zuge einer neuen strategischen Ausrichtung unter die Dachmarke Simrit gestellt. Die neugegründete Freudenberg Simrit KG ist die Holding für die gesamten Verkaufsaktivitäten in Europa. Christoph Mosmann, Verkaufsleiter Simrit Europa und Geschäftsführer der Freudenberg Simrit KG, nimmt Stellung zu den Zielen des Geschäfts.

Das Interview führte Denise Fröhlich, Red. KEM

KEM: Herr Mosmann, im Jahr 2000 wurde die Simrit KG gegründet. Wie positioniert diese sich innerhalb der Freudenberg Gruppe?
Mosmann: Wir haben mit der Freudenberg Simrit KG erstmalig die deutschen Verkaufsaktivitäten für das Indus-triegeschäft in eine selbständige Verkaufsgesellschaft eingebracht. So können wir uns noch stärker auf die Erfolgsfaktoren des Industriegeschäfts in Abgrenzung zum Großseriengeschäft der Automobilindustrie konzentrieren. Was beispielsweise in Dänemark oder der Schweiz im Rahmen selbständiger Verkaufsgesellschaften schon immer Selbstverständnis unseres Handelns war, hohen Service für unsere Kunden zu bieten, soll Maßstab für alle wesentlichen Verkaufsregionen in Europa sein – auch und gerade in Deutschland. Von der Logistik bis hin zu E-Business-Lösungen bieten wir über das Produkt hinaus ein Bündel an Zusatzleistungen. Nur die weitgehende Unabhängigkeit der Verkaufsorganisation schafft den Raum und die Voraussetzungen, Zusatzleistungen zu bieten, die ein produkt- und produktions-orientiertes Umfeld nur schwer zulassen.
KEM: Was macht die Marke Simrit aus?
Mosmann: In einem tendenziell immer vergleichbarer werdenden Markt schafft die Dachmarke Simrit die Differenzierung zum Wettbewerb. Mit unseren europäischen Händlern, gleichermaßen Partner und Kunden, die im wesentlichen das MRO-Geschäft abdecken, wird es künftig von existentieller Bedeutung sein, sich über eine starke Marke von Low-Cost-Anbietern aus Fernost zu unterscheiden. Die Marke Simrit transportiert das Leis-tungspaket, das wir unseren Kunden im Industriegeschäft über das Produkt hinaus anbieten. Dazu gehören beispielsweise die Werkstoffkompetenz, das technische Entwicklungszentrum, die Simrit-Akademie, der globale Aufmarsch in Europa, Asien und Nordamerika, die Produktbreite in dichtungs- und schwingungstechnischen Applikationen sowie eine praxisbewährte E-Business-Lösung, um nur einige Merkmale des Leistungspaketes zu nennen.
KEM: Der Simmerring ist heute das! Synonym für Radialwellendichtringe. Mittlerweile ist daraus ein intelligentes Produkt geworden. Schlagworte wie Modular Sealing Solution fallen. Was ist darunter zu verstehen?
Mosmann: Die Modular Sealing Solution, MSS, ist eine spezielle Lösung für Getriebemotorenhersteller, welche für uns eine sehr bedeutende Klientel darstellt. Wir haben auf Basis eines Standardsimmerrings ein Baukastensystem entwickelt, um individuelle Kundenwünsche mit unterschiedlichen Dimensionen und technischen Anforderungen bedienen zu können – beispielsweise eine zweite Dicht- oder eine spezielle Staublippe.
KEM: Bleibt da „Maßschneiderei” nicht auf der Strecke?
Mosmann: Ich denke, gerade das im Bereich MSS realisierte Baukastensystem ist ein gutes Beispiel, um einerseits komplett zu sein für ein gesamtes Marktsegment und andererseits individuelle Kundenwünsche befriedigen zu können. Wir müssen weiterhin die Kompetenz haben, auf genau diese Wünsche einzugehen. Sie sind gleichzeitig ein Antrieb zu Innovationen, die auch helfen, uns im Wettbewerb zu positionieren.
KEM: Sie spielen seit Jahren an vorderster Front im Dichtungs- und Schwingungstechnikbereich. Das heißt, stetige Innovationen sind gefragt. Was sind die Kunstgriffe?
Mosmann: Freudenberg Dichtungs- und Schwingungstechnik hat es wie die gesamte Unternehmensgruppe seit ihrer Gründung verstanden, sich auf Marktveränderungen antizipativ einzustellen. Wir haben unsere Kernkompetenz eindeutig definiert und kennen unseren Weg. Gezielte Akquisitionen zur Abrundung des Gesamtportfolios und zur Stärkung von Serviceleistungen sind beispielsweise ein Element, um strategische Lücken zu schließen und die Position als Marktührer auszubauen. So haben wir in den letzten Jahren zum Beispiel durch die Aqkuisition von „Merkel” unsere Position im Hydraulikgeschäft nachhaltig stärken und ausbauen können. Innovationen im Rahmen von Produktweiterentwicklungen und/oder -neuentwicklungen sind unser täglich Brot. Die Zukunft werden allerdings Innovationen im Bereich Serviceleistungen sein müssen.
KEM: Der E-Commerce-Service von Simrit ist zusammen mit Getriebebau Nord mit dem Win-win-Cup des VDI ausgezeichnet worden. Was heißt Win-win und worin liegen seine Stärken?
Mosmann: Zunächst bedeutet „Win-win” im Sinne des vom VDI jährlich ausgeschriebenen Cup, dass im Rahmen eines definierten Projekts Kunde und Lieferant gleichermaßen profitieren.
Wir haben bei diesem Wettbewerb zusammen mit Getriebebau Nord unser E-Business-Tool Simrit-Online vorgestellt. Auf Basis dieses Pilotprojektes sind mittlerweile über 50 Kunden „angebunden”. Anfragen und Auftragsabwicklung sind komplett E-Business-gestützt und in die ERP-Umgebung eingebunden – manuelles Handling der Belege entfällt für Kunde und Lieferant. Wir verstehen dies als einen weiteren Servicebaustein im Simrit-Leistungspaket.
Ziel ist die vollständige Integration aller kundenrelevanten Prozesse bis hin zur Verbuchung der Rechungen.
KEM: Allein 2001 hielt Simrit über 40 Seminare in der hauseigenen Simrit-Akademie ab. Warum dieses Engagement?
Mosmann: Die Simrit Akademie ist mit dem Innovationsforum, welches wir einmal pro Quartal anbieten, ein elementarer Baustein der Weiterbildung nach innen und außen. Kunden, inklusive vieler Simrit-Handelspartner, bieten wir hier attraktive Weiterbildungsmöglichkeiten rund um das Produkt und darüber hinaus. Gleichermaßen ist es eine Plattform, wo kontinuierlich innovative Lösungen aufgezeigt werden – sozusagen ein Blick in die Pipeline. Von dichtungstechnischen Basisseminaren für Einsteiger und Fortgeschrittene über die Systematik bei Schadensanalysen bis hin zu Verfahren der Elastomerverarbeitung reicht die Gesamtpalette der Akademie.
KEM: Das Jahr 2002 hat begonnen. Was wird es für Simrit bringen?
Mosmann: Das Jahr 2002 wird für uns wie für viele andere Unternehmen ein schwieriges Jahr. Wie problematisch das Umfeld derzeit ist, wissen wir alle. Neu ist vielleicht, dass die Prognostizierbarkeit der künftigen Entwicklung ungleich schwieriger ist als bisher. Vor diesem Hintergrund erwarten wir kein signifikantes Wachstum.
Ungeachtet dessen gibt es keinen Grund unsere Strategie zu ändern, nur weil die Bedingungen am Markt härter geworden sind. Das Gegenteil ist der Fall. Der Umsetzungsgeschwindigkeit der geplanten strategischen Projekte kommt jetzt eine noch größere Bedeutung zu.
Fotos: Frank Hermann
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