Startseite » Allgemein »

Einfach aus einer Hand

Umfassendes Portfolio im Bereich der funktionalen Sicherheit
Einfach aus einer Hand

Mit Phoenix Contact verbinden zahlreiche Maschinen- und Anlagenbauer in erster Linie Klemmen, elektrische Steckverbinder oder Stromversorgungen. Dass das in Ostwestfalen-Lippe ansässige Unternehmen auch im Bereich der funktionalen Sicherheitstechnik ein umfangreiches Produkt-Portfolio anbietet, ist weniger bekannt. Zur optimalen Umsetzung der sich aus der Maschinenrichtlinie ergebenden Anforderungen unterstützt der Anbieter darüber hinaus seit geraumer Zeit mit entsprechenden Dienstleistungen.

Exklusiv in KEM Die Autoren: Torsten Gast, Manager Competence Center Safety des Geschäftsbereichs Industry Solutions; Carsten Gregorius, Senior Specialist bei der Phoenix Contact Electronics GmbH, Bad Pyrmont

Bei den ersten Safety-Produkten handelte es sich um einfache Koppelrelais, die noch heute eine wesentliche Basis des Gerätespektrums bilden. Den klassischen Sicherheitsrelais kommt ebenfalls seit vielen Jahren eine wichtige Rolle zu, da sie für Maschinen mit ein bis drei Sicherheitsfunktionen vollkommen ausreichen. In diesem Leistungsbereich besteht nach wie vor ein großer Bedarf – und zwar nicht nur im Maschinenbau, sondern beispielsweise auch in der Prozesstechnik und anderen industriellen Branchen, in denen wenige sicherheitsrelevante Signale zur Verfügung gestellt werden müssen. Eine große Verbreitung verzeichnen zudem die konfigurierbaren Sicherheitsschaltgeräte der Produktfamilie Trisafe, die leistungsmäßig zwischen Sicherheitsrelais und Safety-SPS angesiedelt sind. Die zur Konfiguration erforderliche Software Safeconf erlaubt die Erstellung der sicherheitsrelevanten Funktionen einschließlich der Simulation der Sicherheitslogik am Bürorechner.
Unabhängigkeit von Netzwerk und Steuerung
Im Rahmen der Neuorientierung der Sicherheitskonzepte kommen neben den konfigurierbaren Stand-alone-Geräten immer öfter netzwerkbasierte Systeme zum Einsatz. Vor diesem Hintergrund hat Phoenix Contact die Safetybridge Technology entwickelt. Das System steht für eine netzwerk- und steuerungsunabhängige Sicherheitslösung. Dazu werden die sicherheitsgerichteten Datenpakete in jedem beliebigen Netzwerk zwischen den sicheren Eingangsmodulen und dem Ausgangsmodul ausgetauscht. Der Vorteil für den Anwender liegt auf der Hand: Die Übertragung der Sicherheitssignale gestaltet sich einfach. Denn in unzähligen Applikationen kann die bislang notwendige Sicherheitssteuerung entfallen. Und egal, ob der Anwender CANopen, Profibus, Devicenet oder ein anderes Bussystem nutzt: Über das Black-Channel-Prinzip lassen sich die Signale beliebig weiterleiten, sodass die vorhandene Infrastruktur nicht verändert werden muss.
Die Safetybridge Technology eignet sich ferner für Retrofit-Applikationen, wenn die funktionale Sicherheit zum Beispiel nachzurüsten ist. Handelt es sich um exportorientierte Maschinenbauer, die Steuerungen verschiedener Hersteller in ihren Maschinen verbauen, ist die Bestimmung des Sicherheitslevels der einzelnen SPS zumeist mit einem größeren Aufwand verbunden. Bei Safetybridge wird das gesamte Sicherheitskonzept hingegen lediglich einmal konfiguriert und berechnet. Die Lösung spart damit nicht nur Zeit und Kosten, sondern ermöglicht auch ein hohes Maß an Flexibilität.
Überprüfung von selbst erstellter Software und Fehler-Code
Geräte für High-End-Safety-Systeme ergänzen das sicherheitstechnische Portfolio. Hierzu zählen Sicherheits-I/O sowie leistungsfähige Steuerungen wie der RFC 470S, der Standard- und Sicherheitsfunktionen in einer Komponente vereint. Die High-Performance-SPS wird beispielsweise im Karosseriebau des neuen Audi A3 sowie in Windenergieanlagen verwendet. Phoenix Contact kann somit alle Anwendungen der funktionalen Sicherheit bedienen, indem skalierbare Lösungen zur Umsetzung einfacher bis komplexer Safety-Anforderungen zur Verfügung gestellt werden. Das Produkt-Programm umfasst auch einen Profinet-Profinet-Koppler, über den zwei Profinet-Systeme mit Profisafe miteinander verbunden werden können. Ein Interbus-Proxy sorgt für die Ankopplung von Interbus-Safety an Profinet. Abgerundet wird das Gerätespektrum durch einen sicheren Aktor: Als Ersatz klassischer Schütze erlaubt der Hybrid-Motorstarter aus der Produktfamilie Contactron einen sicheren Stopp.
Für sämtliche Safety-Komponenten bietet Phoenix Contact außerdem eine umfassende Unterstützung an. Zum Leistungsumfang gehört zum Beispiel die Safety Service Hotline, die per Telefon oder E-Mail erreichbar ist. Die Sicherheits-Spezialisten helfen hier bei der Auswahl der passenden Geräte oder beantworten Fragen, die über die in den Produktdatenblättern und –handbüchern erläuterten Informationen hinausgehen. In diesen Bereich fällt auch die detaillierte Interpretation von Fehler-Codes, die bei einem Maschinenstillstand ausgegeben werden können. Sollte das Problem nicht am Telefon lösbar sein, reisen die erfahrenen Safety-Experten direkt zur betroffenen Applikation, um bei der Fehlerlokalisierung und -behebung zu assistieren. Die telefonische Beratung beinhaltet darüber hinaus die von Phoenix Contact erhältliche Software für sicherheitsgerichtete Anwendungen. Sie wird auf Wunsch beispielsweise auf korrekte Funktion überprüft.
Unterstützung bei der Umsetzung der Maschinenrichtlinie
Über den Produkt-Support hinaus stellt Phoenix Contact seit einigen Jahren im Bereich der Maschinensicherheit und funktionalen Sicherheit ein ganzheitliches Konzept zur Verfügung. Denn neben der Auswahl der richtigen Geräte sind die Sicherheits- und Gesundheitsschutzanforderungen der Maschinenrichtlinie einzuhalten. Dies birgt eine größere Herausforderung für viele Anwender. So müssen genügend personelle Ressourcen vorhanden sein, die sich um die korrekte Durchführung der Maschinenrichtlinie kümmern. Ferner ist eine ständige Weiterbildung der verantwortlichen Mitarbeiter sowie Kontrolle der eingeführten Prozesse zur Umsetzung der Anforderungen notwendig. An dieser Stelle setzt das Leistungsangebot von Phoenix Contact an.
Das Competence Center Safety unterstützt während des Prozesses der Konformitätserklärung mit individuell angepassten Maßnahmen. Die Safety-Experten beraten den Maschinen- und Anlagenbauer unter anderem bei wichtigen Themen wie „wesentlichen Änderungen von Maschinen“ sowie dem Umgang mit bestehenden Applikationen oder dem kompletten Maschinenpark respektive verketteten Maschinen. Im Verlauf einer Moderation wird die sicherheitstechnische Betrachtung weiter vertieft. Anhand des Sicherheitslebenszyklus von Maschinen, der aus den Normen EN ISO 13849-1 und EN 62061 abgeleitet ist, führen die Sicherheits-Spezialisten die Mitarbeiter des Anwenders in den jeweiligen Prozess ein und erarbeiten zum Beispiel gemeinsam das Hardware-Pflichtenheft für den Sicherheitsintegritäts-Nachweis der einzelnen Sicherheitsfunktionen. Der Maschinen-Verantwortliche erhält auf diese Weise alle notwendigen Bestätigungen, die als technische Dokumentation erforderlich sind. Phoenix Contact erstellt die Nachweisdokumente im Rahmen eines Engineerings auch ohne Beteiligung des Maschinenbauers, sodass hier keine personellen Ressourcen gebunden werden.
Normenkonforme Umsetzung der Maschinensicherheit
Der Sicherheitslebenszyklus beschreibt die erforderlichen Tätigkeiten, um die Anforderungen an die Maschinensicherheit zu erfüllen. Seine acht Phasen und die aus ihnen abgeleitete Vorgehensweise entsprechen dabei den normativen Vorgaben der DIN EN ISO 13849-1 und der DIN EN 62061. Ausgangspunkt der Aktivitäten ist die Risikobeurteilung, deren Inhalt die Grundlage für alle weiteren Phasen bildet. Auf dieser Basis können die Sicherheitsfunktionen der funktionalen Sicherheit spezifiziert und verifiziert werden. Der Sicherheitslebenszyklus schließt mit der Validierung sämtlicher Sicherheitsfunktionen an der Maschine ab. Dieser Funktionstest dient als Nachweis, dass die zur Risikominderung geplanten Maßnahmen auch umgesetzt worden sind. Die Einhaltung der definierten und strukturierten Vorgehensweise ermöglicht die gezielte und nachvollziehbare Ausführung der grundlegenden Sicherheits- und Gesundheitsschutzanforderungen für eine Maschine.
Fazit
Mit Phoenix Contact steht den Herstellern und Betreibern von Maschinen somit ein Partner zur Seite, der neben einem umfangreichen Produkt-Porfolio von einfachen Sicherheitsrelais bis zur leistungsfähigen Safety-Steuerung auch bei der Umsetzung der Anforderungen aus der Maschinenrichtlinie hilft. Aufgrund dieses vielseitigen Angebots lässt sich die oft als aufwändig und komplex empfundene Sicherheitstechnik einfach und zuverlässig realisieren. I

Info & Kontakt
Phoenix Contact Electronics
Dipl.-Ing. (FH) Carsten Gregorius, Senior Specialist im Product Marketing Safety des Geschäftsbereichs I/O and Networks
Tel.: 05281 946-3619
Direkt zu „Funktionale Sicherheit“
Systems Engineering im Fokus

Ingenieure bei der Teambesprechung

Mechanik, Elektrik und Software im Griff

Video-Tipp

Unterwegs zum Thema Metaverse auf der Hannover Messe...

Aktuelle Ausgabe
Titelbild KEM Konstruktion | Automation 4
Ausgabe
4.2024
LESEN
ABO
Newsletter

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Webinare & Webcasts
Webinare

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper
Whitepaper

Hier finden Sie aktuelle Whitepaper


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de