Als der Spezialmaschinenbauer Expert für seine Waterjet-Anlagen ein neues Maschinengestell suchte, schied Stahl von Anfang an aus. Der Grund: Wasser ist bei einem Druck von 4000 bar hoch aggressiv. Deshalb setzte man auf Aluminium-Profile. Auch diese halten den starken Vibrationen stand, die beim Beschleunigen der 150 Kilogramm schweren Portale auftreten.
Der Beitrag stammt von der RK Rose+Krieger GmbH, Minden
Werden Maschinengestelle in hohem Maße und insbesondere durch starke Vibrationen beansprucht, dann sollte man besser auf Aluminium-Profilsysteme verzichten und auf den „guten alten“ Stahl setzen: Diesem Grundsatz folgen viele Konstrukteure. Aber nicht immer ist das, was als allgemein bekannt gilt, auch tatsächlich richtig. In diesem Falle kann man mit Fug und Recht widersprechen: Es gibt durchaus Aluminium-Profilsysteme, die sich unter rauen Bedingungen über längere Zeiträume bewähren.
150 Kilogramm bis 8 g beschleunigen
Den Beweis dafür tritt Rose+Krieger mit dem Profilsystem „Blocan“ an und kann auf entsprechende Referenzen verweisen, zum Beispiel bei der Expert Systemtechnik GmbH in Bielefeld. Das Unternehmen entwickelt und fertigt Maschinen, die im Waterjet-Verfahren mit einem Druck von 4000 bar Leder zuschneiden und dabei ein beeindruckendes Tempo erreichen: Mit Schnittgeschwindigkeiten bis 120 m/min wird eine Haut in 2 bis 3 min mit einer Genauigkeit von 0,2 mm geschnitten.
Die leistungsfähigeren Maschinen arbeiten mit zwei Waterjet-Systemen, die jeweils an einem separaten Portal verfahren. Die Portale wiegen je 150 kg und verfahren mit einer Beschleunigung bis 0,8 g. Das beansprucht die Portale ebenso stark wie die gesamte Maschine, die sichtlich vibriert. Dennoch nutzt Expert ein Aluminiumprofil-System und die dazugehörige Lineartechnik für das gesamte Maschinengestell und die beweglichen Komponenten. Der Grund: Bei 4000 bar verändert Wasser seine Molekularstrategie und wird hochaggressiv; deshalb kam Stahl als Werkstoff nicht in Frage.
Anfängliche Skepsis überwunden
Die Expert-Ingenieure waren zunächst skeptisch, als sie es mit einer Aluminiumkonstruktion versuchten. In der Tat traten – fast möchte man sagen erwartungsgemäß – dynamische Probleme auf: Durch die Vibrationen lösten sich die Verbindungselemente der Profilsysteme. Aber die Ingenieure blieben hartnäckig. Sie führten Gespräche mit anderen Anbietern, darunter auch mit Rose+Krieger und bauten eine Zuschnittmaschine auf Basis dessen Profilsystems Blocan. Erfreuliches Ergebnis nach hartem Dauerbetrieb: Die Konstruktion erfüllt alle Anforderungen an Vibrationsfestigkeit, Genauigkeit und Korrosionsschutz. Damit war die Entscheidung für Blocan gefallen.
Dieses universell einsetzbare Profilsystem erlaubt das Verbinden von Elementen ohne mechanische Bearbeitung: Das spart Zeit und die Montageposition lässt sich nachträglich justieren. Dennoch hält das System hohen mechanischen Belastungen stand. 110 verschiedene Typen gewährleisten, dass jeder Anwender sein passendes Profil findet.
Für Expert gehen die Vorteile von Blocan aber noch weiter. Denn die Zusammenarbeit mit Rose+Krieger erlaubt es dem Spe-zialmaschinenbauer, sich auf seine Kernkompetenzen zu konzentrieren. RK übernimmt das Engineering für die mechanische Konstruktion der Maschinen sowie für die Lineartechnik und liefert die komplette Konstruktion „just in time“ fertig montiert bei Expert an – einschließlich der gesamten Linear- und Antriebstechnik, die sich ebenso bewährt wie das Profilsystem.
Profilsystem Blocan KEM 581
Teilen:
