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FKM Sintertechnik fertigt Gehäuse im DMLS-Verfahren

Metall-Lasersintern von Aluminium
FKM Sintertechnik fertigt Gehäuse im DMLS-Verfahren

Das DMLS-Verfahren, oder auch: Direct Metal Laser Sintering, dient der FKM Sintertechnik GmbH dazu, kostengünstig und kurzfristig serienreife Bauteile aus Stahl und Metall bereitzustellen. Weiterer Vorteil: Filigrane 3D-Kühlkörperstrukturen, wie sie das Aluminiumgehäuse eines SIC-Wechselrichters für den Einsatz in E-Mobility-Anwendungen erfordert, lassen sich damit leicht realisieren.

» Mika Strandthaler, Freier Fachjournalist, Darmstadt, im Auftrag der FKM Sintertechnik GmbH

Vor den Toren der hessischen Kleinstadt Biedenkopf betreibt FKM eine der modernsten Lasersinter-Fabriken Europas. Neben 30 Sinteranlagen für das 3D-Printing von Serienteilen und Prototypen aus verschiedenen technischen Kunststoffen gehören auch über ein Dutzend Anlagen für die additive Fertigung von Bauteilen aus Stahl und Metall zum Maschinenpark des Unternehmens. Im Fokus des Direkten Metall Lasersinterns (DMLS-Verfahren) stehen dabei häufig vier Anlagen vom Typ M 290 des deutschen Herstellers EOS. „Mit einem Bauraum von 250 x 250 x 325 mm (L x B x H) und ihrem leistungsstarken 400-Watt-Faserlaser versetzen uns diese Systeme in die Lage, flexibel und wirtschaftlich serienreife Bauteile aus Metall zu fertigen“, sagt Jürgen Blöcher, Geschäftsführer des Unternehmens FKM. Da diese Maschinen eine ganze Reihe validierter Legierungen verarbeiten können, entstehen in ihren Bauräumen sowohl Prototypen als auch Vor- und Kleinserien aus ganz unterschiedlichen Stahl- und Metall-Werkstoffen.

Lasersintern mit der Eos P 770

Fertigstellen und ausliefern konnte FKM  beispielsweise das erste Gehäuse für einen neuen, luftgekühlten SiC-Wechselrichter (40 kW), der vom Fraunhofer-Institut für Integrierte Systeme und Bauelemente-Technologie (IISB) für den Einsatz in der automobilen E-Mobility entwickelt wurde. Dabei handelt es sich um eine 235 x 215 x 110 mm große Box mit integrierter Kühlgitterfläche und anschraubbarem Deckel aus der Aluminiumlegierung AlSi10Mg. Wie im DMLS-Verfahren üblich erfolgte die Fertigung direkt aus den CAD-Daten des Fraunhofer IISB – also ohne den Zeit- und Kostenaufwand für Modell- und Werkzeugbau sowie Umformtechnik. Als abschließender Fertigungsschritt vor der Auslieferung fiel noch die mechanische Detail-Bearbeitung an, die zum Leistungsumfang von FKM gehört.

DMLS-Verfahren realisiert filigrane 3D-Designs

Das von FKM gefertigte Aluminiumgehäuse erfüllt die Kriterien für den Einbau der Leistungselektronik des neuen SiC-Inverters, dessen  Effizienz auf dem Einsatz sogenannter MOSFETs (Metall-Oxid-Halbleiter-Feldeffekttransistoren) beruht. Das Gehäuse bietet mit Wandstärken von 3,0 mm eine ausreichend hohe Stabilität und Steifigkeit zum Schutz des elektronischen Innenlebens, bringt allerdings Dank des leichten Werkstoffs nur 2,75 kg auf die Waage.

Insbesondere aber ließ sich durch den Einsatz des Lasersinterns eine pfiffige Lösung für die Wärmeableitung realisieren, die für die Funktionsfähigkeit des schnell schaltenden SiC-Inverters entscheidende Bedeutung hat. Dabei handelt es sich um zwei in die Seitenwände des Gehäuses integrierte Kühlkörper, deren geometrisch  komplexe Mehrebenen-Gitterstruktur strömungstechnisch bis ins Detail ausgetüftelt ist und eine kompakte Bauweise des Gehäuses ermöglicht. „Ein derart filigranes 3D-Design lässt sich mit konventionellen Methoden der Metallbearbeitung nicht wirtschaftlich realisieren; das Lasersintern ist hierfür das ideale Fertigungsverfahren und kann mit einer Schichtstärke von nur 0,03 mm zudem eine hohe Genauigkeit umsetzen“, erläutert Blöcher. Darüber hinaus positionierten die FKM-Techniker das Inverter-Gehäuse so im Bauraum der Lasersinteranlage, dass die Kühlgitter während der Fertigung zugleich als Stützkonstruktion dienten. Auf diese Weise war kein zusätzlicher Support erforderlich, der nachher hätte entfernt werden müssen.

Von Losgröße 1 bis zur Serie

Das lasergesinterte Aluminiumgehäuse steht exemplarisch für zahlreiche ähnlich gelagerte Kundenprojekte von FKM. Wie in anderen Fällen galt es auch hier zunächst, im Rahmen der Entwicklung des neuen SiC-Inverters eine idealtypische Lösung zu schaffen, die nach dem Productlaunch als Anknüpfungspunkt für den Einstieg in die Serienproduktion dient. „Für eine kurzfristige Realisierung bedarfs- oder nachfragegesteuerter Vor- oder Kleinserien stehen uns dann auch unsere größeren DMLS-Anlagen der X-Line von Concept Laser zur Verfügung, in denen sich gleich mehrere Gehäuse-/Deckel-Sätze sintern lassen“, berichtet Blöcher.

Je nach Projekt und Materialanforderung kann FKM zudem auf eine Auswahl an metallischen Sinter-Werkstoffen zugreifen. Neben dem Werkzeugstahl 1.2709, den Edelstählen 1.4404 und 1.4542 sowie der Chrom-Nickel-Legierung Inconel 718 verfügt das Unternehmen über die Möglichkeit, das bereits erwähnte Aluminium sowie Cobalt-Chrom und Titan im DMLS-Verfahren zu verarbeiten. Blöcher ergänzt: „Neu ins unsere Werkstoff-Palette mit aufgenommen haben wir vor wenigen Tagen außerdem eine lasersinterfähige Kupfer-Legierung.“

Allein im vergangenen Jahr hat FKM in seiner Lasersinter-Fabrik in Biedenkopf über 9000 Einzelaufträge mit wechselnden Losgrößen gefertigt. Nach wie vor lag und liegt der Schwerpunkt dabei zwar auf der Realisierung von zum Teil komplexen Formteilen aus technischen Kunststoffen, doch Blöcher betont: „Der Anteil der Sinterteile aus Metall nimmt kontinuierlich zu, wobei die entscheidenden Impulse derzeit aus Medizintechnik, Antriebstechnik und Fluidtechnik kommen.“ eve

Kontakt:
FKM Sintertechnik GmbH
Zum Musbach 6
35216 Biedenkopf
Tel.: +49 (0) 6461 75852–0
Fax +49 (0) 6461 75852–90
info@fkm.net
www.fkm-sintertechnik.de

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