Im 2K-Spritzgießverfahren hergestellte Laufrollen bringen trotz kleineren Dimensionen höhere Leistungen als die bisher gebräuchliche Kombination von Metall-Rollenkörpern und Elastomer- oder Gummi-Laufflächen.
Der Beitrag stammt von der Faigle Kunststoff GmbH, A-Hard
Wo massenhaft Menschen unterwegs sind, gibt es oft Fahrtreppen oder Laufbänder. In sehr vielen davon sorgen Zweikomponenten (2K)-Rollen von Faigle für Zuverlässigkeit und Komfort – und das während einer Betriebszeit, die mitunter 20 Jahre erreicht. Ihr harter innerer Körper aus glasfaserverstärktem Polyamid und die weiche Lauffläche aus dem Elastomer PAS-PU werden in einem Arbeitsgang im 2K-Spritzgießverfahren produziert. Die entstehende adhäsive Verbindung der beiden hoch belastbaren Thermoplaste erfüllt während der gesamten Betriebszeit alle Beanspruchungen des harten Einsatzes. Der innen angeordnete harte Polyamid-Rollenkörper umschließt das beim Spritzgießprozess eingearbeitete Kugellager. Die Kombination des stabilen inneren Tragkörpers mit der weichen äußeren Lauffläche ergibt eine Rolle mit großer Tragfähigkeit und hoher Schwingungs- und Geräuschdämpfung.
Material, Technologie und Geometrie
Bei der Entwicklung stellte sich heraus, dass die Eigenschaften beider Werkstoffe an die besonderen Anforderungen des langjährigen Betriebs von Rolltreppen angepasst werden mussten. Die Faigle-Entwickler untersuchten unterschiedlichste Materialpaarungen und Verfahrensparameter. Zielgerichtetes Compoundieren ergab Rollenwerkstoffe, die sich speziell für die Verbindung durch höchste Adhäsionskräfte eignen. Die 2K-Rolle erfüllt nicht nur die Funktion als Tragrolle, sondern ist auch Bestandteil des Antriebssystems. Die Übertragung des Antriebsdrehmoments auf die einzelnen Kettenglieder der Rolltreppe bedeutet eine zusätzliche Herausforderung an die adhäsive Verbindung beider Thermoplaste.
Mit dem üblichen 2K-Spritzgießverfahren ließ sich keine befriedigende Haftung zwischen beiden Komponenten erreichen. Erst eine Optimierung der Spritzgieß-Arbeitsschritte sowie die gezielte Nutzung der Eigenschaften beider Komponenten führten zu den geforderten Ergebnissen. Während der Entwicklung wurden die Rollen auf werksinternen Prüfständen unterschiedlichsten dynamischen Belastungen unterworfen und praxisnahen Umgebungseinflüssen durch Feuchtigkeit und Korrosionsschutzmittel ausgesetzt. Die zunächst rechnerischen Untersuchungen und danach folgende Funktionsprüfungen durch Praxiseinsätze wurden mit einem Fahrtreppenhersteller und der TU Berlin durchgeführt.
Rollen aus 2K-Kunststoff KEM 557
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