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Erntefrische Früchte

Polyamide: Neue Eigenschaften sorgen für neue Anwendungen
Erntefrische Früchte

Erntefrische Früchte
KEM-Redakteurin Denise Fröhlich erstellte den Beitrag nach Informationen der BASF AG, Ludwigshafen Thermoplast-Ölwanne: Kunststofftechnik Sachsen erhielt dafür den Grand Innovation Award 2003 der Society of Plastics; verwendet wurde Ultramid von BASF
Während sich die mit Kunststoff einmal erschlossenen Anwendungen weltweit ausbreiten, kommen immer neue Einsatzfelder hinzu. Das hängt auch damit zusammen, dass die Bemühungen der Anbieter, neue Anwendungen zu entwickeln, Früchte tragen.

„Ein Alltag ohne Kunststoffe ist nicht mehr denkbar”, sagt jemand der es wissen muss: Dr. John Feldmann, Vorstandsmitglied der BASF. Dass der Kunststoffverbrauch ständig wächst, hängt zum einen mit einem steigenden Lebensstandard zusammen, „zum anderen tragen unsere Bemühungen Früchte, neue Anwendungen für Kunststoffe zu entwickeln“, so Feldmann weiter.

Flammgeschützte Polyamide
Neues gibt es von den flammgeschützten Polyamiden: Als organische Substanzen sind Polyamide brennbar. Oft braucht es aber Material, das sich rascher Flammenausbreitung widersetzt oder Flammen zum Verlöschen bringt. Hinzu kommen Anforderungen wie gute mechanische, elektrische und thermische Eigenschaften, gute Verarbeitbarkeit, geringe Toxizität und günstiger Preis, denen BASF durch viele Produkte gerecht wird.
Grob werden diese in „unverstärkt“ und „mit Füllstoff“ unterschieden. Unverstärktes Ultramid C3U eignet sich für Anwendungen, bei denen hohe Brandschutzklasse und gute Zähigkeit gefordert wird. Bei den verstärkten Produkten gibt es die mit rotem Phosphor flammgeschützte Linie Ultramid A3X2G5 bis G10. Mit einem Glasfaseranteil bis 50 % wird diese für Bauteile eingesetzt, bei denen es neben hoher Flammschutzklasse auf ein ausgewogenes Zähigkeits-/Steifigkeitsverhältnis ankommt.
Ultramid in der Elektronik
In der E-Technik heißt eine Herausforderung, elektronische Schaltungen schnell auf komplexen 3D-Baukörpern unterzubringen. Spritzgegossene Schaltungsträger (MIDs) ermöglichen dies, sorgen für Gestaltungsfreiheit, kurze Prozessketten und reduzierte Werkstoffvielfalt. Dennoch wurden bislang kaum Anwendungen umgesetzt. Frischen Wind bringt das Laser-Direkt-Strukturieren (LDS) von LPKF, das hohe geometrische Gestaltungsfreiheit bietet und Strukturen mit Linienbreiten unter 100 µm ermöglicht. Zudem lässt sich das Schaltungslayout flexibel ändern.
Eigens für diese Anwendung hat BASF das Ultramid T KR4380LS mit 30 % Glasfasern entwickelt. Besondere Eigenschaften des Produktes sind ein Schmelzpunkt von 295 °C und eine Biegetemperatur unter Last von etwa 270 °C bei 1,8 MPa. Unbelastet übersteht das Material Temperaturspitzen bis 285 °C.
Ultramid senkt die Systemkosten
Mit neuen Compounds bietet die BASF intelligente Lösungen, die dazu beitragen, die Herstellkosten zu reduzieren.
Ein Beispiel: Oft treten im Motorraum Temperaturen bis 200 °C auf, so dass hier teure Hochtemperatur-Polymere zum Einsatz kommen. Mit Ultramid A3WG10 schwarz 20560 HS hat BASF ein Compound entwickelt, das sich durch sehr gutes Wärmealterungsverhalten auszeichnet: Nach 1000 h bei 190 °C zeigt es bezüglich Bruchspannung eine ähnliche Stabilität wie derzeit eingesetzte Produkte. Hinsichtlich der Festigkeit bei typischen Gebrauchstemperaturen ist es sogar deutlich überlegen.
Auch beim Spritzgießen ergeben sich Vorteile: Hier eignen sich niedrigviskose Compounds. Sie lassen sich bei niedrigen Temperaturen verarbeiten und erlauben so kurze Zykluszeiten. Werden sie bei Standard-Temperaturen verarbeitet, lassen sich Spritzgießmaschinen mit geringer Schließkraft oder einfache Angusssysteme verwenden.
Da gut fließende Compounds wenig schlagzäh sind, hat sich BASF beim den Ultramid HP-Typen das Ziel gesetzt, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Fließfähigkeit und mechanischen Eigenschaften zu erhalten.
Halle 5, Stand B21
Weitere Informationen
Flammgeschützte Polyamide
KEM 486
Polyamide für MIDs
KEM 487
Polyamide für den Motorraum
KEM 488

BASF als Partner der Kunden
BASF setzt auf globalen Vertrieb: Key-Accounter sorgen dafür, dass ein europäischer Toyota-Techniker gleiche Infos wie sein US-Kollege erhält. Weiterer Baustein in der Betreuung von Automobilkunden ist der „Lenkungskreis Automobil“. Er besteht aus Mitarbeitern aller BASF-Bereiche, die in der Autoindustrie tätig sind. Zudem ist BASF Mitglied der Innovationsgesellschaft für fortgeschrittene Produktionssysteme der Fahrzeugindustrie mbH (Inpro). Inpro entwickelt Produktionstechnologien für die Autoindustrie, überprüft Ergebnisse der Grundlagenforschung auf ihre Machbarkeit und überträgt sie auf Anwendungen.
Auch arbeitet BASF eng mit vielen Kunden zusammen: So wurde mit Kunststofftechnik Sachsen die erste Lkw-Ölwanne aus einem Thermoplast – dem Ultramid der BASF – entwickelt. Eingesetzt ist sie im neuen Actros von Daimler Chrysler.

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