Startseite » Wälzlager »

Schaeffler veröffentlicht Nachhaltigkeitsbericht für 2022

Klimaneutrales Geschäft mit ESG-Dimensionen
Schaeffler veröffentlicht Nachhaltigkeitsbericht für 2022

Schaeffler veröffentlicht Nachhaltigkeitsbericht für 2022
Nach der Veröffentlichung ihres Nachhaltigkeitsberichts 2022 beschreibt die Schaeffler Gruppe ihre Nachhaltigkeitsstrategie mit allen drei ESG-Dimensionen. Bild: Schaeffler

Nachhaltigkeit ist ein integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie und zugleich einer der vier Unternehmenswerte der Schaeffler Gruppe. 2022 wurde die Nachhaltigkeitsstrategie noch konsequenter auf die drei Dimensionen Environment (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (Unternehmensführung) ausgerichtet. Dieser Neuausrichtung liegen zehn Handlungsfelder zu Grunde, über die das Unternehmen sowohl inhaltliche Schwerpunkte definiert als auch Anforderungen externer Stakeholder adressiert. „Das Thema Nachhaltigkeit ist eine der großen Herausforderungen unserer Zeit. Bei Schaeffler wollen wir bis 2040 klimaneutral wirtschaften. Das erfordert entschlossenes, schnelles und zielgerichtetes Handeln über alle Bereiche des Unternehmens hinweg“, bekräftigt Klaus Rosenfeld, Vorsitzender des Vorstands der Schaeffler AG.

Die Bedeutung der drei ESG-Dimensionen wird auch dadurch deutlich, dass sowohl bei der kurzfristigen als auch bei der langfristigen Vergütung des Managements ESG-Ziele stärker berücksichtigt werden. So definiert der Aufsichtsrat jährlich bis zu zwei ESG-Ziele, welche die unterschiedlichen Dimensionen von ESG in der Vergütung reflektieren. Im Berichtsjahr war beispielsweise bei der kurzfristigen Vergütung die Verringerung der Unfallrate sowie die Implementierung von wasserbezogenen Maßnahmen im Jahr 2022, welche zu einer jährlichen Reduzierung des Frischwasserbezugs um 150.000 Kubikmeter führen, relevant. Andreas Schick, Vorstand Produktion, Supply Chain Management und Einkauf der Schaeffler AG, sagt: „Die Reduzierung des Verbrauchs von Frischwasser stellt einen wesentlichen Hebel zur Erreichung einer nachhaltigen Produktion dar. Mit erfolgreichen Maßnahmen wie beispielsweise der Kühlwasseraufbereitung mittels Kreiswasseranlage oder der Nutzung von Regenwasser für Frischwassernebenanlagen sind wir unserem Ziel, den Frischwasserbezug bis 2030 um 20 Prozent gegenüber 2019 zu reduzieren, bedeutend nähergekommen.“

Klimaneutralität nimmt zentrale Rolle ein

3_2-schaeffler-executive-board-klaus-rosenfeld.jpg
Klaus Rosenfeld, Vorsitzender des Vorstands der Schaeffler AG.
Bild: Schaeffler

Bei der Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie von Schaeffler nimmt das Handlungsfeld „Klimaneutralität“ eine zentrale Rolle ein. Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, ab dem Jahr 2040 klimaneutral zu wirtschaften und CO2-Emissionen sowohl in der eigenen Produktion als auch in der Lieferkette, zum Beispiel durch den Einsatz von erneuerbaren Energien, zu reduzieren. Dazu hat das Unternehmen 2022 einen Climate Action Plan entwickelt. Dieser umfasst konkrete Maßnahmen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen und zur Anpassung von Steuerungs- und Entscheidungsprozessen. Wesentliche Bestandteile des Plans sind unter anderem die Bereiche „Grüner Einkauf“, „Grüne Produktion“ und „Grüne Produkte“. Der Bereich „Grüner Einkauf“ beschreibt insbesondere Maßnahmen zum Bezug von emissionsarmen Materialien und Dienstleistungen. Hierzu zählt beispielsweise das Programm „Green Steel Activation“, welches sich technologieoffen mit mehreren Einflussgrößen der Stahlherstellung und -veredelung befasst. Im Zuge dessen hat die Schaeffler Gruppe mit dem schwedischen Start-up H2 Green Steel vereinbart, ab 2027 jährlich 100.000 Tonnen nahezu CO2-freien, mit Wasserstoff produzierten, Stahl zu beziehen.

Seit 2022 beziehen alle europäischen und chinesischen Werke zu 100 Prozent Strom aus regenerativen Quellen. Unter anderem dadurch konnten im Jahr 2022 etwa 530.000 Tonnen Treibhausgasemissionen eingespart werden (im Vergleich zum Jahr 2019). Bis zum Jahr 2024 werden alle Standorte weltweit 100 Prozent regenerativ erzeugten Strom beziehen. Bis 2030 sollen weltweit insgesamt 25 Prozent des jährlichen Strombedarfs über selbst erzeugte erneuerbare Energie gedeckt werden.

Bei der Entwicklung grüner Produkte arbeitet das Unternehmen derzeit an einem ganzheitlichen Konzept zur automatisierten und holistischen Berechnung von CO2-Fußabdrücken, um Emissionsreduktionen auch auf Produktebene sicherzustellen und nachzuverfolgen. „Nachhaltigkeit beginnt bei der Produktentwicklung. Hier wird ein großer Teil des CO2-Fußabdrucks festgelegt. Um diesen zu reduzieren, fokussieren wir in unserem Entwicklungsprozess neben der wirtschaftlichen und technischen Machbarkeit auch auf die Nachhaltigkeit“, sagt Uwe Wagner, Vorstand Forschung und Entwicklung.

Um das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen, ist eine Reduzierung der in der Lieferkette entstehenden Emissionen unerlässlich. Beispielsweise hat Schaeffler 2022 eine Kooperation mit dem norwegischen Unternehmen REEtec A zum Bezug von Seltenerd-Oxiden geschlossen, um E-Motoren für Hybridmodule, Hybridgetriebe und rein elektrische Achsantriebe noch nachhaltiger zu machen. Gleichzeitig will das Unternehmen die eigenen Produkte so weit wie möglich klimaneutral herstellen. Mit den Produkten der Sparte Automotive Aftermarket liefert Schaeffler innovative Reparaturlösungen in Erstausrüsterqualität. Damit trägt das Unternehmen dazu bei, die Lebensdauer von Fahrzeugen zu verlängern.

Soziale Verantwortung und Achtung der Menschenrechte

Neben dem Klimaschutz steht auch die soziale Verantwortung an oberster Stelle. Die kontinuierliche Verbesserung von Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit hat für das Unternehmen höchste Priorität. Zudem soll der Anteil von Frauen im Top-Management bis 2025 auf 20 Prozent erhöht werden. Daher fördert Schaeffler die berufliche und persönliche Entwicklung der Belegschaft und investiert für eine zukunftsorientierte und zielgerichtete Transformation in hohem Maße in Aus- und Weiterbildung.

Die Achtung der Menschenrechte ist für die Schaeffler Gruppe ein unverzichtbarer Bestandteil der Unternehmenskultur. So wird derzeit ein Human Rights Compliance Management System (HRCMS) entwickelt, das zukünftig auch auf Kunden und Geschäftspartner angewendet werden soll. Zudem werden eine Richtlinie Menschenrechte sowie eine Grundsatzerklärung zur Einhaltung der Menschenrechte erarbeitet. Das Unternehmen führt Prozesse und Maßnahmen ein, die Verstöße verhindern beziehungsweise menschenrechtsbezogene Risiken abmildern. Zum Programm gehört auch ein Beschwerdemechanismus: Sowohl Mitarbeitende als auch Betroffene außerhalb des Unternehmens haben die Möglichkeit, über das weltweite Hinweisgebersystem der Schaeffler Gruppe potenzielle Menschenrechtsverstöße zu melden.

Verantwortungsbewusste Unternehmensführung

3_2-schaeffler-executive-board-andreas-schick.jpg
Andreas Schick, Vorstand Produktion, Supply Chain Management und Einkauf der Schaeffler AG.
Bild: Schaeffler

Corporate Governance steht für eine verantwortungsbewusste und wertebasierte Unternehmensführung, die auf langfristige Wertschöpfung ausgerichtet ist. Von grundlegender Bedeutung für das unternehmerische Handeln in der Schaeffler Gruppe sind dabei Integrität und Compliance. Deshalb verfolgt das Unternehmen hohe Standards, insbesondere hinsichtlich der Prävention von Korruption, Lobbying sowie der Geldwäsche und Wirtschaftskriminalität oder des Schutzes der Menschenrechte. Weitere Schwerpunkte liegen auf Datenschutz sowie Informations-, Cyber- und IT-Sicherheit. Um seine Werte und Standards zu wahren, setzt das Unternehmen auf ein Compliance Management System (CMS) sowie auf eine die gesamte Gruppe umspannende Compliance-Organisation.

Das Unternehmen hat außerdem verschiedene Compliance-Prozesse eingeführt, um Mitarbeitende bei der Einhaltung interner und gesetzlicher Vorgaben zu unterstützen. Dazu gehört unter anderem ein systematisches und zielgruppenspezifisches Schulungsprogramm, mit den Mitarbeitenden und Führungskräften das notwendige Compliance-Verständnis vermittelt und sie für Compliance-Risiken in ihrem Geschäftsalltag sensibilisiert. Im Rahmen von webbasierten Trainings und Präsenzschulungen werden sie mit dem Unternehmenskodex und den relevanten Konzernrichtlinien vertraut gemacht. 2022 haben 14.402 Mitarbeitende an den verschiedenen Online- und Präsenzschulungen teilgenommen. Die Schulungen werden stetig weiterentwickelt und an das Aufgabengebiet der Mitarbeitenden angepasst.

Zwei Mal Bestnote „A“ beim CDP-Nachhaltigkeitsrating

Das verstärkte Bestreben der Schaeffler Gruppe, das eigene Engagement möglichst transparent zu gestalten, ist im Berichtsjahr vom internationalen Nachhaltigkeitsrating der gemeinnützigen Organisation CDP (Carbon Disclosure Project) erneut anerkannt worden. Sowohl bei Klimawandel als auch bei Wassersicherheit verbesserte sich die Schaeffler Gruppe, erreichte die Bestnote „A“ und gehört somit zu den besten 1 Prozent der teilnehmenden Unternehmen. Auch beim Nachhaltigkeitsrating von EcoVadis verbesserte sich Schaeffler auf insgesamt 76 von 100 Punkten, erreichte damit Platinstatus und gehört nun zu den besten 1 Prozent in der Peer Group.

Als globale Verpflichtung zu einer nachhaltigen Entwicklung bekennt sich das Unternehmen zu den zehn Prinzipien des Global Compact der Vereinten Nationen sowie zum EU Sustainable Finance Action Plan, der vorsieht, dass Unternehmen Kapital in nachhaltige Aktivitäten investieren, um die bestehenden Klima- und Nachhaltigkeitsziele zu verwirklichen. CEO Klaus Rosenfeld sagt: „Die Schaeffler Gruppe hat sich ambitionierte, aber erreichbare Ziele auf dem Weg zur Klimaneutralität gesetzt und in den vergangenen Jahren entscheidende Schritte im Bereich Nachhaltigkeit unternommen. Die geschärfte Nachhaltigkeitsstrategie sowie die Übertragung der Verantwortung für das Thema Nachhaltigkeit an den Vorstandsvorsitzenden unterstreichen eindrücklich den zentralen Stellenwert, den dieses Thema für Schaeffler einnimmt. Unsere ersten Erfolge sind Bestätigung und Ansporn zugleich, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen.“

Der Nachhaltigkeitsbericht der Schaeffler Gruppe gibt Aufschluss darüber, wo das Unternehmen 2022 seine inhaltlichen Schwerpunkte gesetzt hat und wie sich diese in Bezug auf Kennzahlen und Ziele entwickelt haben. (ch)

Unsere Whitepaper-Empfehlung
Systems Engineering im Fokus

Ingenieure bei der Teambesprechung

Mechanik, Elektrik und Software im Griff

Video-Tipp

Unterwegs zum Thema Metaverse auf der Hannover Messe...

Aktuelle Ausgabe
Titelbild KEM Konstruktion | Automation 4
Ausgabe
4.2024
LESEN
ABO
Newsletter

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Webinare & Webcasts
Webinare

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper
Whitepaper

Hier finden Sie aktuelle Whitepaper


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de