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Essutensil macht Optik begreifbar

WMF-Riesenlöffel im 3D-Druck hergestellt
Essutensil macht Optik begreifbar

Er ist 2,3 Meter hoch, 50 Zentimeter breit, wiegt knapp 20 Kilogramm und ist damit der größte Löffel, den WMF jemals hergestellt hat. Sowohl seine Bestimmung als auch seine Herstellung, bei der der 3D-Druck eine zentrale Rolle spielt, sind alles andere als alltäglich.

Natürlich ist das riesige Einzelstück nicht für den konventionellen Gebrauch gedacht, vielmehr soll der Superlöffel ein optisches Phänomen verdeutlichen, das jeder kennt, der schon einmal die Spiegelungen und optischen Verzerrungen beim Blick in eine polierte Laffe (konkaves Vorderteil eines Löffels) erlebt hat. Wer Erklärungen für diese optische Besonderheit sucht, wird künftig im „Viseum“, dem Museum für Optik und Feinmechanik in Wetzlar, fündig. Hier steht das rund 10 000 € teuere WMF-Exponat und veranschaulicht sozusagen im großen Stil, wie es zu diesen Spiegelungen kommt.

Ebenso beeindruckend wie der Löffel selbst, war dessen Herstellung, die größtenteils im Modellbauatelier von WMF in Geislingen erfolgte. „Zwar ist die Einzelfertigung von überdimensionalen Besteckteilen für uns nichts Ungewöhnliches, aber in derartige Dimensionen wie mit diesem Riesenlöffel sind auch wir bisher nicht vorgedrungen. Nicht zuletzt dank der 3D-Drucktechnologie ließ sich das Projekt aber schnell und unproblematisch abwickeln“, so Gerd Greiner, Leiter des Modellbauateliers.
Reales Besteck als Vorlage für den Riesenlöffel
Als Vorlage für den Superlöffel diente das WMF-Besteck Palma. Im ersten Schritt wurden die CAD-Daten des originalen Palma-Löffels am Rechner auf die geforderte Größe angepasst. Mit den errechneten Daten ging es dann im Dienstleistungszentrum bei Voxeljet auf einen Hochleistungsdrucker VX1000, der im 3D-Verfahren ein Kunststoffmodell der Laffe druckte. Die industrietauglichen 3D-Drucker sind Präzisionsmaschinen, die für das Generieren von Modellen, bei denen es auf brillante Detailgenauigkeit und präzise Darstellung ankommt, ausgelegt sind. Die VX1000 generierte die überdimensionale Laffe in Kunststoff direkt aus den CAD-Daten im sogenannten Schichtbauverfahren. Aus Tausenden mikrometerfeiner Schichten, die selektiv durch einen Binder verklebt werden, entstand das komplette Modell in rund 10 h. Dank des großen Baufeldes der Maschine ließ sich die Laffe mit den Abmessungen von 850 mm x 416 mm x 192 mm bei einer Schichtstärke von 0,15 mm in einem Stück drucken.
Erhebliche Kosteneinsparung dank 3D-Druck
Nach dem Entpacken, ein Vorgang, bei dem überschüssiges Material vom Modell entfernt wird, stand noch die Versteifung durch Kunstharz auf dem Programm sowie die anschließende Bearbeitung – fertig war die PMMA-Laffe, die dann als Urmodell Verwendung fand.
Dadurch sparte man sich die aufwändige Konstruktion einer Negativform, was zu erheblichen Kosten- und Zeiteinsparungen führte. Über das gedruckte PMMA-Modell, das mit hoher mechanischer Belastbarkeit und Detailgenauigkeit überzeugte, ließ sich schnell eine Sandform generieren, die in Bronze abgegossen wurde.
Anschließend stand die Bearbeitung der Laffe mit abschließendem Vernickeln auf dem Programm sowie zu guter Letzt die Verschraubung mit dem aus Messing hergestellten und ebenfalls vernickelten Stiel. „Das Beispiel des WMF-Löffels ist ein weiterer gelungener Beleg für die permanent zunehmende Verbreitung des 3D-Druckes außerhalb konventioneller Einsatzbereiche. Die Kreativität der Anwender beim Einsatz der noch jungen 3D-Technologie ist wirklich beeindruckend“, so Rudolf Franz, COO der von Voxeljet.
Voxeljet, Tel.: 0821 7483-440, E-Mail: Stefanie.Feneberg@voxeljet.de
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