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2D-System mit Codeleisten von Pepperl+Fuchs

Sichere Absolutposition für AGV
2D-System von Pepperl+Fuchs mit Metall-Codeleisten

Fahrerlose Transportsysteme müssen hohe Sicherheitsanforderungen erfüllen und benötigen dafür eine sichere Sensorik. Das 2D-Positioniersystem safePGV von Pepperl+Fuchs liefert hochgenaue Positionsdaten und benötigt dafür nur einen Sensor. Seine farbigen Codes stehen jetzt für stark beanspruchte Stellen auch auf Codeleisten aus Metall zur Verfügung. Das kameragestützte System erreicht SIL 3 und PL e durch intrinsische Redundanz.

 

Thorsten Schühlein, Business Development Manager Industrial Vision Components bei Pepperl+Fuchs SE

Die Grundlage der sicheren Positionsbestimmung ist ein fest verlegtes Band mit dreifarbigen DataMatrix-Codes. Diese sind mit 15 x 15 mm überdurchschnittlich groß und entsprechend gut zu erkennen. Ebenfalls groß dimensioniert ist das Lesefenster des Sensors mit den Abmessungen 120 x 80 mm. Zwar genügt ein einziger DataMatrix-Code zur Positionsbestimmung auf der X-Achse, doch werden redundant immer mehrere Codes gleichzeitig erfasst. So können die Codes auf einer Strecke von bis zu 75 mm beschädigt sein, und die Positionsdaten werden dennoch auf 0,2 mm genau ausgegeben. Die Varianz der verfügbaren Codes reicht für eine Strecke von bis zu 100.000 m, eine auf dem Markt sonst nicht erreichte Ausdehnung.

Zwei Lichtfarben plus farbige Codes

Die Kamera des Lesekopfes besitzt einen großen Schärfentiefebereich und kann mit bis zu 130 mm Abstand zur Codeleiste montiert werden. Sie ist mit rot-blauer LED-Beleuchtung ausgestattet. Der rote und der blaue Anteil der Beleuchtung blitzen jeweils getrennt und in zufälliger Abfolge auf das Codeband, sodass die Kamera jeweils nur einen Teil der farbigen Codes erfasst – die roten und schwarzen Felder im blauen Licht, die blauen und schwarzen Markierungen bei rotem Blitz. Damit ist eine weitere Redundanz-Dimensionen geschaffen.

Der integrierte Sicherheitscontroller kennt die zufällige Abfolge der Blitzfarben, sodass er die Signale mit dem Erwartungswert vergleichen und die erfasste Position einer unabhängigen Plausibilitätsprüfung unterziehen kann. Die Firmware des Systems gleicht dabei die optischen Signale mit einem sicheren Algorithmus direkt im Sensor ab. Mit dem Abgleich der Farben-Bilder werden eventuelle Fehlfunktionen sofort erkannt und die Ausgabe eines falschen Positionsdatums verhindert.

Zugleich wird die korrekte Funktion der Software im Gerät kontinuierlich überprüft, während der Sicherheitsteil die verschiedenfarbigen LED-Ringe des Sensors direkt ansteuert. Die sichere Steuerung erhält auf diese Weise bereits überprüfte Information durch die integrierte Profinet/Profisafe-Schnittstelle. Zur Weiterverarbeitung der Positionsdaten gemäß SIL 3 und PL e wird kein zusätzlicher Funktionsbaustein mehr benötigt.

Leisten für den harten Einsatz

In der Standardausführung bestehen die Codebänder aus robustem Laminat. Sie werden in der Regel seitlich der eigentlichen Fahrspur einfach auf den Boden oder – etwa bei Gehängen – auf eine Trägerstruktur geklebt. In bestimmten Streckenabschnitten wie Kreuzungen, Tordurchfahrten oder Kurven lässt sich aber nicht vermeiden, dass auf den Boden aufgebrachte Codebänder von den Fahrzeugrädern überquert und entsprechend abgerieben, nicht selten auch beschädigt werden. An solchen Stellen genügen die technischen Vorkehrungen für kompromittierte Bandabschnitte nicht mehr, weil größere Teile des Codebands betroffen sein können.

Dieses Problem wurde durch die Entwicklung von Codeleisten aus Metall gelöst, die auch starker mechanischer Beanspruchung widerstehen. Die Data-Matrix-Felder werden mit einem speziellen Verfahren auf Aluminiumleisten gedruckt und von einer Eloxalschicht geschützt. Ausgiebige Härtetests haben gezeigt, dass selbst beständiges Überfahren die Code-Information nicht beeinträchtigt.

Es gibt drei Verlegungsarten:

  • Die Leisten können mittels der Selbstklebeschicht auf der Unterseite direkt auf den Boden oder auf Träger geklebt werden.
  • Die Leisten werden auf Überfahrschienen geklebt. Die Schienen werden im Boden verschraubt. Sie bilden eine flache Schwelle mit schrägen Schultern.
  • Die Leisten werden auf Versenkschienen geklebt. Diese Schienen werden in einer in den Boden gefrästen Nut befestigt.

Die Metallschienen können als anschlussfähige Module zu längeren Strecken gefügt werden. Man kann sie für Strecken ohne mechanische Beanspruchung mit den Standard-Codebändern aus Laminat kombinieren.

Außerdem gibt es geschlossene Schienen zur Positionsbestimmung an definierten Stationen, die das Fahrzeug durch freie Navigation ansteuert, wie etwa das Tor der Sicherheitsbox eines Schweißroboters. Das autonome Fahrzeug soll dort Bleche übergeben. Das Tor darf aber erst für die Materialübergabe geöffnet werden, wenn die korrekte Position des AGV verifiziert ist. Dies kann anhand der Codes einer kurzen PGV-Schiene geschehen. Die vom Lesekopf erfasste Code-Information bildet hier die Grundlage für eine sichere Anmeldung.

Eine Kamera genügt

Wo andere optische Positionierungssysteme zwei Kameras benötigen, kommt das safePGV-System mit nur einer aus. Es muss also weniger Hardware gekauft und montiert werden, zugleich ist der Ablauf der Positionsbestimmung einfacher und zuverlässiger. So erfassen zwei Kameras an einer Weiche abweichende Positionssignale. Diese müssen dann mit dem entsprechenden Aufwand abgeglichen und zusammengeführt werden. Beim safePGV stehen hingegen immer eindeutige Signale zur Verfügung.

Die Positionsbestimmung wird von der Checker-Funktion des safePGV-Sensors zusätzlich abgesichert. Sie benotet die Qualität der einzelnen Codes und gibt die Anzahl der erfassten Markierungen aus. Werden hier, zum Beispiel aufgrund ungewöhnlich starker Verschmutzung, kritische Werte erkannt, können frühzeitig die nötigen Maßnahmen ergriffen werden. Einzelne Abschnitte des Codebandes oder der Codeleiste lassen sich jederzeit austauschen.

Die SSPS kann die Sensor-Daten für weitere Funktionen nutzen, so zur Überwachung von Parametern wie sichere Position, sicherer Abstand, sichere Geschwindigkeit oder sichere Beschleunigung. Das sind zentrale Größen bei der kombinierten Steuerung von aufeinander folgenden EHB-Gehängen oder AGVs.

Die Eigenschaften des Sensors sind in der GSDML-Datei beschrieben; die Daten ermöglichen den Betrieb in einem Profinet-Netzwerk. Über die Sicherheitssteuerung kann die Datei auch direkt für die weitere Parametrierung genutzt werden. Der Lesekopf hat keine beweglichen Teile; der Sensor detektiert berührungslos und verschleißfrei. Damit ist bei minimalem Wartungsaufwand praktisch durchgängige Verfügbarkeit gewährleistet. (ge)

Weitere Details zu den Komponenten:

http://hier.pro/R8YX8



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