Ein Konsortium, bestehend aus Liebherr Transportation Systems, Grand Central Rail (Teil der Arriva-Gruppe) und Newrail (Zentrum für Bahnforschung der Universität Newcastle) haben vom britischen Rail Safety and Standards Board (RSSB) einen Zuschuss sowie vom britischen Verkehrsministerium eine Förderung zugesichert bekommen, um ein aktive Radsatzsteuerung (Active Radial Suspension System ARSS) zu entwickeln, mit der ein bestehendes Drehgestell umgerüstet werden kann. Das ARSS nutzt elektrohydraulische Aktuatoren, die von Liebherr ursprünglich für die Luftfahrt entwickelt und gefertigt wurden. Diese steuern aktiv die Räder von Drehgestellen und verringern hierdurch den Rad- und Schienenverschleiß. Die Reduzierung des Schienenverschleißes ist ein besonders wichtiger Punkt, da dieser einen signifikanten Teil der variablen Gebühr (Variable Usage Charge VUC) ausmacht, den Bahnbetreiber für die Nutzung der britischen Bahninfrastruktur entrichten müssen. Es wird erwartet, dass die ARSS-Lösung den Gleisabrieb deutlich verringern wird. Ziel des Projekts ist es, dies sowie eine potenzielle Reduzierung der VUC zu beweisen. Das Konsortium wird zunächst das Umrüsten eines bereits vorhandenen, in Großbritannien konstruierten BT-10 Drehgestells mit dem ARSS von Liebherr simulieren. Sollte die Simulation die erwarteten, positiven Effekte aufzeigen, so wird das System in ein Testfahrzeug eingebaut und im Vereinigten Königreich erprobt werden. Das Projekt soll bis Ende 2019 abgeschlossen sein. Im Erfolgsfall ist geplant, dass Liebherr dann das ARSS für die kommerzielle Nutzung in Großbritannien und auf anderen Weltmärkten anbieten wird. bt
Elektrohydraulische Aktuatoren von Liebherr sollen Schienenverschleiß reduzieren
Konsortium erhält Genehmigung für Radsatzsteuerung
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