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Inhaltsverzeichnis
1. Drehkranzlager aus Holz und Kunststoff
2. Termin-Tipp 1: Nachhaltigkeit in der Elektronik
3. Termin-Tipp 2: Nachhaltigkeit in Konstruktion und Fertigung
Drehkranzlager aus Holz und Kunststoff
Mit einem Drehkranzlager aus WPC (Wood-Plastic-Composite) hat igus einen weiteren Schritt hin zur Integration von nachwachsenden Rohstoffen gemacht. Durch die Verwendung von 50 % Holz und 50 % Hochleistungskunstoffen sei ein kostengünstiges sowie schmierfreies Drehkranzlager entstanden, das eine gute Balance biete zwischen Festigkeit, Haltbarkeit und Umweltfreundlichkeit, so die Kölner. Insbesondere der CO2-Fußabdruck sei nachweisbar gering.
„Im letzten Jahr haben wir erstmalig Holzwellen für unsere Linearführungen als mögliche Laufpartner vorgestellt“, erläutert Marc Trenkler, Produktmanager Drehkranzlager bei igus. „In diesem Jahr haben wir das Holz direkt in unsere Produkte integriert.“ Dabei setzt das Unternehmen auf den Spritzguss. Das neue iglidur PRT besteht aus WPC, einer Mischung aus Holzfasern und iglidur-Hochleistungskunststoffen. In den Werkstoffen enthalten sind inkorporierte Festschmierstoffe, die das Drehkranzlager leichtgängig, schmier- und wartungsfrei machen. Sowohl das Gehäuse als auch das Bauteil bestehen aus WPC. Lediglich vier Schrauben kommen hinzu, um die beiden Teile miteinander zu verbinden.
Entwickelt speziell für die gängige Baugröße PRT 02, stellt das WPC-PRT eine preisgleiche Alternative zum kostengünstigen Low-Cost-PRT aus Vollkunststoff dar – ohne Kompromisse bei der Leistung einzugehen, wie die Kölner betonen. Es ermöglicht beispielsweise einfache Verstellungen, unter anderem in der Möbeltechnik. Der CO2-Fußabdruck liegt bei nur 58 g. Zum Vergleich: Das PRT-02–30-ECO, welches bereits aus 97 % Regranulat besteht, besitzt ein CO2-Äquivalent von 820 g.
Mehr zum Drehkranlager aus WPC
Termin-Tipp 1: Nachhaltigkeit in der Elektronik
Von 18. bis 20. Juni 2024 findet in Berlin die Konferenz „Electronics Goes Green 2024“ zum Thema Nachhaltigkeit in der Elektronik statt – unter anderem mit Nachhaltigkeitsspezialist:innen von Intel, Google, Apple und Microsoft. Dabei steht im Fokus, wie elektronische Produkte die künftig steigenden Umweltstandards (Beispiel: Verordnung zum Ökodesign nachhaltiger Produkte) einhalten können. Die Live-Keynote hält Todd Brady, Chief Sustainability Officer bei Intel.
Bei der Herstellung von Elektronik geht es neben der Verbesserung des CO2– und Umweltfußabdrucks vor allem um Materialeffizienz, Langlebigkeit und die Reparierbarkeit von Produkten. Auch die Umsetzung des digitalen Produktpasses, eine entscheidende Neuerung der kommenden Ökodesign-Verordnung, wird auf der Konferenz in mehreren Beiträgen adressiert und für Gesprächsstoff sorgen. Die Grenzen und Möglichkeiten des Recyclings, insbesondere hinsichtlich der Verwendung von Kunststoffen, werden ebenfalls thematisiert.
Die Electronics Goes Green, die bereits zum siebten Mal vom Fraunhofer IZM veranstaltet wird, bietet über 100 Vorträge aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Die Forschenden am Fraunhofer IZM sind seit über 30 Jahren im Bereich Zuverlässigkeit und Nachhaltigkeit von Elektronik tätig und stellen Ökobilanzierungen und Nachhaltigkeitskonzepte für Unternehmen der Elektronikbranche auf.
Weitere Informationen zur Konferenz Electronics Goes Green 2024
Termin-Tipp 2: Nachhaltigkeit in Konstruktion und Fertigung
Am 27. + 28. November 2024 findet in der Arena2036 in Stuttgart die erste „Engineering 2036“ zum Thema „Nachhaltigkeit – mehr als ein Buzzword?“ statt. Die Konferenz der KEM Konstruktion|Automation aus der Konradin Mediengruppe mit Unterstützung des Fraunhofer IPA wendet sich an Ingenieur:innen aus Konstruktion und Fertigung und stellt die Frage, wie sich vom Design bis zur Fertigung mehr Nachhaltigkeit erreichen lässt. Über den derzeit im Fokus stehenden CO2-Fußabdruck deutlich hinausgehend geht es unter anderem um die ersten Schritte hin zu einer Kreislaufwirtschaft (Circular Economy).
Die Konferenz rückt deswegen neben der Herstellung von Produkten bewusst auch deren spätere Nutzung, also ihren Betrieb in den Fokus. Es stehen Beiträge aus Praxis und Forschung auf dem Programm zu
- methodischen Ansätze für mehr Nachhaltigkeit,
- Ideen für den Einstieg in die Kreislaufwirtschaft – im Sinne eines Cradle-to-cradle-Ansatzes und unter Einsatz der R-Strategien (Refuse, Rethink, Reduce, Reuse, Repair, Refurbish, Remanufacture, Repurpose, Recycle),
- den effizienten Einsatz von Ressourcen durch personalisierte Produkte (Mass Personalization),
- Chancen und Support durch modellbasierte Ansätze und künstliche Intelligenz (KI),
- (Best-Practice-)Ansätze zur Bewältigung der umfangreichen Regularien (ESG),
- der Ultraeffizienzfabrik sowie
- dem effizienten Umgang mit Energie – und hier insbesondere zu den Chancen der Gleichstromversorgung in der Produktion (DC-Industrie).
Als Forschungscampus mit laufenden Projekten (eine Führung ist Teil des Programms) bietet die Arena2036 eine sehr ansprechende Umgebung für den Austausch mit Gleichgesinnten.
Weitere Informationen zur Konferenz Engineering 2036 zur Nachhaltigkeit in der Produktentwicklung