Mit viel Kraft in den Bezug

Exklusiv in KEM Der Autor Steffen Herzog ist Fachjournalist in Darmstadt

Was darf es sein – eine Latex-, Kaltschaum- oder Federkernmatratze? Die Materialien sind vielfältig. Kombiniert mit sehr unterschiedlichen Aufbauten und Größen bietet der Markt eine nahezu unüberschaubare Vielfalt an Matratzen für die unterschiedlichsten Anforderungen. Im Laufe der Jahrzehnte, haben sich Form, Größen und Aufbau von Matratzen ständig verändert. Für diese große Produktauswahl benötigen die Hersteller Fertigungsmaschinen, die flexibel justierbar sind und über die notwendigen Eigenschaften für die Produktion verfügen.

Zu den etablierten und weltweit aktiven Herstellern zählt die nordrhein-westfälische KSM Maschinentechnik GmbH. Das Unternehmen hat sich auf Maschinen und Anlagen für das Verkleben von Schaumstoffmatratzen, die Zuführung und das Fördern von Komponenten sowie das Beziehen von Matratzen spezialisiert. Insbesondere das maschinelle Beziehen von Federkern-, Schaumstoff- und Latexmatratzen ist eine knifflige Angelegenheit, die einen hohen Kraftaufwand erfordert.

Der Matratzenrohling wird durch Triplexketten in den manuell auf die Bezugträger aufgezogenen Bezug gefördert. Eine Spannvorrichtung und die lang ausgeführten Träger ermöglichen hierbei das leichte Aufziehen des Bezugs. Eine geringe Breitenkomprimierung beim Einlauf des Matratzenrohlings in die Maschine verringert die Reibung während des Beziehens und ermöglicht mit den lagenweise synchron angetriebenen Förderketten einen verspannungsfreien Beziehvorgang.

Um ein späteres Verrutschen des Bezuges zu vermeiden, wird dieser oft mit dem Matratzenrohling verklebt. Der erforderliche Klebstoff wird während des Beziehvorgangs automatisch zwischen Bezug und Matratzenrohling gesprüht.

Für diese Aufgaben müssen die Maschinen sehr flexibel einsetzbar sein, denn die Matratzengrößen, -stärken und -formen sind sehr vielfältig. Das reicht von kleinen, dünnen Kindermatratzen über riesige Doppelmatratzen bis hin zu sehr dicken Matratzen.

Eine wesentliche Rolle bei den Matratzenfüllmaschinen spielt die Lineartechnik, denn die Maschinen und Anlagen müssen variabel auf die Matratzentypen einstellbar sein und über entsprechende Kräfte verfügen, um die störrigen Matratzenrohlinge wunschgemäß zu verformen. Rund 20 s benötigt eine Maschine, um die Matratze in den Bezug zu befördern. Dazu verbaut KSM mehrere Linearführungen mit Laufwagen pro Maschine. Geringe Reibung, Präzision und Stabilität sind die wesentlichen Elemente, die die hochwertigen Linearsysteme kennzeichnen.

„Ein großer Vorteil sind hierbei die kleinen Baumaße bei gleichzeitig hoher Stabilität der Linearkomponenten. Diese sind zudem leicht zu montieren. Wir nutzen ausschließlich Standardmaße aus dem umfangreichen Linearlieferprogramm von Minitec. Der Lineartechnik-Katalog dieses Herstellers ist so vielfältig, dass wir uns problemlos mit Standardartikeln bedienen können. Dies hat sowohl bei der Planung als auch bei der Bestellung beziehungsweise bei Nachordern große Vorteile – auch von der Kostenseite“, heißt es von Seiten der KSM-Geschäftsführung.

Minitec zählt mit einem kompletten Lineartechnik-Lieferprogramm zu den führenden Anbietern im Linearbereich: Rundführungen, Schienenführungen und Linearmodule einschließlich Antriebe und Steuerungen gehören zum Programm. Und natürlich passen die Führungen auch zu allen Standard-Komponenten des Minitec-Profilsystems mit seinen zahlreichen Variationsmöglichkeiten. Die konsequent verfolgte Einhaltung des Baukastenprinzips gilt sowohl für die Linearmodule wie für das umfangreiche Profilsystem.

Pro Jahr verlassen rund 60 Maschinen und Anlagen die KSM-Werkshallen und werden weltweit an Anwender geliefert. Der nordrhein-westfälische Sondermaschinenbauer bedient sich für den Bau von Förder-, Montage- und Handlinganlagen auch im Minitec-Profilsystem-Baukasten, der gut bestückt und flexibel im Einsatz ist. Hier passt alles zusammen und ist schnell montiert.

„Für die Planung und Konstruk- tion nutzen wir die Software Icad sowie das CAD-System Megacad“, sagt KSM-Konstrukteur Udo Haardt. Minitec stellt mit Icad ein Werkzeug zur Verfügung, das die Vereinfachung, Beschleunigung und Fehlervermeidung im Konstruktions- und Beschaffungsprozess unterstützt. Die systemneutrale 3D-CAD-Software basiert auf dem Minitec-Baukasten für Profilsysteme und Lineartechnik und beinhaltet die komplette Bauteile-Bibliothek des Herstellers.

Alle Bauteile stehen als 2D- oder 3D-Modelle in 50 Datenformaten kostenlos bereit. Längenvariierbare Produkte, wie etwa Profile oder Lineareinheiten, lassen sich in dem gewünschten Maß definieren. Icad schlägt automatisch die passenden Verbinder vor, die sich einseitig oder beidseitig zuweisen lassen. Ein besonderes Highlight von Icad sind die Module, die vollautomatisch komplette Konstruktionen erstellen. Innerhalb von Minuten lassen sich so komplette Förderbänder oder Linearführungen mit Laufrollen, Kugelbüchsen oder Gleitführungen konstruieren und im gewünschten CAD-Format bereitstellen.

KSM setzt bei seinen Maschinen- und Anlagen ausschließlich auf Qualitätskomponenten, deshalb hat sich der Maschinenbauer nach gründlicher Marktsondierung im Bereich Profil- und Lineartechnik vor rund 20 Jahren für Minitec entschieden. Seine Kunden wissen zu schätzen, dass die Maschinen sehr langlebig konstruiert und gefertigt sind. Sollte dennoch einmal ein Defekt auftreten, kann der Maschinenbauer bei Minitec innerhalb kürzester Zeit nachordern. Die wichtigsten Teile hat KSM zudem selbst auf Lager.

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