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Europäisches Projekt erarbeitet Informationsarchitektur für den digitalen Produktpass

Digitalisierung
Europäisches Projekt erarbeitet Informationsarchitektur für den digitalen Produktpass

Europäisches Projekt erarbeitet Informationsarchitektur für den digitalen Produktpass
Der digitale Produktpass soll künftig das Recycling von Elektronikprodukten, wie Handys, erleichtern. Bild: Maksym Yemelyanov/stock.adobe.com

In einem aktuellen Projekt arbeitet ein Konsortium aus Forschung und Wirtschaftsverbänden jetzt im Auftrag der EU-Kommission an einem einheitlichen digitalen Produktpass. Dieser soll im Rahmen einer EU-Verordnung zum Beispiel über einen QR-Code alle Produktinformationen entlang der Wertschöpfungskette verfügbar und dezentral abrufbar machen.

Die Gesamtheit der im Produktpass enthaltenen Informationen ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht endgültig geklärt. Im Projekt CIRPASS erarbeitet eine Gruppe um Eduard Wagner am Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration IZM aktuell, welche gesetzliche Informationspflicht bereits existiert und welche weiteren Informationen für den Produktpass interessant sein könnten. Am Ende soll eine Informationsarchitektur aufgebaut werden, in der geklärt wird,

  • welche Informationen für die Beteiligten der Wertschöpfungskette einen Mehrwert haben und
  • mit welchem Aufwand sie bereitgestellt werden können.

Ein Reparaturindikator, der angibt, wie gut sich ein Produkt reparieren lässt, ist beispielsweise in Frankreich seit 2021 verpflichtend*¹ und kommt für den digitalen, gesamteuropäischen Produktpass ebenfalls in Frage.

DIN und DKE gründen Gemeinschaftsausschuss „Digitaler Produktpass“

„Auch die Angabe der Energieeffizienzklasse ist mittlerweile vorgeschrieben. Doch diese Informationen müssen jetzt noch einzeln ermittelt werden, und bei anderen Werten gibt es noch keine europaweite Anzeigepflicht. Hier ein Höchstmaß an Einheitlichkeit zu schaffen, ist ein wichtiges Ziel des Produktpasses“, sagt Wagner.

Damit 2026 die ersten Produktpässe verfügbar sind, gilt es also, viele Akteur*innen abzuholen und einen Konsens zu den wichtigsten Informationen zu finden. „Im Projekt haben wir 23 Stakeholder-Gruppen identifiziert, für die wir die jeweiligen Bedürfnisse abfragen. Und das für alle drei Sektoren“, erklärt Wagner. „Bei uns sind Materialproduzent*innen, Elektronikhersteller*innen- sowie Reparateur*innen und Recyclingverbände an Bord.“

Die Ergebnisse dieser Konsultationen werden dann an die EU-Kommission weitergegeben und dienen den aktuellen politischen Aktivitäten als Orientierung, welche in Zukunft die gesetzlichen Anforderungen hinsichtlich des Produktpasses festlegen. Besonders berücksichtigt und gefördert werden sollen hier auch kleinere und mittlere Unternehmen, für die die Bereitstellung zusätzlicher Informationen einen hohen Mehraufwand darstellen kann. (eve)


Über das Projekt

Das Projekt CIRPASS (Collaborative Standardization of a European Digital Product Passport for Stakeholder-Specific Sharing of Product Data for a Circular Economy) wird von der Europäischen Union mit 2 Mio. Euro über zwei Jahre gefördert und läuft vom 01.10.2022 bis 31.03.2024. Die Projektleitung obliegt der French Alternative Energies and Atomic Research Commission (CEA). Weitere Projektpartner sind neben dem Fraunhofer IZM die SLR Consulting, das Wuppertal Institut, Chalmers Industriteknik, DKE, GTS, +ImpaKT, F6S, European Research Consortium for Informatics and Mathematics (GEIE ERCIM), E Circular Aps, GS1 in Europe, Politecnico Milano, circular.fashion, DigitalEurope, EIT InnoEnergy, TUDelft, TalTech, Veltha, energy web, BAM, Sync Force, The Innovalia Association, Textile Exchange, the Responsible Business Alliance, Wordline Mint, RISE Research Institutes of Sweden, iPoint, the Global Electronics Council™ (GEC), atma.io und The Global Battery Alliance (GBA).

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