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Weg mit den Problemzonen!

Step-/Iges-Files: Halbautomatische Datenübergabe erlaubt Bauteil-Korrekturen
Weg mit den Problemzonen!

Der automatische Datenaustausch führt nicht immer zu optimalen Ergebnissen, denn manchmal werden dadurch Toleranzen und Geometrien verändert. In der täglichen Praxis sind daher komfortable Editierfunktionen gefragt, um mit wenigen Griffen manuell nachzubessern. Damit werden nicht nur Probleme beim Im- und Export vermieden, sondern auch die Qualitätssicherung gewährleistet.

Da in der CAD-Branche ein lebhafter Wettbewerb unterschiedlicher Hersteller herrscht, existieren ebenso viele unterschiedliche Datenformate, die Konstruktionen und Produkte beschreiben. Nur eine Angleichung aller Produkte könnte diese babylonische Situation beseitigen – doch die kann sich kaum jemand wirklich vorstellen. Die einzig realistische Alternative ist daher die gemeinsame Definition neutraler Austauschformate, die von allen Systementwicklern als zusätzliche, optionale Datenformate unterstützt werden.

Aus historischen und technischen Gründen haben sich viele branchen- und anwendungsspezifische Interface-Definitionen entwickelt. Autodesk Inventor unterstützt zum Beispiel das offene Austausch-Format für Zeichnungen DXF (Data Exchange Format) und das offene und kompakte 3D-Format DWF (Design Web Format), vor allem für Viewing- und Freigabezwecke. Beide Schnittstellen-Definitionen wurden von Autodesk entwickelt, um Daten aus ihren Systemen optimal mit Partnern auszutauschen. Das Acis SAT-Format, ebenfalls ein kompaktes Format für 3D-Daten, bewährt sich beim Datenaustausch zwischen Inventor und anderen Systemen, die den Acis-Kern verwenden.
Schnittstellen für Komponentenimport
Applikationsspezifische Schnittstellen sind in Autodesk Inventor Professional zu finden, wie IDF für den Import von Elektronikkomponenten oder das Piping Component File (PCF)-Format für die Übergabe von Rohrleitungsdaten an die im Anlagenbau häufig eingesetzte Software „Isogen“. Mit ihr lassen sich automatisch Isometriezeichnungen erstellen.
Einen besonderen Stellenwert, vor allem in vielen Bereichen der Fertigungsindustrie, haben sich die Formate Step und Iges erworben. Zulieferer und Dienstleister in der Fahrzeugindustrie sind auf diese Schnittstellen angewiesen. Sie sind in der Branche Pflicht, wenn der Zulieferer nicht die unterschiedlichen Systeme seiner Kunden erwerben und betreiben will. Die mittelständischen Lieferanten der Großindustrie wiederum sind oft Kunden von Autodesk. Deshalb haben die Kalifornier bei der Entwicklung der neuen Releases 10 und 11 von Inventor auf die Step- und Iges-Prozessoren ein besonderes Augenmerk gerichtet.
Step- und Iges-Dateien sind oft fehler- oder problembehaftet. Die Gründe liegen in der unterschiedlichen Interpretation der Interface-Spezifikationen durch die Entwickler sowie in den unterschiedlichen Toleranzen und Genauigkeiten, die beim Export beziehungsweise Import angewendet werden. Inventor verwirft diese Daten nicht, sondern übernimmt sie alle. Verdächtige oder fehlerhafte Daten kommen in einen Quarantäne-Ordner. Ein Bericht zeigt, wo es Schwierigkeiten bei den importierten Daten gab. Typischerweise treten die Probleme in Form von Lücken oder Überlappungen an den Verbindungsstellen von Flächen auf.
Nicht blind auf die Automatik vertrauen
Die Erfahrung zeigt: Der vollautomatische Weg führt häufig nicht zum Ziel. Autodesk konzentrierte sich deshalb darauf, einen leistungsfähigen Editor zu entwickeln, um Step- und Iges-Daten manuell nachbearbeiten zu können. Er erlaubt es, in den importierten Daten Fehler zu identifizieren und zu korrigieren. Mit neuen Funktionen kann der Anwender Flächen expandieren oder trimmen, um Lücken zu schließen oder Überlappungen zu beseitigen.
Zudem ist es möglich, die relevanten Daten aus den großen Dateien, seien es Drahtmodelle, Flächen oder Volumenmodelle, herauszupicken und nur diese Auswahl zu verwenden. In der jüngsten Inventor-Version lassen sich beispielsweise auf Basis der eingelesenen Flächendaten einfach Arbeitsgeometrien wie Mittelpunkte, Arbeitsachsen von zylindrischen Elementen auf gekrümmten Flächen definieren, die für die weitere Bearbeitung, Aufnahmevorrichtungen oder Schweißpunkte relevant sind. Neu ist auch die Möglichkeit, Punktdaten aus einer Excel-Datei zu übernehmen und weiter zu bearbeiten.
Manche CAD-Systeme korrigieren die Schnittstellendaten automatisch während des Imports, vergrößern dabei aber die Toleranzen so weit, dass die Geometrie ungenau wird. Autodesk bietet auch einen automatischen Import, inklusive automatischem Heften und Übernahme in den Modellierungsbereich. Daneben haben Inventor-Anwender die Möglichkeit, eine Prüfung vorzunehmen, anschließend manuell einzugreifen und Problemgeometrien zu korrigieren. Der Anwender erhält leistungsfähige Werkzeuge an die Hand sowie die volle Kontrolle darüber, wie weit das Korrigieren von Flächen gehen darf. So kann er die Qualität seiner Daten sicherstellen.
Import-Bericht schlüsselt Daten auf
Der Import-Bericht, eine HTML-Datei, ist dabei eine wichtige Hilfe. Alle Flächendaten sind darin einzeln aufgeschlüsselt und enthalten eine Referenz (Link) auf die zugehörige Inventor-Datei. In der aktuellen Version 11 kann Inventor beim Einlesen oder Verschieben der Daten in den Modellierungsbereich aus einer Vielzahl von Einzelflächen auch Composites (zusammengesetzte Flächen) erstellen. Das erleichtert die weitere Bearbeitung, denn die Handhabung einer zusammengesetzten Fläche ist einfacher als das Arbeiten mit einer großen Zahl von Einzelflächen. Inventor kann die importierten Geometrien in verschiedene Gruppen oder als Flächenverbund direkt in die Modellierung übernehmen.
Eine neue Funktion erlaubt die Selektion eines Flächenbereichs oder aller Flächen und die Durchführung einer Qualitätsprüfung im Rahmen vorgegebener Toleranzen. Die topologische Analyse wird sehr schnell durchgeführt. Eine Reparatur kann automatisch oder manuell erfolgen.
Datenübergabe ist ein Kostenfaktor
Flächendaten aus Step- und Iges-Files lassen sich mit den neuen Inventor-Tools rasch analysieren und reparieren. Da der manuelle Eingriff aber immer einen gewissen Aufwand darstellt, wird der Anwender nur diejenigen Geometrien anfassen, die gebraucht werden. Der Import der neutralen Formate hat eine Reihe von Verbesserungen erhalten, die sich an den Anforderungen der Praxis orientieren.
Für viele Geometrien, die bisher Schwierigkeiten bereitet haben, gibt es jetzt eine Lösung, die nur wenige Handgriffe erfordert. Die Unternehmen der Maschinenbau-, Automobil- und Luftfahrtindustrie, die häufig mit Kunden, Lieferanten und Partnern Daten austauschen, dürften diese Fortschritte am meisten zu schätzen wissen. Für viele von ihnen ist die problemlose Datenübergabe ein Zeit- und Kostenfaktor, dem existenzielle Bedeutung zugemessen wird.
Autodesk Inventor KEM 438
DWF Viewer/Writer KEM 439
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