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KEM vor Ort bei NSK

Wälzlager
KEM vor Ort bei NSK

KEM vor Ort bei NSK
Dipl.-Ing. (TU) Volker Polonyi, Prokurist Leiter Technik. Foto: KEM
1919 wurde das japanische Unternehmen NSK gegründet, das heute weltweit etwa 25 000 Mitarbeiter und einen Umsatz von 5 Mrd. E aufweisen kann. Seit 1963 ist der Wälzlagerspezialist auch in Deutschland aktiv. KEM sprach auf der Hannover Messe mit dem Leiter Technik der NSK Deutschland GmbH Volker Polonyi über das Produktportfolio und die darin verborgenen Innovationen.

KEM: Welche Lagertypen bieten Sie für welche Einsatzfälle?

Polonyi: Wir sind einer der wenigen Vollsortimenter am Markt. Vom kleinsten Miniaturlager bis zum größten Rollenlager von vier Metern Durchmesser bieten wir alle Lagertypen für den Maschinenbau. In Kürze beginnen wir in Europa auch mit dem Vertrieb des letzten fehlenden Bausteins – Nadellager, die wir allerdings schon lange produzieren. Wir konzentrieren uns besonders auf die Sektoren elektrische Maschinen, Pumpen und Kompressoren, Stahlindustrie, Werkzeugmaschinen und Industriegetriebe. Für den Maschinenbau kommen lineartechnische Produkte wie Linearführungen, Kugelgewindetriebe und mechatronische Komponenten hinzu. Darüberhinaus ist die NSK mit Wälzlagern und antriebstechnischen Komponeten ein bedeutender zulieferer für die deutsche Automobilindustrie.
KEM: Haben Sie auch eine Art Gütesiegel, wie es Ihre Wettbewerber beispielsweise mit X-life oder Explorer eingeführt haben?
Polonyi: Jawohl. Wir sind Pioniere auf diesem Gebiet. Eine der NSK-Kerntechnologien ist der Bereich Werkstoffe, den wir heute dem jeweiligen Anwendungsfall anpassen. Hier haben wir eine eigene Forschung, aus der schon viele Patente hervorgegangen sind. Unsere Super- und High-TF-Stähle sind hochverschleißfeste Einsatzstähle, die wir speziell für den Getriebebau oder Walzwerkanwendungen anbieten. Wir haben aber auch eine ganze Reihe anderer Stähle wie hochreine Stähle für Rillenkugellager oder hochverschleißfeste Stähle für Spindellager in Werkzeugmaschinen. Wir unterscheiden uns zum Wettbewerb darin, indem wir unsere Stähle sehr viel aufwändiger herstellen. Sie werden einer speziellen Wärmebehandlung unterzogen. So sind beispielsweise Chrommolybdän-Stähle auch einsatzgehärtet, bieten aber in der Randschicht einen hohen Restaustenitgehalt. Dadurch ergeben sich höhere Standzeiten bei schwierigen Einsatzbedingungen, schlechter Schmierung und Verschmutzung, aber auch eine hohe Verschleißfestigkeit durch die hohe Härte.
KEM: Sind die Wälzlager nicht langsam zu Ende entwickelt?
Polonyi: Nein, die Wälzlager bergen immer noch ein Entwicklungspotenzial in sich. Es gibt mehrere Trends im Wälzlagerbereich: Einer ist das „Downsizing“, das heißt die zu übertragende Leistungsdichte wird immer größer, während sich die Abmessungen der Maschine verkleinern. Eine Herausforderung für den Anwendungstechniker ist, dass der Kunde oft eine „Blackbox“ vorgibt, in die das optimale Lager einzufügen ist. Auch die Systemintegration ist ein Thema. Wir betrachten heute das Wälzlager nicht mehr als die alleinige Schnittstelle, sondern berücksichtigen darüber hinaus das ganze System, also Lager – Welle – Gehäuse. Unsere Techniker müssen also auch über die angrenzenden Komponenten Bescheid wissen.
KEM: Wie ist NSK aufgestellt und welche Ziele verfolgt das Unternehmen?
Polonyi: Unter dem Dach der Holding NSK Europe gibt es die drei Business Units „Bearings“, „Automotive“ und „Lineartechnik“ mit circa 4000 Mitarbeitern. Weltweit sind wir mit Entwicklung, Produktion und Vertrieb vertreten. Wir werden unsere Kerntechnologien Tribologie, Werkstofftechnik, Simulationstechnik und Mechatronik weiter entwickeln. Technisch legen wir sehr viel Wert auf umfangreiche Tests unserer Produkte und streben damit die permanent sichere Funktion beim Kunden an.(as) 
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