Startseite » Allgemein »

Flexibel und individuell

Euchner GmbH + Co. KG, Leinfelden-Echterdingen
Flexibel und individuell

Mit kräftigen Investitionen erweitert der Automatisierungs- und Sicherheitstechnikspezialist Euchner seinen Standort. Künftigen Herausforderungen begegnet das Familienunternehmen mit einer besonderen Innovationsfreude für flexible und gleichzeitig individuelle Lösungen.

Exklusiv in KEM Der Autor ist Jens-Peter Knauer, Redakteur der KEM

An den Lärm der Baustelle hat sich der geschäftsführende Gesellschafter Stefan Euchner längst gewöhnt. Heute werden die Wege rund um das neue Produktionsgebäude eingeebnet, ein untrügliches Zeichen dafür, dass sich die Arbeiten dem Ende zuneigen. In den nächsten Tagen wird die Fertigung die neuen Räumlichkeiten beziehen. Insgesamt rund 10 Mio. Euro lässt sich das Unternehmen die Erweiterung der Kapazitäten und den Bau des neuen Hochregallagers kosten.
Seit nunmehr 60 Jahren steht der Name Euchner für praktische, einfache und kundenorientierte Lösungen in der Automation. 1953 entwickelt der Oberingenieur und Handelsvertreter Emil Euchner gemeinsam mit seinem Bruder Paul für den Nürtinger Werkzeugmaschinenhersteller Heller den so genannten Reihengrenztaster, der seinen weltweiten Siegeszug zunächst unter dem Namen Nockenschalter antritt. Es handelt sich dabei um einen technisch hoch entwickelten, mechanischen Befehlsgeber, der innerhalb eines Gehäuses mehrere Einzelschalter vereint und zum Positionieren und Steuern von Maschinen- und Industrieanlagen eingesetzt wird. Weiterentwickelt und modifiziert, gehören die Grenztaster noch heute zum umfangreichen Produktportfolio des Unternehmens.
Mitte der 50er Jahre wird schnell klar, dass die Kapazitäten der Garagenfirma nicht mehr ausreichen, um die steigende Nachfrage zu bedienen. So zieht die neu gegründete Euchner + Co. nach Leinfelden und beliefert von dort vornehmlich die großen Werkzeugmaschinenhersteller, die in Baden-Württemberg beheimatet sind. Als der Gründer Emil Euchner 1961 stirbt, beschäftigt die Firma rund 25 Mitarbeiter, die für einen Umsatz von etwa 1 Mio. DM sorgen.
Von der Garagenfirma zum globalen Lösungsanbieter
Sohn Wolfgang übernimmt das Ruder. Er entwickelt das Unternehmen zu einem global tätigen, innovativen Lösungsanbieter. Die zunehmende Automatisierung in der Produktion verlangt immer ausgefeiltere Produkte, um die Sicherheit von Personen und Anlagen zu gewährleisten. Normative und gesetzliche Vorgaben sowie die Erkenntnisse aus den Arbeitsunfallanalysen der Berufsgenossenschaften treiben die Entwicklung voran. „Qualität und Genauigkeit“ lautet die Maxime. So werden etwa die Zwangstrenner bis Mitte der 80er Jahre so weiterentwickelt, dass sie in Sicherheitsschaltern eingesetzt werden können. Zu den Highlights zählt der 1988 vorgestellte Sicherheitsschalter TZ mit Magnetzuhaltung und zusätzlicher Zuhaltungsüberwachung. Somit kann die Stellung der Tür und des Magneten von der übergeordneten Steuerung überwacht werden.
Was viele nicht wissen: Auch in der Transpondertechnologie zählt Euchner zu den Pionieren. Bereits Mitte der 80er Jahre legt das Unternehmen die Grundlagen für die heute zum Produktportfolio gehörenden Sicherheitsschalter und -systeme, die auf einer einzigartigen Kombination von Elektromechanik und Transpondercodierung basieren.
Maschinenbaukrise: Alles auf dem Prüfstand
Aller Innovationsfreudigkeit zum Trotz bleibt das Unternehmen von der großen Maschinanbaukrise Anfang der 90er Jahre nicht verschont. „Wir mussten unsere Rentabilität und Zukunftsfähigkeit auf den Prüfstand stellen“, erinnert sich Stefan Euchner. „Gleichzeitig hat die Krise aber auch unser Bewusstsein dafür geschärft, was wir wollen und was nicht.“ So trennt sich das Unternehmen vom Bereich der induktiven Näherungsschalter und – was weh tut – auch von den meisten der dort beschäftigten Mitarbeiter.
„Eine der Lehren aus der Krise lautete, uns so aufzustellen, dass wir vor allem technologisch krisensichere und geographisch aufstrebende Märkte bedienen“, erklärt Stefan Euchner, der 1997 gemeinsam mit Bruder Michael die Geschäftsführung übernimmt. So sind die Lösungen von Euchner heute neben dem Maschinenbau unter anderem in Anlagen der großen Automobilhersteller und der Lebensmittelindustrie zu finden – und das weltweit. 15 Landesgesellschaften, darunter eine eigene Produktion in China für den asiatischen Markt, und 24 autorisierte Vertretungen im Ausland zeugen von einer stetig wachsenden Internationalität.
Gut aufgestellt für die Zukunft
„Pure Größe ist für uns jedoch nicht entscheidend“, betont Stefan Euchner. Vielmehr wolle man weiterhin einen gesunden Kurs steuern. „Unabhängigkeit und Stabilität sichern wir dann, wenn wir weiterhin die Entwicklungen an den Märkten sorgfältig beobachten und vor allem offene Ohren für unsere Kunden haben.“ Verlassen kann er sich dabei auf seine insgesamt rund 600 Beschäftigten, zwei Drittel davon in Deutschland. „Mitarbeiter“, unterstreicht der Geschäftsführer, „sind auch Mitdenker.“ Die gelebte Unternehmenskultur stützt diese Aussage: Flache Hierarchien und eine offene Kommunikation sorgen dafür, dass sich die Angestellten mit individuellen Gestaltungsmöglichkeiten für den gemeinsamen Erfolg einbringen. Umgekehrt profitieren sie auch davon, dass Euchner seinen Mitarbeitern gegenüber mit der gleichen Flexibilität begegnet wie seinen Kunden – beispielsweise bei Arbeitszeitmodellen oder der Kinderbetreuung.
Mit den jetzt erfolgten Kapazitätserweiterungen sieht sich der Automatisierungs- und Sicherheitsspezialist für die Zukunft gut aufgestellt. Auch am Status des Familienunternehmens wird nicht gerüttelt – die vier Gesellschafter beraten mehrmals im Jahr, um die Firma weiterhin auf einem guten Kurs zu halten. Welchem Familienmitglied Stefan Euchner einmal den Staffelstab übergeben wird, ist noch offen. Aber der künftige Chef wird sich an seinen Vorgängern messen lassen. I

Info & Kontakt
Euchner Frank Kretzschmar Gruppenleiter Marketing Tel.: 0711 7597-382 frank.kretzschmar@euchner.de www.euchner.de
Direkt zu den Produktneuheiten
Unsere Whitepaper-Empfehlung
Systems Engineering im Fokus

Ingenieure bei der Teambesprechung

Mechanik, Elektrik und Software im Griff

Video-Tipp

Unterwegs zum Thema Metaverse auf der Hannover Messe...

Aktuelle Ausgabe
Titelbild KEM Konstruktion | Automation 4
Ausgabe
4.2024
LESEN
ABO
Newsletter

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Webinare & Webcasts
Webinare

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper
Whitepaper

Hier finden Sie aktuelle Whitepaper


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de