Endress+Hauser hat 2011 weit über den Erwartungen abgeschlossen: Ein überraschend starker Geschäftsverlauf sorgte für neue Bestmarken bei Umsatz, Beschäftigung und Gewinn. Für 2012 erwartet die in der Prozessmesstechnik tätige Firmengruppe solides Wachstum.
(df) Firmenchef Klaus Endress machte bei der Präsentation der Bilanz kein Geheimnis daraus, dass er eine so gute Entwicklung nicht erwartet hatte: „2011 sind wir außerordentlich gut gestartet. Aber ‚es‘ ist natürlich nicht so weitergegangen – ‚es‘ ist alles anders gekommen.“ In diesem Zusammenhang wies er beispielsweise auf die Aufstände in Nordafrika und dem Nahen Osten hin, in deren Folge der Ölpreis sensibel reagierte, auf die Erdbeben in Japan und den beschlossenen Atomausstieg in Deutschland und der Schweiz. „Wir hatten also mit viel Gegenwind zu kämpfen, konnten aber dennoch über Regionen und Branchen wachsen“, ist der CEO stolz. Dazu hat er allen Grund: Endress+Hauser steigerte den Umsatz um 16 % auf 1,5 Mrd. € €und das Betriebsergebnis stieg um 32 % auf 247 Mio. €. Das Ergebnis nach Steuern erreichte 177 Mio. €, mit 40 % plus ebenfalls ein neuer Bestwert.
Finanzen auf festen Füßen
Endress+Hauser steht finanziell auf festen Füßen, betonte Chief Financial Officer Dr. Luc Schultheiss: Die Eigenkapitalquote erreicht inzwischen fast 70 %: Damit verfügt die Gruppe über 443 Mio. € €an flüssigen Mitteln, denen gerade einmal 40 Mio. € €Bankschulden gegenüberstehen. „Unserer guten Zahlen zum Trotz müssen wir uns wohl damit abfinden, dass unsere Welt volatil ist“, blickt Klaus Endress in die Zukunft. „Wir müssen uns deshalb bestmöglich unabhängig machen als Unternehmen – unabhängig von Banken, Wechselkursschwankungen und von der Politik und ihren Entscheidungen“. Die schon jetzt sehr gute Ausstattung mit Eigenkapital will man deshalb weiter steigern.
Nach zwei Jahren der Zurückhaltung steigerte die Firmengruppe die Investitionen um 49 % auf 85 Mio. €. Vor allem die Produktionskapazitäten wurden erweitert, so an den deutschen Standorten Maulburg, Gerlingen und Waldheim, in USA-Greenwood) und F-Cernay. In Saudi-Arabien gründete man eine Vertriebsgesellschaft, in Vietnam ein Vertretungsbüro. Zudem erwarb Endress+Hauser eine Minderheitsbeteiligung an Finesse Solutions, einem Anbieter von Einweg-Lösungen für biotechnologische Fertigungsprozesse, und kaufte das Ingenieurbüro Systemplan, Durmersheim, welches Unternehmen in Fragen der Energieeffizienz berät.
Für 2012 hat sich Endress+Hauser ein Umsatzwachstum von 11 % zum Ziel gesetzt. Derzeit liege man noch etwas unter Budget, berichtete Klaus Endress; vor allem China erfülle bislang nicht die Erwartungen. „Aber unsere Zahlen sind solide. Von Rezes- sion oder gar Krise kann keine Rede sein.“
Endress+Hauser; Telefon: +41 61 7157729; E-Mail: monique.juillerat@ holding.endress.com
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