Unterschiedlich oder gleich dicke Bleche, verschiedene Materialien, Zwischenlagen oder Beschichtungen jeglicher Art – alles kein Problem für den Tox-Rund-Punkt. Das waren dann auch die Gründe, warum sich Aqua Signal zum Verbinden seiner Leuchtengehäuse für Offshore-Anwendungen auf das Verfahren aus Weingarten setzte.
Exklusiv in kem Der Beitrag stammt von der Tox Pressotechnik GmbH & Co. KG, Weingarten
Mit immer wieder neuen Einsatzbereichen sorgt das Tox-Rund-Punkt-Blechverbindungsverfahren bis heute für Furore, obwohl es schon seit über 20 Jahren auf dem Markt ist. Damit erweist sich das von Tox Pressotechnik permanent weiterentwickelte Verfahren als absolut zukunftsorientiert, was herkömmliche und selbst moderne thermische Fügeverfahren nicht immer von sich behaupten können. Spätestens die vielfältigen Anforderungen des ressourcenschonenden Leichtbaus und der Wunsch nach mehr Produktionseffizienz bringen konventionelle Blechverbindungsverfahren mehr und mehr an ihre Grenzen. Mit dem Rund-Punkt-Verfahren dagegen lassen sich durch einfaches Umformen zwei oder auch mehr gleich dünne oder gleich dicke, verschieden dicke, beschichtete, lackierte oder galvanisch behandelte Bleche rationell und sicher verbinden. Außerdem können Bleche gleicher oder unterschiedlicher Werkstoffe gefügt werden, und es ist auch möglich, Bleche mit Folien-, sowie mit Dicht- und Dämmstoff-Zwischenlagen dicht und unlösbar miteinander zu verbinden. Zudem sind Tox-Rund-Punkte auch in sicherheits- und in crash-relevanten Fahrzeugbau-Teilen zu finden und entsprechen den dortigen Anforderungen und Vorschriften.
Von diesen konstruktiven und fertigungstechnischen Vorteilen wie teil- oder vollautomatisches Clinchen von Blechen ohne Vorbohren ließ sich auch der Spezialist für Marine & Offshore Lighting, die Aqua Signal GmbH, Bremen, überzeugen, als es um verbindungstechnische Lösungen im Bereich Leuchtengehäuse aus Edelstahl ging.
Hohe Hürden: Rüttel- und Bewitterungstests
Aqua Signal gehört zur international agierenden Glamox-Gruppe aus Norwegen, die sich mit Licht-/Beleuchtungslösungen im Segment Global Marine & Offshore sowie Professional Building Solutions beschäftigt. Bei Aqua Signal liegt der Schwerpunkt auf Spezialleuchten und Lichtsystemen für maritime Anforderungen, sowohl Kommunikation und Sicherheit als auch Komfort und Unterhaltung betreffend. Im Werk Bremen sind unter anderem Technik, Produktion, Qualitätsmanagement sowie der Technical Support und die Logistik angesiedelt. In der Produktpalette „Commercial & Navy“ gibt es zum Beispiel Strahler, Leuchten und Strahler für explosionsgefährdete Bereiche, solche für Technik- und Außenanwendungen sowie für Wohn- und Innenbereiche.
Im vorliegenden Fall ging es um Leuchten für Technik- und Außenanwendungen im Offshore-Bereich, die damit besonders harten Anforderungen bezüglich Witterungs- und Korrosionsbeständigkeit gegen salzhaltige Luft und Spritzwasser sowie starken Winden und permanenten Vibrationen, ausgehend beispielsweise von Schiffsantrieben, unterworfen sind. Deshalb misst Aqua Signal der Qualitätssicherung und -prüfung besondere Aufmerksamkeit bei und führt im eigenen Umweltsimulations-Labor alle relevanten Tests durch – vor, während und nach der Teile-/Gehäuse-Produktion. Dies geschieht nach höchsten Standards (zertifiziert nach ISO 9001, Atex, bestätigte GL-Regularien nach Germanischer Lloyd GL), und die Umweltsimulationstests sind nach IEC 60945 und DIN EN 14744 vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie BSH anerkannt.
Folgerichtig musste auch das als Problemlöser zum Verbinden der Edelstahlblech-Gehäuse ausge-wählte Tox-Verfahren erst all diese Tests überstehen, bevor es die interne Zulassung als neues Fertigungsverfahren bekam. Aqua Signal orderte von Tox Pressotechnik mehrere Werkzeugsätze für das Tox-Rund-Punkt-Verfahren, bestehend aus Stempel und Matrize, und baute diese in eigene Setzvorrichtungen ein.
Nach dem Verbinden der Gehäuseteile aus Edelstahlblechen wurden Bewitterungs- und Bewässerungs- sowie Rütteltests (erst Resonanzsuche, dann Dauerprüfung in der jeweiligen Resonanzstelle mit 2,3 g) vorgenommen. Die Rund-Punkt-Verbindungen bestanden alle Prüfungen mit Bravour und konnten auch hinsichtlich der Qualitätsanforderungen, sprich reproduzierbarer Verbindungsqualität und Dichtheit der Verbindungen, voll überzeugen.
Rund-Punkt-Verbindungen bestehen mit Bravour
Die Produktion wurde gestartet mit dem Projekt „Blechverbindungen VL Leuchte Baureihe VL 18 und 36 W“. Es galt zwei Bauteile aus unterschiedlichen oder verschieden dicken Blechen (Gehäuse und Erdungslasche: St1203 mit 0,75 und 1 mm; Gehäuse und Haltebügel: St 1203 mit 0,75 mm und 1.4401 mit 1,25 mm) durch vier Rund-Punkte à 6 mm Durchmesser miteinander zu verbinden.
Auf Grund der sehr guten Testergebnisse sowie der erfolgreichen Anwendung und Einführung wurde dann beschlossen, das Rund-Punkt-Verfahren von Tox Pressotechnik so durchgängig wie möglich einzusetzen. Deshalb werden bei Aqua Signal heute eine ganze Reihe von Bauteilen und Baugruppen wie Gehäuse, Boden, Halter, Erdungslasche, Haltebügel und Deckel aus Edelstahlblechen mit dem Verfahren zu VL-Leuchten und Strahlern oder so genannten Fischereistrahlern gefügt. Insgesamt sind elf verschiedene Tox-Rund-Punkt-Werkzeugsysteme in der Anwendung, davon eines mit Hilfe einer ebenfalls gelieferten Handzange. Sämtliche Tox-Rund-Punkt-Verbindungen für die Produkte von Aqua Signal durchliefen auf der Basis von Original-Materialien zunächst im Technikum von Tox Pressotechnik gleich mehrere Versuchsreihen. Diese wurden analysiert, dokumentiert und am Ende wurden die optimierten Prozesse für jedes Bauteil oder Bauteil-Kombination in Testberichten festgehalten und garantiert. Damit haben die Bremer die Langzeitgewähr, dass sie bei einer fälligen Ersatzbeschaffung von Tox-Werkzeugsets immer die perfekt auf die jeweilige Blechteile-Verbindungsaufgabe abgestimmten Matrizen und Stempel erhalten, und die Blechverbindungslösungen in absolut reproduzierbarer Qualität herstellen können.
Tox Pressotechnik auf der Motek: Halle 5, Stand 5110
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