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Kopplung von CAD, PPS und PDM

PDM-System verwaltet Medusa und Pro/Engineer einheitlich
Kopplung von CAD, PPS und PDM

Der Telekommunikations-Markt boomt: Produkte und Lösungen für Sprach- und Datennetze werden komplexer und sind an Kundenwünsche anzupassen. Termintreue ist ein wichtiger Ent-scheidungsgrund für einen Anbieter. Die durchgängige und schnelle Bereitstellung produkt-beschreibender Unterlagen in Technik und Betriebswirtschaft setzt die naht-lose Integration von CAD- und PDM-System auf der einen, als auch von PDM- und PPS-System auf der anderen Seite voraus.

Die Autoren: Dr. Arne Gaiser ist Produktmanager bei der DSC Software AG, Karlsruhe. Martin Struß ist Mitarbeiter der Entwicklungsabteilung im Bereich Standards/Normen bei der Krone GmbH, Berlin

Krone, Anbieter von Lösungen und Produkten für Kommunikationsnetze, setzt die CAD-Systeme Medusa und Pro/Engineer ein. Zeichnungen und Modelle verwaltete das Unternehmen mit dem selbst geschriebenen Dokumenten-Managementsystem EDCS. Dieses stieß bei Pro/Engineer-Dateien an seine Grenzen. Damit beide CAD-Systeme einheitlich verwaltet werden können, wur-de 1996 das PDM-SystemCADIM/EDB von DSC Software implementiert. Zudem hat das Unternehmen die von der Eigner + Partner AG, Karlsruhe, angebotene Schnittstelle zu Pro/Engineer installiert und an die Abläufe bei Krone angepasst.
Zeichnungsverwaltung für Medusa und Pro/Engineer
Mit CADIM/EDB verwaltet Krone über 9 000 Stücklisten, über 30 000 Artikel und mehr als 50 000 Dokumente. Etwa ein Drittel der Dokumente sind CAD-Modelle und -Zeichnungen. Ein weiteres Drittel sind entsprechende Zeichnungen im viewerfähigen Tiff-Format. Bei den Übrigen handelt es sich überwiegend um Zeichnungen, die bisher auf Transparent vorlagen. Krone verzichtet in CADIM/EDB auf die Pflege eines Sachmerkmalleisten-Systems. Der Nummernschlüssel besteht aus 22 Stellen. Die ersten zehn bilden die Sachnummer des PPS-Systems, die folgenden zehn Stellen beschreiben das Dokument, die letzten beiden geben den Ausgabezustand an. Sie werden in Pro/Engineer weggelassen. Das hat etwa bei Änderungen in Baugruppen Vorteile: Änderungszustände einzelner Komponenten können ausgetauscht werden ohne gleich das ganze Modell nach oben ändern zu müssen. Die alte Version muss nicht gelöscht und die Neue nicht neu eingefügt werden.
Zeichnungen unternehmensweit bereitstellen
Um mit Pro/Engineer und Medusa erstellte Zeichnungen unternehmensweit im Tiff-Format zur Verfügung zu stellen, wurde in CADIM/EDB ein Prozess implementiert, der CAD-Zeichnungen vom Original- in das Tiff-Format konvertiert. Hierzu wird ein Plotmanagement-System aufgerufen, das dafür sorgt, dass die Tiff-Dateien in CADIM/EDB abgelegt werden. Mit Freigabe der Zeichnung wird im CAD-System ein Konvertierungsprozess gestartet. Die neue Rasterzeichnung wird anschließend auf dem zentralen Unix-Server abgelegt. Im Hintergrund wird CADIM/EDB gestartet und die Tiff-Datei im Sicherheitsbereich abgelegt, wobei die Metadaten zur Indizierung verwendet werden. CADIM/EDB verwaltet auch Zeichnungen, die vormals nur auf Transparent und Mikrofilm existierten. Altbestände wurden gescannt, konvertiert und in CADIM/EDB abgelegt. Das Plotmanagement-System ermöglicht zudem das Stempeln von Dokumenten mit zeichnungsrelevanten Informationen. Die Daten kommen direkt aus CADIM/EDB, das die Freigabe kontrolliert und steuert.
Heute können auch Zeichnungen und Stücklisten, die mit Medusa erzeugt wurden, online aus CADIM/EDB aufgerufen werden. Damit steht der Fertigung immer die richtige Zeichnung zur Verfügung.
Archivierung auf lange Zeit
Auf die Tiff-Zeichnungen kann rund um die Uhr zugegriffen werden – sie steht in wenigen Minuten unternehmensweit zur Verfügung. Damit Tiff-Dateien mit dem Plotsystem OCE 9600 ausgegeben werden können, realisierte DSC Software eine Kopplung mit CADIM/EDB. Als weiteres neutrales Datenformat verwendet Krone das pdf-Format, in dem beispielsweise Montage-Anweisungen in CADIM/EDB abgelegt werden. Ein Vorteil neben der raschen Dokumentenverfügbarkeit ist das verringerte Plotvolumen.
Kopplung von CADIM/EDBmit PIUSS
Bei Krone waren bis 1999 meh-rere Stücklistenprogramme im Einsatz. Eines verfügte über eine Kopplung zum PPS-System Piuss. Heute werden sämtliche Stammdaten in CADIM/EDB gepflegt, das mit dem PPS-Sys-tem verbunden ist. Während CADIM/EDB alle Dokumente, Artikel und Stücklisten verwaltet, stellt Piuss die Artikelnummern bereit. Das Stücklistenprogramm lief unter VMS. Mit der Umstellung auf das Jahr 2000 wurde zugunsten von Unix und WindowsNT als Plattform entschieden. Stücklisten werden bei Krone heute nur noch mit CADIM/EDB gepflegt. Anfangs genügten die Standard-Funktionalitäten nicht den Anforderungen von Krone. Daher wurde DSC Software beauftragt, die gewünschten Stücklistenfunktionalitäten nachzubilden sowie eine Anbindung an das Piuss-O zu realisieren. Für den Import der vorhandenen Stücklisten legte DSC Software zunächst die Artikel und -strukturen in CADIM/EDB an. Dann wurden die Stücklisten aufgebaut. Die Erstausstattung mit Artikeln aus Piuss erfolgte in einem Schritt. War ein Artikel vorhanden, wurde er automatisch übernommen. Wenn nicht, wurde ein neuer angelegt. Nach der Datenübernahme lagen die gleichen Artikel-daten im PPS-System und in CADIM/EDB vor. Zur Anlage neuer Artikel und zur Übergabe nach Piuss-O entwickelte DSC Software ein entsprechendes Tool. Wenn in CADIM/EDB ein neuer Artikel angelegt wird, werden die Daten automatisch in Piuss-O nachgeführt. Die Funktionalitäten ermöglichen:
– Pflege und Verwaltung von Stücklisten ausschließlich mit CADIM/EDB
– Rückverfolgbarkeit der ein-zelnen Ausgaben
– Anzeigen, Bearbeiten und Drucken der Stückliste
Änderungen steuern und kontrollieren
Für Krone hat DSC Software einen Workflow zum Änderungsdienst in CADIM/EDB implementiert. Jede Änderung an einem Dokument führt zu einem Statuswechsel. Die Reihenfolge ist von „in Arbeit“ nach „in Prüfung“, von „in Prüfung“ wieder zurück oder weiter nach „in Normenprüfung“ – von dort entweder zurück oder weiter nach „freigegeben“. Außerdem gibt es den Status „inaktiv“, den ein freigegebenes Dokument erhält, wenn es eine höhere Ver-sion gibt. Gleichzeitig wird ein Aktualitätskennzeichen gesetzt, so dass dem Anwender stets das aktuellste Dokument angezeigt wird. Für Zeichnungen wurde ein anderer Workflow implementiert. Befindet sich eine Zeichnung im Zustand „in Änderung“, dann befindet sich das Modell in Bearbeitung und ist noch nicht freigegeben. Nach Ändern des Modells erhält die Zeichnung einen neuen Ausgabestand. Während der Änderung befindet sich das Vorgängerdokument im Zustand Freigabe. Deshalb müssen Modelle, die zu einer Zeichnung gehören, ebenfalls freigegeben werden.
Durchgängige Produktdatenverwaltung
Krone plant, dass Konstrukteure automatisch Dateien im Tiff-Format von Medusa-Zeichnungen generieren können und für die Fertigung und Normung bereitstellen. Außerdem soll beim Plotten eine Stempelfunktion eine Verteilerliste aufbringen. Ein weiteres Projekt, das Krone mit DSC Software angeht, ist die Implementierung eines Dokumentenverteilers in CADIM/EDB. Jedes Dokument soll nach der letzten Freigabe automatisch verteilt werden. Krone verspricht sich hiervon eine weitere Beschleunigung und Automatisierung der Abläufe.
Ausführliche Informationen
CAD-Integration CADIM/EDB
KEM 539
Internet
Zum Unternehmen Krone GmbH
Die Krone-GmbH – 1928 gegründet – ist ein international führender Systemanbieter für Telekommunikations- und Datennetze. Von der Netzplanung bis zur Inbetriebnahme bietet das Unternehmen Lösungen und Produkte der Verbindungs- und Verteilertechnik für Kupfer- und Glasfasernetze.
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