Das Energieeinsparpotenzial bei elektrischen Antrieben ist enorm. Nun steigt der politische Druck, und die EU-Kommission hat damit begonnen, die Regeln von Antriebs-Komponenten auf Motoren auszuweiten. Der ZVEI beteiligt sich aktiv am Prozess.
Die Entwicklung von Motoren mit stetig verbesserten Wirkungsgraden hat durch die gesetzliche Motoren-Verordnung (640/2009) und der zunehmenden Berücksichtigung von Lebenszykluskosten an Dynamik gewonnen. Die Motoren-Verordnung fordert bereits seit Sommer 2011 die Wirkungsgradklasse IE2 für typische Industriemotoren in Applikationen wie Pumpen, Ventilatoren, Kompressoren oder Transportbändern. Nachdem die erste Stufe der Motoren-Verordnung erfolgreich abgeschlossen ist, gilt seit 1. Januar 2015 auch die zweite Stufe, die die Wahlmöglichkeit zwischen der nächst höheren Wirkungsgradklasse IE3 oder IE2 mit Drehzahlreglung vorsieht.
Seit 1. Januar 2015 gilt: „Neu in den Verkehr gebrachte Motoren mit einer Nennausgangsleistung von 7,5 bis 375 kW müssen entweder mindestens die Wirkungsgradklasse IE3 erreichen oder der Wirkungsgradklasse IE2 entsprechen, dürfen dann aber nur mit einer elektronischen Drehzahlregelung betrieben werden.“
Motoren der Wirkungsgradklasse IE2 können also auch noch jetzt, nach dem Stichtag, in Verkehr gebracht werden, sofern sie mit einer elektronische Drehzahlregelung in Betrieb genommen werden. Die elektronische Drehzahlregelung erfolgt mit einem Frequenzumrichter, der die Drehzahl des Motors und damit die abgegebene Leistung an den unterschiedlichen Bedarf anpasst.
Derzeit laufen in Deutschland rund 35 Millionen Drehstrommotoren. Viele von ihnen sind weit älter als zehn Jahre. Nur wenige erfüllen die Wirkungsgradklassen IE2 oder gar IE3. Etwa 15 Prozent sind bereits mit einer modernen elektronischen Drehzahlregelung ausgerüstet. Dabei wäre dies für etwa die Hälfte aller Motoren sinnvoll – und zwar dort, wo die Maschinenlast über die Drehzahl geregelt werden kann. Meist geschieht das heute noch über energieverschwendende Mechanik wie Klappen oder Ventile. Würden die rund 35 Millionen Elektromotoren im Bestand durch Energiesparmotoren ersetzt und, wo sinnvoll, mit elektronischer Drehzahlregelung versehen, könnten in Deutschland jährlich 33 Milliarden Kilowattstunden Strom eingespart werden.
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