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Stäublis Division Manager Peter Pühringer zur Roboterfernwartung

Predicitve Maintenance
Stäublis Division Manager Peter Pühringer zur Industrie 4.0-Strategie

Stäublis Division Manager Peter Pühringer zur Industrie 4.0-Strategie
Die Daten der TS2-Baureihe von Stäubli werden auf einem einfach zugänglichem DSI-Board gespeichert. So eröffnen die kollaborativen Roboter neue Automatisierungslösungen zur Steigerung der Produktivität in nahezu allen Branchen Bild: Stäubli
Die TS2-Baureihe von Stäubli ist eine Roboter-Generation, die speziell für die Smart Factory und Industrie 4.0 entwickelt worden ist. Durch diese vernetzten Roboter ist eine „Machine-to-Machine“-Kommunikation und der Datenaustausch zwischen Robotern möglich. Als neuer Division Manager Robotics will Peter Pühringer den Verkauf der Roboterbaureihe vorantreiben und die Expansionspolitik seines Vorgängers konsequent fortführen – inklusive der Pilotprojekte für das Predictive Maintenance.

Interview: Armin Barnitzke, stellvertretender Chefredakteur Automationspraxis, Leinfelden-Echterdingen

Armin Barnitzke: Sie sind seit Juli 2018 Division Manager Robotics. Was haben Sie sich vorgenommen?

Peter Pühringer: Mein Vorgänger Gerald Vogt hat seit 2014 eine starke Expansionspolitik vorangetrieben. Diese wollen wir natürlich fortführen. Zudem will ich unsere Innovationen – etwa die neuen Roboterbaureihen TX2 und TS2 oder die neue Robotersteuerung CS9 – schnell in den Markt tragen. Ein wichtiges Thema ist auch der Ausbau der Service-Angebote, dazu haben wir unser Robotics Service Center ausgebaut und das Serviceteam aufgestockt.

Barnitzke: Ihre Scara-Reihe TS2 ist ganz neu. Was zeichnet diese aus?

Pühringer: Bei den TS2-Scaras kommen jetzt – wie schon bei unseren Knickarm-Robotern – unsere eigenentwickelten JCS Getriebe zum Einsatz. Diese sorgen für einen enormen Performancezugewinn, denn damit können wir viel höhere Dynamiken fahren. Bei der neuen TS2-Roboterbaureihe wurde außerdem das Modulbaukastensystem von Stäubli Robotics konsequent umgesetzt. Durch diese Modulbauweise profitieren unsere Kunden in Zukunft von sehr kurzen Lieferzeiten. Zudem wurde mit der Einführung der TS2-Baureihen das Produktportfolie bei den Scara Robotern erweitert, es gibt nun einen TS2–100 Scara Roboter mit 1 m Reichweite. Des Weiteren ist bei der neuen Baureihe optional ein voll integriertes Werkzeugwechselsystem von Stäubli Connectors erhältlich. Dieses Werkzeugwechselsystem zeichnet sich durch extrem kurze Wechselzeiten aus. Ein großer Vorteil ist nicht zuletzt auch die Hohlwellentechnologie. Dadurch können wird die Kabel innen führen und so die Störkonturen vermeiden. Vor allem aber sorgt der geschlossene Aufbau für ein Hygiene- und Reinraumdesign ohne Partikelemissionen. Mit diesen geschlossenen Scara-Strukturen haben wir insbesondere auf Anforderungen von Pharma-Kunden reagiert. Mit der zukünftigen Stericlean-Variante werden wir in der Pharma-Branche in ganze neue Anwendungsfelder vorstoßen.

Barnitzke: Wie sieht ihre Strategie in Sachen Industrie 4.0 aus? Auf der Automatica 2018 hat Stäubli mit Cockpit ein Beispiel fürs Sammeln und Aufbereiten von Daten gezeigt.

Pühringer: Das Cockpit war erstmal nur ein Demonstrator, um zu zeigen, was wir via OPC UA aus dem Roboter heraus alles an Daten zur Verfügung stellen können: Getriebedaten, Motordaten, Sensordaten. Ob und wann Cockpit zum Produkt wird, ist noch nicht entschieden. Ganz konkrete Pilotprojekte haben wir aber zum Thema Predictive Maintenance. Zusammen mit einem großen Kunden sammeln und analysieren wir Roboter-Betriebsdaten, um ungeplante Ausfälle zu vermeiden. Dabei geht es aber bewusst nicht um Big Data, sondern um Smart Data – wir liefern also die richtigen und wichtigen Daten.

Barnitzke: Und wie sorgen sie für Smart Data?

Pühringer: Durch eine Eigenentwicklung, eine so genannte „4.0.-Box“, welche Daten der Roboter und Sensoren sammelt, aufbereitet und dann an ein Visualisierungs- und Auswertesystem weiter gibt. Das Ganze ist letztlich ein vor Ort installierter Industrie PC, an den man mehrere Roboter anschließen kann.

Barnitzke: Wollen Sie das Ganze dann auch an die Cloud anschließen?

Pühringer: Unsere Kunden, gerade aus der Automobilindustrie, sind nicht so ganz offen, ihre Produktionsdaten in die Cloud zu geben. Jeder fragt zwar nach Cloud-Lösungen, aber wenn es dann konkret darum geht, Produktionsdaten in die Cloud schieben, sind die Kunden doch sehr zurückhaltend. Das braucht noch Zeit.

Barnitzke: Aber eine Cloud-basierte Predictive Maintenance könnte doch auch für neue Service Angebote interessant sein…

Pühringer: Ja, das Ganze kann zu neuen Geschäftsmodellen rund um Predictive Maintenance führen. Im ersten Schritt bauen wir aber erstmal andere Service-Angebote aus, etwa die Roboterwartung in unserem Robotics Service Center. Da unsere Roboter sehr robust sind, bekommen wir immer mehr Roboter nach Bayreuth, die über 100.000 Betriebsstunden oder sogar mehr auf der Uhr haben. Damit die Kunden das Robotersystem weiter nutzen können, bieten wir eine entsprechende Wartung und Überholung an. Dafür müssen wir sicherstellen, dass alle Ersatzteile verfügbar sind. Und wir stocken das Personal auf. Denn der Kunde will ja nicht 2 Wochen auf sein Robotersystem verzichten. Das muss schnell gewartet werden und dann zurück in die Produktion.

www.staubli.com

Details zur PC Software-Umgebung zur Erstellung und Wartung der Roboteranwendungen von Stäubli:

hier.pro/GZ5aq


Peter Pühringer, Division Manager, Stäubli, Bayreuth
Bild: Stäubli

„Zusammen mit einem großen Kunden sammeln und analysieren wir Roboter-Betriebsdaten, um ungeplante Ausfälle zu vermeiden.“

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