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Vor Ort bei Nafems Deutschland, Österreich, Schweiz, Bernau

Nafems Deutschland, Österreich, Schweiz, Bernau
Vor Ort bei Nafems Deutschland, Österreich, Schweiz, Bernau

(hn) Wer als Konstrukteur mit Simulation von Belastungstests zu tun hat, der kennt Nafems bestens. Schließlich gibt es diese Gesellschaft bereits seit 1983. Der Begriff Nafems ist hervorgegangen aus „National Agency for Finite Element Methods and Standards“. Das Besondere an dieser Organisation: sie ist neutral und unabhängig von Soft- und Hardwareanbietern. Was will Nafems? Dazu beitragen, dass Berechnungen mit numerischen Simulationsmethoden zu sicheren und zuverlässigen Aussagen führen. Nafems hat heute über 1000 Mitgliedsunternehmen und -institutionen und ist seit 1996 auch in Deutschland präsent. KEM sprach mit Albert Roger Oswald, einem der Geschäftsführer, über die strategischen Akzente, die Nafems setzen will.

KEM: Herr Oswald, Nafems ist eine Mitgliederorganisation. Wie finanziert sich die Gesellschaft?

Oswald: Ein großer Teil der Finanzierung erfolgt über die Beiträge der Mitgliedsunternehmen und –institutionen. Darüber hinaus gibt es Einnahmen aus dem Verkauf von über 200 Fachpublikationen aus Konferenzen, Kongressen und Seminaren sowie aus zahlreichen CAE-Trainings im klassischen Sinne wie auch im e-learning Bereich. Besonders hervorzuheben ist, dass viele Aufgaben ehrenamtlich übernommen werden, wie zum Beispiel in den 15 technischen Arbeitsgruppen oder den regionalen Lenkungsausschüssen.
KEM: Inwieweit repräsentiert Nafems die FE-Branche in Deutschland beziehungsweise in Europa?
Oswald: Nafems-Mitglieder stammen aus über 50 verschiedenen Ländern. 70 Prozent kommen branchenübergreifend aus der Industrie. Der Anteil aus Forschung und Lehre liegt bei etwa 15 Prozent, weitere 15 Prozent sind Hard- und Softwarehersteller. Aus Europa stammen etwa 75 Prozent der Mitglieder, aus dem deutschsprachigen Raum etwa 20 Prozent. Durch eine dezentrale Organisationsstruktur hat Nafems das Ohr ganz nah in den Forschungs- und Entwicklungsabteilungen der verschiedenen Regionen. So erhält Nafems einen hervorragenden Einblick, um Trends und Entwicklungen zu erkennen und entsprechend international und regional zu agieren. Ein Beispiel ist die Bildung von Arbeitsgruppen, den Working Groups. Das Thema Simulationsdatenmanagement wurde in den vergangenen Jahren in der Industrie verstärkt adressiert. Nafems bildete konsequenterweise eine SDM Arbeitsgruppe, die seither Marktanalysen durchführt, Publikationen erstellt und Veranstaltungen organisiert, unter anderen zwei sehr erfolgreiche europäische Konferenzen in Deutschland.
KEM: Worin liegt der konkrete Nutzen einer Mitgliedschaft?
Oswald: Bessere Produkte sollen zu günstigeren Preisen schneller am Markt sein. Die Industrie benötigt hierzu qualifizierte Berechnungsingenieure. Den wichtigsten Nutzen ziehen Mitglieder aus Networking, Informationstransfer und Weiterbildung für Mitarbeiter. Mitglieder erhalten zum Beispiel freie Plätze bei Seminaren und ausgewiesenen Konferenzen oder Ermäßigungen bei Trainings- und e-learning- Kursen. Nafems bietet eine unabhängige Plattform, um sich über neue Techniken, Tools und Methoden zu informieren und auf breiter Basis erfolgreiche Anwendungen und Trends mit Spezialisten zu diskutieren und davon zu profitieren. Darüber hinaus wurde das Kompetenzrahmenwerk „Professional Simulation Engineer“ auf Basis einer internationalen Umfrage in der Industrie entwickelt , welches aussagt, welche Fähigkeiten ein Berechnungsingenieur haben muss. Berechnungsingenieure werden entsprechend ihrer Qualifikation in verschiedene, standardisierte Levels eingestuft. Mit Hilfe gezielter Weiterbildungsmaßnahmen können höhere Qualifikationsstufen erreicht werden. Auch hier gibt es für Nafems Mitglieder erhebliche Ermäßigungen.
KEM: Neben der klassischen FE-Berechnung sind heute auch Disziplinen wie Strömungssimulation und Multiphysik-Berechnungen gefragt. Sind diese Branchen auch Teil der Nafems-Community?
Oswald: Nafems sieht sich in einer Vorreiterrolle für Trends und Entwicklungen. CFD, also die Strömungssimulation, wie auch Multiphysik sind seit geraumer Zeit fester Bestandteil bei Nafems. In beiden Bereichen gibt es sehr aktive inernationale Working Groups, für CFD auch eine deutschsprachige Gruppe. Die Multiphysik Working Group, hatte erst im vergangenen Oktober die erste europäische Konferenz in Frankfurt veranstaltet.
KEM: Vom 9. bis 12.6.2013 findet in Salzburg der 14. Nafems World Congress und die internationale Simulation Process & Data Management SPDM- Konferenz statt. Wie international werden diese Veranstaltungen?
Oswald: Nun, die Welt der Simulation trifft sich in Salzburg! Der Nafems World Congress ist wohl der bedeutendste internationale Kongress zum Thema Simulation und Berechnung. Er findet alle zwei Jahre abwechselnd in Nordamerika und Europa statt. Parallel dazu gibt es erstmalig die internationale SPDM Konferenz. Über 350 eingegangene Abstracts verdeutlichen die Bedeutung dieser Events. Erwartet werden über 500 Teilnehmer aus allen Kontinenten. Die Teilnehmer kommen vorwiegend aus der Industrie, aber auch aus Forschung, Lehre und von Hard- und Softwareherstellern. Begleitet werden die Konferenzen von einer umfangreichen Ausstellung und zahlreichen Trainings. Diese Konferenzen sollte sich keiner entgehen lassen, der im CAE-Bereich arbeitet.
Nafems, Tel.: 08051 9659349, E-Mail: roger.oswald@Nafems.org
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