KEM Konstruktion: 2019 startete die Deutsche Messe die 5G CMM, die 2020 nun als CMM weitergeführt wird. Was steckt hinter der Namensänderung und ist der Mobilfunkstandard 5G weiter ein Thema?
Jutta Jakobi: Die CMM ist die Folgeveranstaltung der 5G CMM Expo im vergangenen Jahr. Bei der CMM 2020 geht es aber nicht nur um den neuen Mobilfunkstandard 5G, sondern um alle Technologien, welche die Vernetzung mobiler Maschinen und Fahrzeuge vorantreiben. Deshalb haben wir auch den Namen der Veranstaltung auf CMM verkürzt. 5G spielt aber weiterhin eine bedeutende Rolle im Programm der CMM. Der Mobilfunkstandard ist auch Thema der Eröffnungs-Keynote am 1. Dezember. Die Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium Elisabeth Winkelmeier-Becker spricht dann über „5G als Motor von Innovation und Wachstum für die Wirtschaft“. Darüber hinaus wird 5G in zahlreichen Vorträgen und Panels behandelt. Ein Beispiel ist das 5G Lab der TU Dresden, das in unterschiedlichen Veranstaltungen über 5G-Systemlösungen, Chips- und Bauelemente sowie über bodengebundene Anwendungen von unbemannten Fluggeräten informiert. 5G wird nicht nur in unterschiedlichen Foren der CMM diskutiert, es ist auf dem Messegelände in Hannover auch erlebbar. Denn dort entsteht derzeit eines der ersten Messegelände der Welt mit einer flächendeckenden privaten 5G-Infrastruktur. Das 100 Hektar große Ausstellungsgelände wird sukzessive zu einem innovativen Multifunktions-Campus entwickelt, der an 365 Tagen als Testfeld für 5G-Echtzeit-Use-Cases zur Verfügung steht.
KEM Konstruktion: Hinter dem Thema Connected mobile Machines & Mobility steckt ja vor allem der Gedanke, dass neben Trendthemen wie etwa Smart Farming vor allem auch die Mobilität immer vernetzter und Verkehrsträger-übergreifend gedacht werden muss, und zusätzlich der Schulterschluss zu unternehmensinternen Bereichen wie etwa der Intralogistik erfolgen muss – Vernetzung und Durchgängigkeit lauten damit die Stichworte. Wie betonen Sie insbesondere diese beiden Aspekte im Rahmen der CMM?
Jakobi: Auf der CMM werden unter anderem Anwendungen präsentiert, die aufzeigen, was zum Beispiel mobile Automationstechnik, Software- und Cloudlösungen sowie Konnektivitätslösungen bewirken können. Die CMM ist dabei weniger eine Anwendungskonferenz, auf der mobile Maschinen thematisiert werden. Im Vordergrund stehen die intelligenten Komponenten sowie Vernetzungs- und Softwarelösungen. Die CMM wendet sich in erster Linie an die Hersteller mobiler (Arbeits-) Maschinen, Fahrzeuge, Schiffe und Drohnen. Die Veranstaltung gibt einen Überblick über die am Markt befindlichen Komponenten und erläutert, welche Komponenten in unterschiedlichen Anwendungsgebieten beziehungsweise Branchen bereits genutzt werden.
KEM Konstruktion: Von Anfang an ging es ja auch darum, Entwicklern von mobilen Maschinen und Fahrzeugen das umfangreiche Angebot von Komponentenherstellern zu präsentieren, die bislang überwiegend den Maschinen- und Anlagenbau adressieren – um hier mögliche Synergien aufzuzeigen. Wie setzen Sie dieses Konzept 2020 um und warum lohnt der Besuch in Hannover?
Jakobi: Die Synergien nutzen wir in der Zusammenarbeit mit dem VDMA Elektrische Automation als Fachverband, der die Brücke zwischen Automatisierungstechnik und den unterschiedlichen Maschinenbranchen bildet. Gemeinsam zeigen wir, dass Komponenten aus dem Maschinenbau zukünftig auch in anderen mobilen Systemen zum Einsatz kommen könnten. Mit den OEM-Sessions am 1. und 2. Dezember, die inhaltlich vom VDMA geführt werden, werden gezielt Hersteller von Fahrzeugen und mobilen Maschinen mit möglichen Zulieferern zusammengebracht – der Besuch lohnt sich also.
KEM Konstruktion: Auch der VDMA ist weiter in Konzeption und Durchführung der CMM integriert – welche Schwerpunkte will insbesondere der VDMA 2020 setzen?
Jakobi: Der VDMA hat seit vielen Jahren die Maschinenbauer und die Hersteller von Automationstechnik in verschiedenen Fachverbänden unter einem Dach vereint. Es liegt sozusagen in der DNA des VDMA, die Komponentenhersteller mit den Maschinenbauern zusammen zu bringen. Und das übertragen wir jetzt mit der gemeinsamen Veranstaltung CMM auf die mobile Welt.
KEM Konstruktion: Zum Abschluss die Frage: Wir leben inmitten einer Pandemie – deswegen starten Sie die CMM 2020 als hybride Messe im neuen H´Up. Was steckt hinter dem Konzept und wird es auch 2021 eine CMM geben?
Jakobi: Die Idee einer hybriden Messe und die Nutzung des H’Up sind nicht nur den Pandemie-Restriktionen geschuldet, sondern sie bieten sowohl den Sprechern und Ausstellern als auch den Besuchern ideale Voraussetzungen. Bereits 2019 haben wir bei der Erstveranstaltung 5G CMM Expo sehr gute Erfahrungen mit der Online-Präsenz gemacht.
Daher ist uns die Entscheidung zur hybriden Veranstaltung – insbesondere unter den aktuellen Umständen – sehr leicht gefallen. Das Thema intelligente und mobile Maschinen und Fahrzeuge ist eines der internationalsten Themen überhaupt. Um internationale Teilnehmer und Sprecher in die Veranstaltung einzubinden, war es bereits vor der Pandemie wichtig, einen Online-Zugang zu gewährleisten.
Auch die Besucher profitieren vom Hybrid-Konzept. Sie können – natürlich corona-konform – live im H’Up an der Veranstaltung teilnehmen und sich mit Sprechern, Firmenvertretern und anderen Teilnehmern austauschen. Oder aber sie verfolgen das Geschehen online am Bildschirm zu Hause.
2021 ist die CMM wieder für Anfang Dezember geplant. Nähere Informationen zur Konferenz der CMM:
hier.pro/fvAUB
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