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Bridge over troubled water

Mit Großwälzlagern von Liebherr sicher vom Versorgungsschiff auf die Offshore-Plattform
Bridge over troubled water

Seit 2014 sind Großwälzlager von Liebherr in den Telescopic Access Bridges des niederländischen Unternehmens SMST im Einsatz. In dieser Anwendung müssen sie hohen Ansprüchen genügen. Wert gelegt wurde vor allem auf das Gewichts-Leistungsverhältnis der Komponenten und die Engineering-Kompetenz des Anbieters.

Simone Stier, Leitung Werbung und Kommunikation, Liebherr Components, Nussbaumen

Wie werden Offshore-Plattformen zur Ölförderung oder Offshore-Windkraftanlagen mit Nachschub versorgt? Wie gelangen die Mitarbeiter, die für den Betrieb und die Wartung zuständig sind, sicher auf die Anlagen? Und wie können sie im Notfall die Plattformen wieder schnell verlassen? Das niederländische Unternehmen SMST beantwortet diese Fragen mit einer komplett neu entwickelten Baureihe von teleskopierbaren Verbindungsbrücken (Telescopic Access Bridges). Diese ermöglichen die sichere und komfortable Passage vom Versorgungs- oder Transportschiff zur Offshore-Plattform – auch unter schwierigen Bedingungen.
Die Verbindungsbrücken, die sich individuell zusammenstellen lassen, werden normalerweise auf den Versorgungsschiffen installiert. Da sie um bis zu 360° schwenkbar und zudem teleskopierbar sind, brauchen sie dort nur wenig Platz. Eine intelligente Steuerung bietet zusammen mit einem leistungsfähigen Hydrauliksystem einen zuverlässigen aktiven oder passiven Ausgleich der Wellenbewegungen, sodass die Brücken auch bei schwerer See zuverlässig eingesetzt werden können. Die maximale Ausladung der Brücken liegt bei 58 m, das maximale Ladungsgewicht, das darüber transportiert werden kann, beträgt 1000 t.
Hauptkomponente Großwälzlager
Eine Hauptkomponente der Brücken, die in ihrem Aufbau Kranen ähneln, sind die Großwälzlager, die das Schwenken ermöglichen. Für eine optimale Gestaltung des Wippwerkes, das die Wellenbewegungen ausgleicht, sitzt das Schwenksystem bei SMST relativ tief im Turm. Die Verstellung des Schwenksystems muss äußerst präzise und schnell erfolgen, um Bewegungen des Versorgungsschiffs während des Brückenbetriebs durch eine Regelung direkt ausgleichen zu können. Für das Großwälzlager gelten die gleichen Anforderungen wie für die Brücke selbst – es muss auch unter widrigen Umgebungsbedingungen, beispielsweise starken Seitenwinden, zuverlässig und sicher funktionieren. Zudem müssen der Instandhaltungs- und Wartungsaufwand minimal sein und die Lebensdauer mit 20 Jahren der Lebensdauer der Brücke entsprechen.
Das Produktprogramm der SMST-Verbindungsbrücken ist modular aufgebaut, es gibt vier Hauptgrößen: S, M, L und XL. Innerhalb dieser Hauptgrößen sind bis zu fünf verschiedene Auslegerlängen möglich. Um einen hohen Standardisierungsgrad zu erreichen, suchte SMST nach einer Lösung, bei der für jede Hauptgröße das gleiche Großwälzlager verwendet werden kann – unabhängig von der Ausleger- bzw. Brückenlänge.
Anwendungs- und Engineering-Kompetenz waren entscheidend
Bei der Auswahl des Lieferanten für das Großwälzlager war für SMST neben dem Qualitäts- und Leistungsanspruch auch dessen Erfahrung mit Offshore-Anwendungen wichtig. „Die Verbindungsbrücken werden in den Ölfeldern im Golf von Mexiko bei + 40 °C genauso eingesetzt wie in der Arktis bei – 30 °C. Wir arbeiten daher am liebsten mit Partnern, die aus eigener Erfahrung wissen, was das für das Equipment und die Komponenten bedeutet“, erläutert Frederik Maats, Verkaufsleiter bei SMST. „Unsere Brücken sind im schlimmsten Fall der einzige Rettungsweg von der Plattform herunter, daher muss jedes Einzelteil hohen Standards genügen.“ Liebherr war nicht der einzige Hersteller, der für die Ausführung der Großwälzlager angefragt wurde, erhielt aber schließlich den Zuschlag, weil man nachweisen konnte, dass Kugeldrehverbindungen für die Anwendung geeignet sind. Diese sind deutlich wirtschaftlicher und platzsparender als die zunächst ins Auge gefassten Rollendrehverbindungen.
Die spezifizierten innenverzahnten Großwälzlager sind durch ein sehr günstiges Gewichts-Leistungsverhältnis gekennzeichnet, das in der Brückengröße XL eingesetzte Lager hat einen Außendurchmesser von 3400 mm. Über spezielle Bohrungen werden die Laufbahnen mittels Zentralschmieranlage automatisch und sehr wartungsarm mit Fett versorgt. Neben den erforderlichen rechnerischen Nachweisen für die Zertifizierungen der Klassifizierungsgesellschaften DNV und ABS führte Liebherr ergänzende Simulationen nach FEM durch, um die Sicherheit der Großwälzlager bei den unterschiedlichen Lastkollektiven zweifelsfrei nachzuweisen. „Uns hat die offene und lösungsorientierte Kommunikation sehr gefallen“, berichtet Joop Tertstra, Einkaufsleiter von SMST, über die Zusammenarbeit mit der Vertriebs- und Konstruktionsabteilung bei Liebherr. „Durch den engen Kontakt und die intensiven technischenGespräche haben wir die beste Lösung für unsere Anwendung gefunden.“ I

Info & Kontakt

Liebherr-Components AG Nussbaumen, Schweiz
Tel.: +41 56 296 43-00
Bauma: Halle A4, Stand 213
Weitere Informationen über Großwälzlager: t1p.de/37do
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