Die versehentliche Vermischung von Substanzen, z. B. durch Abfüllen von Säure in Laugenbehälter oder durch Zusammenführung von kritischen Flüssigkeiten, kann insbesondere bei industriellen Mengen schnell gravierende Folgen für Mitarbeiter und Umwelt haben. Walther-Präzision hat für diese Art kritischer Anwendungen eine Reihe von Sicherheitsarmaturen entwickelt, um verwechslungssicher, flexibel und trotzdem schnell Medienschnittstellen kuppeln zu können. So empfiehlt der Hersteller je nach Aufgabe mechanische, optische, elektronische oder eine Kombination dieser Sicherheitselemente einzusetzen.
Grundgedanke ist dabei das Poka-Yoke-Prinzip, also das Ausschließen von Fehlerhandlungen durch geeignete Vorkehrungen. Die einfachste Lösung, um Verwechslungssicherheit zu gewährleisten bietet bei Einzel-Schnellkupplungen die richtige Wahl der Anordnung: Für Abfüllaufgaben in der chemischen Industrie eignen sich die in vielen Varianten verfügbaren Clean-Break-Schnellkupplungen. Sie zeichnen sich durch eine hohes Sicherheitsniveau und ihre einfache und schnelle Kuppelfähigkeit aus.
Die Clean-Break-Schnellkupplungen können beispielsweise auch durch unterschiedliche Ringdurchmesser, durch Schließgeometrien auf den Führungsteilen der Verschlusskupplung oder durch mechanische Kodierung mit dem 2-Stift-Prinzip sicherstellen, dass nur die zueinander gehörenden Leitungsenden mit entsprechend passendem Durchmesser oder passender Schließung verbunden werden. Durch integrierte Stiftesysteme kann zusätzlich eine mehrfache mechanische Kodierung vorgenommen werden, um sicher jede Verwechslung auszuschließen. Unterschiedlich eingefärbte Führungsteile können weiterhin die optische Zuordnung erleichtern. Ausgerüstet mit verwechslungssicherer Technik können die abgebildeten Clean-Break-Schnellkupplungen der CN-Serie Leitungen bis Nennweiten 100, die saure oder basische Medien führen, sicher und schnell trennen und verbinden.
Für besonders gefährliche/aggressive oder anderweitig spezielle Fluide empfiehlt Walther die leicht zu reinigenden Clean-Break-Kupplungen der BF-Serie mit Ball-Face, in Nennweiten 25 und 50 mm, mit einem Bedienkonzept, bei dem alle Bewegungsabläufe beim Kuppeln und Entkuppeln in der sicherheitstechnisch zwangsläufigen Abfolge ausgeführt werden. Bedienfehler können somit komplett ausgeschlossen werden. Auch diese BF-Kupplungen können mit einem mechanischen oder elektrischen Codiersystem ausgestattet werden, sodass Medienfehlleitungen ausgeschlossen werden.
Zur Vermeidung von Leitungsverwechslungen speziell in unübersichtlich großen und komplexen Anlagen bietet der Hersteller elektronische Prozesssicherungstechnik wie beispielsweise RFID an. Dabei identifiziert die RFID-Antenne in einer fest installierten Schnellkupplungshälfte (Festhälfte) verwechslungssicher nach vollständigem Kuppeln mit der anderen Kupplungshälfte (Loshälfte) den dort platzierten RFID-Transponder. Durch diese RFID-Transponderkodierung ist die Kupplungsstelle eindeutig identifiziert und nachfolgende Abfüllprozesse können freigegeben werden. Da auf dem Transponder eine Vielzahl von Informationen hinterlegt und auch gespeichert werden können, wird eine komplexe Prozesssteuerung, beispielsweise das elektronische Freigeben von Fördervorgängen ermöglicht. Ein weiterer Vorteil bei der Nutzung dieser Technik ist die Möglichkeit der eindeutigen Dokumentation aller Füllvorgänge. bec