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Der VDMA zu Fluidtechnik-Branchentrends

Fluidtechnik-Branchentrends
„Fluidtechnik schlägt sich gut im Auf und Ab der Konjunktur“

„Fluidtechnik schlägt sich gut im Auf und Ab der Konjunktur“
Hartmut Rauen, Stv. Hauptgeschäftsführer des VDMA sowie Geschäftsführer der beiden VDMA-Fachverbände Antriebstechnik und Fluidtechnik Bild: VDMA
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So schlägt sich die Fluidtechnikbranche konjunkturell: Im Interview erläutert Hartmut Rauen, Stv. Hauptgeschäfts­führer des VDMA sowie Geschäftsführer der beiden VDMA-Fachverbände 
Antriebstechnik und Fluidtechnik, wichtige Trends in der Fluidtechnik 2024 sowie aktuelle Marktentwicklungen.

 

Interview: Nico Schröder, Korrespondent KEM Konstruktion|Automation, Augsburg

Inhaltsverzeichnis

1. Trendthemen in der Fluidtechnik
2. Konjunkturelle Entwicklung der Fluidtechnik-Branche
3. Herausforderungen und Möglichkeiten des Marktes

KEM Konstruktion|Automation: Herr Rauen, welche Fluidtechniktrends bewegen die Branche?

Hartmut Rauen: Digitalisierung und Nachhaltigkeit sowie Elektrifizierung und Effizienzsteigerung: Diese Herausforderungen begleiten die Fluidtechnik genauso wie den ­Maschinenbau insgesamt. Die Hersteller von Fluidtechnik liefern die ­dafür passenden Komponenten und Systeme und leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Erreichen dieser Ziele. Das Thema Digitalisierung treiben wir verstärkt voran. Basierend auf Industrie-4.0-Entwicklungen ­gelingt es der Branche, ihr Domänenwissen zunehmend in digitalbasierte Lösungen zu transformieren. Die Branche ist führend bei der Erschließung des digitalen Zwillings und ­arbeitet seit 2016 an Projekten, die uns in die Lage versetzen, über die ­Digitalisierung wichtige Trendthemen aufzugreifen. Aufbauend auf den bisherigen Aktivitäten im Bereich Fluidtechnik 4.0 zur Digitalisierung fluidtechnischer Komponenten erfolgt mit dem Leuchtturmprojekt Fluid 4.0 nun der nächste ­logische Schritt.

Fluidtechniker fokussieren sich auf Digitalisierung, KI und Energie

Trendthemen in der Fluidtechnik

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Hartmut Rauen, Stv. Hauptgeschäftsführer des VDMA sowie Geschäftsführer der beiden VDMA-Fachverbände Antriebstechnik und Fluidtechnik
Bild: VDMA

KEM Konstruktion|Automation: Wie sehen diese Schritte im Fluid-4.0-Projekt denn konkret aus?

Hartmut Rauen: Dieses Verbundprojekt hat ein Volumen von ca. 13,4 Mio. EUR und wird finanziert von der Europäischen Union und gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags. Am Projekt Fluid 4.0 können sich alle Hersteller von fluidtechnischen Komponenten und Systemen beteiligen. Gemeinsam können so über die Digitalisierung wichtige Trendthemen – wie die genannten – vorangetrieben werden. Der Verband stellt dabei eine branchenübergreifende Perspektive sicher und setzt sich für die Etablierung praxisgerechter, einheitlicher Standards und Schnittstellen ein. Darüber hinaus engagiert sich der VDMA für den Wissenstransfer zu Anbietern und Kunden im Bereich der Fluidtechnik.
Fluid 4.0 zielt dabei auf System- und Nachhaltigkeitsaspekte über den ­gesamten Produktlebenszyklus hinweg und soll die Branche bei der Digitalisierung ihrer Produkte, Systeme und Dienstleistungen unterstützen. Im Mittelpunkt steht die Verwaltungsschale (AAS) als Träger des ­sogenannten Digital Twin. 2024 zeigte das Projekt Fluid 4.0 auf der Hannover Messe, wie der weitere Weg in eine digitalisierte und nachhaltige Fluidtechnik möglich ist. Lösungen der Firmen Xitaso und Meta-Level demonstrierten dabei, wie Komponenten verglichen und dadurch eine optimale anwendungsbezogene Auswahl von Produkten erfolgen kann. Dies ermöglicht eine energieeffiziente und nachhaltige Auslegung von Applikationen.
Am Projekt Fluid 4.0 können sich alle Hersteller von fluidtechnischen Komponenten und Systemen beteiligen. Gemeinsam können so über die Digitalisierung wichtige Trendthemen – wie die genannten – vorangetrieben werden. Der Verband stellt dabei eine branchenübergreifende Perspektive sicher und setzt sich für die Etablierung praxisgerechter, einheitlicher Standards und Schnittstellen ein. Darüber hinaus engagiert sich der VDMA für den Wissenstransfer zu Anbietern und Kunden im Bereich der Fluidtechnik.

Konjunkturelle Entwicklung der Fluidtechnik-Branche

KEM Konstruktion|Automation: Wie hat sich die Fluidtechnik-­Branche zuletzt entwickelt?

Rauen: Unsere Branche hat das Jahr 2023 mit nur einem kleinen nominalen Minus abgeschlossen. Vor dem Hintergrund des sehr erfolgreichen Vorjahres 2022 – Stichwort „Basiseffekt“ – ein achtbares Ergebnis, das durch Rückgänge im Auftragseingang ein wenig eingetrübt wird. Die Fluidtechnik schlägt sich allerdings insgesamt gut im Auf und Ab der Konjunktur und glaubt an die Trendwende ins Positive im Laufe des Jahres 2024. Noch steht die Prognose aus dem Herbst 2023 mit –4 % analog zur Prognose des Maschinenbaus mit ebenfalls –4 %. Für die Zukunft sehen wir uns technologisch hoch wettbewerbsfähig und vertrauen auf die 
Innovations- und Leistungskraft unserer Branche.

Herausforderungen und Möglichkeiten des Marktes

KEM Konstruktion|Automation: Welche Herausforderungen und Möglichkeiten bringt der Markt ­aktuell mit sich?

Rauen: Die Digitalisierung und digitale Services bergen große Herausforderungen, aber auch große Chancen. Nicht nur das Fluid-4.0-Projekt, sondern auch andere Digitalisierungsprojekte müssen die am Lebenszyklus ­Beteiligten befähigen, Daten sicher und über dezentrale Strukturen auszutauschen. Die im VDMA organisierten Firmen arbeiten daher im Rahmen der Manufacturing-X-Initiative daran, den Datenraum für ein neues B2B-Miteinander aufzubauen. Ganz konkret ist Manufacturing-X eine branchenübergreifende Kooperation zwischen Wirtschaft, Politik und Wissenschaft mit dem Ziel, einen föderierten und souveränen industriellen Datenraum zu schaffen. Durch einfach verfügbare und durchgängige Datenvernetzung werden datengetriebene Mehrwertdienste möglich, die ein enormes Potenzial versprechen. Im Ergebnis profitiert die europäische und globale Fertigungsindustrie ­entlang der gesamten Produktions- und Lieferkette, weil sie sich ­zukunftssicher aufstellt, globalen Standards folgt und auf eine grundlegende technische Infrastruktur aufsetzt, die ­Interoperabilität und Souveränität verspricht. Auch der EU Data Act zielt in diese Richtung und regelt die Zugriffsrechte auf Daten für ­Unternehmen neu. Damit ist jedes Unternehmen angehalten, sich mit dem Thema zu beschäftigen – die ­Digitalisierung ist also ein Muss und kein Nice-to-have!

www.vdma.org

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