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Rundtische von Fibro für Montage-, Bearbeitungs- und Prüfzellen

Kurvengetriebene ersetzen Hirth-verzahnte Systeme
Rundtische von Fibro für Montage-, Bearbeitungs- und Prüfzellen

(bec) Eine Herausforderung des wirtschaftlichen Engineerings ist es, die jeweils optimalen Komponenten zu identifizieren und Anlagenkonzepte auf dieser Basis zu standardisieren. Doch was tun, wenn Technologien sich weiterentwickeln oder Anforderungen sich im Laufe der Zeit wandeln? Never change a running system? Oder doch die Chance des Neuen nutzen? Der Druckgussspezialist Dynacast hat sorgfältig abgewogen und stellt den Rundtischantrieb seiner Montage-, Bearbeitungs- und Prüfzellen sukzessive von Hirth-verzahnten auf kurvengetriebene Rundtische um. Davon profitieren die Prozesssicherheit, die Maschinensicherheit und Taktzeit. Zugleich sinken die Kosten.

„Das Bessere ist der Feind des Guten“, diese Weisheit bewahrheitet sich auch im Engineering immer wieder. Dass bei der Dynacast Österreich GmbH, Weikersdorf (nahe Wien), Fibro gegen Fibro ins Rennen ging, unterstreicht das hohe Niveau, auf dem sich der Rundtischspezialist bewegt. „Unser Ziel ist es, Anlagenbauer und Anwender fachlich kompetent und individuell zu beraten. Dazu zählt auch, Kunden den Umstieg auf ein neueres oder gegebenenfalls auch günstigeres Rundtischmodell zu empfehlen, wenn es in Anwendungen eine bessere Performance verspricht“, erläutert Sven Sammet, Regionalvertriebsleiter Rotomotion bei der Fibro GmbH, Weinsberg.

Seit etwa drei Jahrzehnten hatten sich Fibrotakt-Rundtische in den automatisierten Montage-, Bearbeitungs- und Prüfzellen bei Dynacast bewährt. „Bei uns kamen immer die pneumatisch gesteuerten Tische mit Hirth-Verzahnung zum Einsatz, weil sie sehr genau sind und über eine hohe Niederhaltekraft verfügen“, berichtet Josef Holzer, Leiter Sondermaschinenbau bei Dynacast in Weikersdorf. Um beim Bohren, Einpressen, Reiben, Entgraten und Stanzen eine größtmögliche Prozessstabilität zu gewährleisten, wurden die auftretenden Kräfte schon seit jeher zusätzlich über gehärtete Zapfen an der Tischunterseite abgefangen.

Dem vergleichsweise niedrigen Massenträgheitsmoment der Hirth-verzahnten Rundschalttische begegnete man bei Dynacast, indem diese mit Bohrungen versehen und die Aufnahmen abgefräst wurden. Dennoch stieß man auch bei den bewährten Komponenten ab und an an Grenzen. So mussten beispielsweise häufiger Dämpfer getauscht werden, weil diese aufgrund der zu hohen Tischbeladung vorzeitig verschlissen waren.

Kaum Alternativen

Zwar hatte man bei zugekauften Maschinen bereits Erfahrungen mit elektromechanischen Tischen anderer Hersteller gesammelt, musste jedoch feststellen, dass diese so weit hinter den eigenen Anlagen mit Fibro-Rundtischen zurückblieben, dass beispielsweise Reibbearbeitung nicht zu realisieren war. Auch ein Selbstversuch, bei dem ein Rundtisch in Zusammenarbeit mit einer Partnerfirma gebaut wurde, war nicht von Erfolg gekrönt: „Der Tisch hatte den Preis eines Kleinwagens und im Falle einer Störung musste die komplette Maschine demontiert werden, um den Fehler zu finden“, berichtet Holzer. „Letztlich waren die elektrischen Tische immer zu ungenau.“

Ein servopneumatisch gesteuerter Eigenbau mit hydraulischen Dämpfern und Kugelzentrierung erreichte zwar die geforderte Genauigkeit, erwies sich jedoch in Bezug auf die Ansteuerung, das Verhalten bei Störungen und die Wirtschaftlichkeit als problematisch.

Robuster Automationsrundtisch

Dass Dynacast heute mit großem Erfolg kurvengesteuerte Fibrotor-Universalrundtische einsetzt, ist nicht zuletzt der fundierten Beratung durch die Rath & Co. Ges.m.b.H. Industriebedarf, Korneuburg, zu verdanken. Der österreichische Vertriebspartner von Fibro versteht sich ganz im Sinne von Fibro als Problemlöser des Maschinenbaus. Fachberater Martin Mörtl hält gemeinsam mit seinen Kollegen einen engen Kontakt zu Josef Holzer und greift zudem auf das Know-how des Fibro-Teams in Weinsberg zurück. So war es mit dem Fibrotor-Programm möglich, eine sowohl technisch als auch wirtschaftlich überzeugende Lösung zu finden.

Dynamische Rundtische von Fibro

Sieben Fibrotor-Rundtische in den Baugrößen 12 und 13 sind mittlerweile in Betrieb. Weitere sollen folgen. Im Gegensatz zu Fibrotakt-Rundtischen, die vorwiegend in zerspanenden Prozessen eingesetzt werden, sind die elektromechanischen Fibrotor-Universalrundtische gezielt für den Einsatz in Automationslösungen konzipiert. Sie ermöglichen kurze Schaltzeiten, erlauben mit ihrer groß dimensionierten Axial-Nadellagerung hohe Transportlasten und gewährleisten dank Kurvenrollen mit Gleitlagern eine hohe Steifigkeit. Mit hydraulischer Klemmung und verstärkter Schalttellerlagerung sind sie sogar für leichte Zerspanungsaufgaben geeignet. Robust gebaut und langzeitgeschmiert minimieren sie den Wartungsaufwand und ermöglichen eine lange Einsatzdauer.

Vorteile im kollaborativen Betrieb

Gerade bei der manuellen Beladung, wie sie bei Dynacast üblich ist, bringt der Fibrotor einen weiteren Vorteil: Die Rundtische gehen unmittelbar in den Stillstand, sobald der Prozess über das Signal einer Lichtschranke oder über einen Schalter gestoppt wird. Damit ist bei einem Not-Aus auch in der Drehbewegung die Gefahr von Quetschungen oder anderen Verletzungen ausgeschlossen.

Bislang hatte man hierfür immer zusätzliche Ventile und Steuerungen eingebaut, die jedes Mal aufwendig geschaltet werden mussten, wenn der Bediener aus Versehen ins Lichtgitter greift und die Anlage stoppt. Da die elektromechanischen Rundtische anders als die Hirth-verzahnten nicht abheben, profitiert zudem die Laufruhe. Vertikale Belastungen werden auch weiterhin über einen Stift abgefangen, wobei der Abstand zum Rundtisch nur noch drei bis fünf Hundertstel beträgt.

Spezieller Kurvenantrieb senkt Energieverbrauch

Fibrotor-Rundtische mit fester Teilung sind serienmäßig mit einem speziellen Kurvenantrieb ausgestattet, der den Energieverbrauch um 20 % senkt. Alternativ können aufgrund des verbesserten Antriebs höhere Massen bewegt, kürzere Schaltzeiten realisiert oder sogar kleinere Rundtische eingesetzt werden. Die Gewährleistung beträgt drei, mit Frequenzumrichter sogar fünf Jahre.

Der Frequenzumrichter bietet aus technischer Sicht weitere Vorteile: Da die Ablaufprogramme für rechtsdrehenden, linksdrehenden oder pendelnden Betrieb bereits integriert sind und die elektrische Implementierung des Rundtischs bei Fibro erfolgt, reduziert sich der Aufwand für die Inbetriebnahme mit Fibro-Frequenzumrichter auf ein Minimum. Er ermöglicht einen „Sanftanlauf“ (auch nach Not-Stopp), einen Eil- und Schleichgang sowie eine Optimierung der Schaltzeiten. Mittels Drehstrom-Bremsmotor-Überwachung minimiert er zudem den Verschleiß der Bremsen.

Wireless Pressure Monitoring Bluetooth LE 4.0 von Fibro

Fibrotor-Rundtische eignen sich für viele unterschiedliche Aufgaben: als Montage-, Schweiß-, Positionier- oder Magaziniertische ebenso wie in Verpackungs-, Druck-, Beschriftungs- und Lasermaschinen. Auch im Bereich der leichten Zerspanung können sie genutzt werden, so etwa zum Entgraten, Bohren, Honen und zur Bearbeitung von Leichtmetall, Holz oder Kunststoff. In der Fertigung sorgen ihre kurzen Schaltzeiten für eine hohe Produktivität.

Sicherer, schneller, günstiger

Für Holzer war die Umstellung des Maschinenkonzepts auf die Fibrotor-Baureihe mehr als konsequent: „Die neuen Tische erlauben eine höhere Beladung, sind sicherer, schneller und günstiger“, fasst Holzer zusammen. Während der Fibrotakt im täglichen Betrieb bei 0,5 m Durchmesser eine Positioniergenauigkeit von ±0,018 mm erreicht habe, liege der Fibrotor lediglich eine Nuance darüber bei ±0,028 mm – genug für den allergrößten Teil aller Anwendungen bei Dynacast.

Der geringe Mehrpreis für die verstärkte Lagerung mache sich nach Aussage von Holzer allemal bezahlt. Im laufenden Betrieb kommen die Rundtische zum Teil auf 4500 Takte pro Schicht und das bei 17 Schichten pro Woche. „Man glaubt manchmal gar nicht, wie schnell die erste Million voll ist“, betont Holzer und berichtet von seinen positiven Erfahrungen. Bei einem Not-Aus fährt der Rundtisch sofort wieder an, sobald der Schutzbereich freigegeben ist, ohne dass ein aufwendiger Eingriff des Einstellers erforderlich ist.

Dass Holzer und sein Team die Welt der Fibro-Rundtische bereits kennen, sieht er als großen Vorteil: „Wir verfügen über einen entsprechenden Erfahrungsschatz, können unsere Lagerhaltung optimieren und wissen, dass wir gut beraten werden. Gerade die Beratung ist in solchen Fällen wichtig, denn ich will meine Zeit sicher nicht mit dem Wälzen von Katalogen verbringen.“ Dass unterm Strich sogar eine günstigere Lösung gefunden wurde, zeigt, wie fair die Zusammenarbeit mit Fibro abläuft.

Detaillierte Informationen zu den elektromechanischen Universal-Rundtischen

Kontakt:
Fibro GmbH
Weidachstraße 41–43
74189 Weinsberg
Tel.: 07134 73–0
E-Mail: info@fibro.de
Website: www.fibro.com

Kontakt:
Dynacast Österreich GmbH
Technologiestraße 10
A-2722 Weikersdorf am Steinfelde
Österreich
Tel.: +43 2638 20666–0
Website: www.dynacast.com

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