Mit dem MG10 stellt Onrobot heute seinen ersten Magnetgreifer vor. Das Besondere an dem neuen Greifer: Kraftaufwand und Griff lassen sich präzise steuern. Das eröffnet Anwendern verschiedene Möglichkeiten beim Handling metallener Werkstücke: Wo Parallel- oder Vakuumgreifer an ihre Grenzen stoßen, soll der MG10 Prozesse in Maschinenbeschickung, Materialumschlag oder Montage automatisieren. Der Greifer soll sich schnell für neue Aufgaben umrüsten lassen und ist mit Robotern aller marktgängigen Hersteller kompatibel.
Während handelsübliche Magnetgreifer oft nur an- oder ausgeschaltet sein können, kann der elektrische MG10 seinen Kraftaufwand je nach Aufgabe und Werkstück dosieren. Bislang brauchten Magnetgreifer Gummi-Aufsätze, um den nötigen Abstand zwischen Magnet und Werkstück zu schaffen. Diese anzupassen, ist ein langwieriger Prozess, der meist nur ungenaue Ergebnisse zulässt, so der dänische Greifer-Spezialist. Vor allem bei der Handhabung von Blechteilen und kleinen Metallelementen wie Schrauben passiere es oft, dass Magnetgreifer mehr als ein Teil erfassen, weil sie zu stark eingestellt sind.
„Herkömmliche Magnetgreifer verursachen viel Aufwand: Jedes Mal, wenn sich Anwendung oder Werkstück ändern, müssen Anwender die Parameter manuell anpassen“, erklärt Enrico Krog Iversen, CEO von Onrobot. „Der MG10 erlaubt Unternehmen, auch in Low-Volume/High-Mix-Produktionen schnell und flexibel zwischen verschiedenen Applikationen zu wechseln. Gerade noch in der Maschinenbeschickung im Einsatz, kann er im nächsten Moment bei der Depalettierung von Blechteilen unterstützen.“
Potenziale im Automobilsektor
Bei der Fahrzeugherstellung sind oft unregelmäßig geformte, gestanzte oder gelochte Blech- oder andere Metallteile im Spiel. Bei ihrer Handhabung können Parallel- und Vakuumgreifer an ihre Grenzen stoßen: Auf löchrigen Oberflächen lässt sich kein Vakuum erzeugen und komplexe Geometrien bekommt ein Greifer im Klemmgriff nur schwer zu fassen.
Da er mit mehreren Magneten ausgestattet ist, kann der MG10 Werkstücke unterschiedlicher Form, Größe und Gewichtsklasse handhaben. Er verfügt über eine Traglast von bis zu 10 kg, eine Greifstärke von 300 N und er handhabt Objekte mit rauen, unebenen oder perforierten Oberflächen. So kommt er für verschiedene Aufgaben in der Automobilherstellung oder der Luftfahrt in Frage.
Ein Roboter, der damit Blechteile von einem Stapel hebt, um sie in eine Press- oder Biegemaschine einzulegen und nach der Bearbeitung wieder zu entnehmen, ist dabei ein denkbares Einsatzszenario. Auch in der Montage oder dem Materialumschlag kann der MG10 unterstützen, etwa beim Depalettieren von Blechteilen.
Alternative zu pneumatischen Greifern
Um eine sichere Handhabung schwerer Werkstücke zu gewährleisten, verfügt der MG10 über integrierte Sensoren zur Teile- und Grifferkennung. Fällt beispielsweise der Strom aus oder muss der Roboter unerwartet einen Not-Halt einlegen, sollen diese Funktionen sicherstellen, dass er das Werkstück weiter festhält.
Zudem bietet er eine Alternative zu pneumatischen Greifern. „Im Gegensatz zu pneumatischen Systemen benötigt der elektrisch betriebene MG10 keine externe Luftzufuhr“, so Krog Iversen. „Das bedeutet: keine verschleißanfälligen, wartungsintensiven Schläuche. Unser neuer Greifer ist direkt nach dem Auspacken einsatzbereit – und spart Anwendern damit eine Menge Zeit und Geld.“ (ys)
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