Der Schweizer Stahl- und Apparatebauer L+M AG realisierte unter anderem mithilfe standardisierter Antriebselemente der Nozag AG Montageeinrichtungen für Schienenfahrzeug-Baugruppen.
Edgar Grundler, freier Fachjournalist, Allensbach, i. A. von Nozag
Die L+M AG, ein zur Schweizer Wesco-Gruppe gehörendes Stahl- und Apparatebau-Unternehmen, zählt zu den gefragten Spezialisten für Systemlösungen in der Produktion und Montage von großformatigen und schwergewichtigen Baugruppen für Schienenfahrzeuge. Als es um neue Ausrüstungen für die Aufnahme, den inner- sowie außerbetrieblichen Transport und die Montage von Zugkomponenten ging, erhielt L+M einen Großauftrag zur Entwicklung, Konstruktion und Herstellung der benötigten Produktions- und Montageeinrichtungen. Der Kunde formulierte dabei den Wunsch, die unterschiedlichen Anforderungen aus Fertigung, Montage und Logistik innerhalb eines Gesamtsystems erfüllen zu können und gab gleichzeitig einen ambitionierten Zeitrahmen für die Umsetzung vor.
Die Ingenieure von L+M machten sich ans Werk und entwickelten eine integrierte Komplettlösung. Ausgehend von der benötigten Montage- und Logistikkapazität besteht diese aus vier Drehvorrichtungen und sieben Aufnahme- und Transportrahmen.
Komplettlösung aus individuellem Apparatebau und standardisierten Antriebselementen
Die Drehvorrichtungen dienen dem Zusammenbau und der Endmontage verschiedener Zugkomponenten. Weil es sich dabei um sperrige und schwere Bauteile oder Baugruppen handelt, kommt dem sicheren, ergonomischen Betrieb und dem flexiblen Einsatz eine besondere Rolle zu. Darüber hinaus sollte eine gute Zugänglichkeit gegeben sein und die Konstruktion sowie der Antrieb der Drehvorrichtung dürfen die Montagearbeiten nicht behindern. Eine Drehvorrichtung sowie ein Aufnahme- und Transportrahmen wiegen 1100 bzw. zusammen 1700 kg und inklusive der montierten Zugbaugruppe sind es bis zu 3000 kg. Zur Ausrüstung kommen noch die Dokumentationen sowie Zertifikate. Dies betraf natürlich auch die von Zulieferern beigestellten Bauteile und Baugruppen: Schließlich gab es bestimmte Vorgaben bezüglich technischer Ausführung, Maß-/Passgenauigkeit, der Kompatibilität der Drehvorrichtungen und Rahmen untereinander sowie der Leistung und Zuverlässigkeit der Zuliefer-Bauteile/Baugruppen.
Heavy Duty-Antriebstechnik als einbau- und betriebsfertiges Subsystem
Für die antriebstechnischen Belange sicherte sich L+M die Unterstützung des Spezialisten Nozag. Dabei ging es hauptsächlich um den sicheren und zuverlässigen Antrieb der Drehvorrichtung um 2 x 90°. Die Anwendungsingenieure von Nozag wählten für den Drehvorrichtungsantrieb eine praxisgerechte Lösung aus dem Baukasten und konnten den Antrieb mit Standardkomponenten realisieren: einem 4-poligen Drehstrommotor mit Montagefuß, einer flexiblen Kupplung Baugröße 095, einem Kegelradgetriebe RM24 (Typ RM24-1D, I = 1:1), einem Schneckengetriebe CHMR-110-80 (Typ CHMR, Größe 110, Übersetzung i 80), und schließlich einer Duplex-Rollenkette plus Kettenräder.
Für die Drehfunktion ist die Motor-/Kegelradgetriebe-Kombination zuständig, die Kombination Kettenantrieb und Schneckengetriebe sorgt per Eigenhemmung dafür, dass sich die Drehvorrichtung nicht von selbst in Bewegung setzen kann. Nozag lieferte die Antriebslösung als einbau-/montagefertige Einheiten an L+M, die somit gegenüber dem Endkunden als Systemlieferant aus einer Hand verantwortlich zeichnet. I
Info & Kontakt
Nozag AG, Pfäffikon, Schweiz
Adrian Hugentobler, Geschäftsführer
Tel.: +41 44 80517-17
Zu einer Auswahl verschiedener Anwendungen, die realisiert wurden: tt1p.de/z4z0
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