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Energiewende und Digitalisierung auf der Hannover Messe 2023

Engineering, Automatisierung und Digitalisierung
Industrie-Trends auf der Hannover Messe 2023

Auf der Hannover Messe 2023 – vom 17. bis 21. April – wird es insbesondere um Entwicklungen in Hinblick auf digitale, energieeffiziente sowie möglichst CO2-neutrale Prozesse und Produkte der Industrie gehen. Dabei kommen sowohl antriebs- und fluidtechnische Konstruktionsthemen als auch Trends der Automatisierung und IT zum Zuge, und zwar unter dem Leitthema „Industrial Transformation – Making the Difference“.

Nico Schröder, Korrespondent KEM Konstruktion, Augsburg

Inhaltsverzeichnis

1. Trends der Hannover Messe 2023
2. Industrie 4.0 & Manufacturing X
3. Künstliche Intelligenz in der Industrie nutzen
4. Smart Energy Monitoring
5. Energie- und Hoffnungsträger Wasserstoff
6. Leichtbau 2.0 in der Circular Economy
7. Fachkräftemangel und Nachwuchsförderung im Blick
8. Hallenplan: Überblick zur Hannover Messe 2023

Die Hannover Messe 2023 verspricht Hightechlösungen, die neue Impulse zu drängenden Fragen rund um hohe Energiekosten, unterbrochene Lieferketten oder steigende Rohstoffpreise geben können. „Wir werden auf der kommenden Hannover Messe erleben, mit welchen neuen Produkten und substanziellen Innovationen unsere Aussteller den multiplen Krisen begegnen. Im April präsentieren sie ganz konkrete Lösungen für mehr Effizienz, um dem Klimawandel zu begegnen und schon in absehbarer Zeit eine CO2-neutrale Produktion zu ermöglichen. Dabei spielen Digitalisierung, künstliche Intelligenz und Wasserstoff eine herausragende Rolle“, sagt Dr. Jochen Köckler, Vorsitzender des Vorstands der Deutschen Messe. Eröffnet werden soll die Hannover Messe 2023 durch Bundeskanzler Olaf Scholz und den indonesischen Staatspräsidenten Joko Widodo.

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Industrie-Trends präsentiert die Hannover Messe 2023 vom 17. bis 21. April auf insgesamt 15 Hallen verteilt. Etwa 4.000 Aussteller werden erwartet.
Bild: Deutsche Messe

Etwa 4.000 Aussteller werden ihre Angebote in 15 Hallen (Hallen 2 bis 9 und 11 bis 17, siehe Hallenplan auf S.18) innerhalb der folgenden sieben Ausstellungsbereiche präsentieren: Automation, Motion & Drives, Digital Ecosystems, Energy Solutions, Engineered Parts & Solutions, Future Hub, Compressed Air & Vacuum sowie Global Business & Markets. Angekündigt sind insbesondere Lösungen zu Themen rund um klimaneutrale Produktion, resiliente Lieferketten, Industrie 4.0, künstliche Intelligenz (KI), Plattformökonomie, IT-Sicherheit, Logistik 4.0, Kreislaufwirtschaft oder Wasserstoff und Brennstoffzellen.

Von der Digitalisierung komplexer Produktionsprozesse über den Einsatz von Wasserstoff zum Betrieb ganzer Produktionsanlagen bis hin zur Anwendung von Software zur Erfassung und Reduzierung des CO2-Fußabdrucks will die Hannover Messe 2023 ein „ganzheitliches Bild technologischer Möglichkeiten für die Industrie von heute und morgen“ abbilden.

Mit Indonesien präsentiere sich laut Veranstalter „die größte Wirtschaftsmacht in der ASEAN-Region“ als diesjähriges Partnerland. Das Motto, das dazu verkündet wird: „Making Indonesia 4.0“ – bis 2030 möchte Indonesien eine der zehn größten Volkswirtschaften der Welt sein. Der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung soll bis dahin 51,6 Prozent am Gesamtzubau ausmachen. Knapp die Hälfte davon soll auf Wasserkraft und etwa ein Viertel auf Photovoltaik entfallen.

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Wasserstoff zum Betrieb ganzer Produktionsanlagen: Eine CO2-freie Energieversorgung wird eines der Trendthemen der Hannover Messe 2023 sein.
Bild: Siemens

Trends der Hannover Messe 2023

Eine CO2-neutrale Produktion, künstliche Intelligenz, Wasserstofftechnologien, Energiemanagement und Industrie 4.0 – das sind die übergreifenden Themen der Hannover Messe 2023. „Nur im Zusammenspiel dieser Technologien wird es gelingen, unseren Wohlstand nachhaltig zu sichern und gleichzeitig den Klimaschutz voranzutreiben“, sagt Hannover-Messe-Chef Dr. Jochen Köckler.

Unternehmen aus dem Maschinenbau, der Elektro- und Digitalindustrie sowie der Energiewirtschaft werden laut Messe Lösungen für die Produktion und Energieversorgung der Zukunft zeigen. Von der Digitalisierung und Automatisierung komplexer Produktionsprozesse über den Einsatz von Wasserstoff zur Energieversorgung von Fabriken bis hin zur Anwendung von Software zur Erfassung und Reduzierung des CO2-Fußabdrucks soll die Hannover Messe ein ganzheitliches Bild zeichnen. Köckler bekräftigt: „Für jede der aktuellen globalen Herausforderungen werden auf der Hannover Messe Lösungsansätze gezeigt.“

Industrie 4.0 & Manufacturing X

Damit das volle Potenzial von Industrie 4.0 erschlossen werden kann, braucht es umfangreiche Daten, auf die alle am Wertschöpfungsprozess beteiligten Unternehmen zugreifen können. Ein neues zusammenhängendes Datenökosystem soll Abhilfe schaffen: Manufacturing X. Stark vorangetrieben wird diese Vision einer souveränen und sicheren Datenplattform gerade von den Wirtschaftsverbänden wie dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), dem Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) und dem Verband der Elektro- und Digitalindustrie (ZVEI). Im engen Schulterschluss mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz werden sollen erste Schritte zur Umsetzung von Manufacturing X vorgestellt werden. Köckler erklärt dazu: „Ziel ist es, die Souveränität der Unternehmen zu erhalten, den Zugang zur Kundenschnittstelle nicht zu verlieren und dennoch die Potenziale der Plattformökonomie zu erschließen.“

VDMA: Maschinenbau mit Schlüsselrolle bei Manufacturing-X

Künstliche Intelligenz in der Industrie nutzen

Künstliche Intelligenz (KI) spielt in der Industrie eine immer größere Rolle. Neben der Prozessoptimierung setzt die produzierende Industrie KI zunehmend in der Simulation und in der Produktentwicklung ein. Auch die sogenannte generative KI findet den Weg in die Industrie: Systeme wie ChatGPT oder DALL-E können heute schon beim Texten, Programmieren und Designen unterstützen. „In Zukunft ist durchaus denkbar, dass eine KI eine Maschine entwirft und der Mensch dann überprüft, welche Anpassungen für einen Realbetrieb notwendig sind. Das spart Zeit und bietet angesichts des vorherrschenden Fachkräftemangels erhebliches Potenzial“, so Köckler. Zum Thema KI bietet die Hannover Messe ein umfassendes Angebot an Besucherführungen, Foren und Präsentationen von KI-Tools und Use Cases der Aussteller.

Smart Energy Monitoring

Im Zusammenspiel von Software und Maschinen entstehen erhebliche Energieeinsparpotenziale. Lösungen zum Smart Energy Monitoring helfen dabei, Energieverbräuche auf Maschinenebene zu ermitteln, zu optimieren und damit den CO2-Fußabdruck zu reduzieren.

„Viele versteckte Verbräuche sind den meisten Industrieanwendern bis heute kaum bewusst“, sagt Köckler. Ungeregelte Motoren in Pumpen, Ventilatoren, Kompressoren oder Maschinen würden in vielen Fabriken noch zum Alltag gehören. Ohne intelligente Steuerungstechnik und das Zusammenspiel von Elektrotechnik und IT seien Effizienzsteigerungen bei der Energie kaum umsetzbar.

Köckler erklärt: „Die Industrie verbraucht zirka 45 Prozent des Stroms in Deutschland. Die Lösungen der ausstellenden Unternehmen können einen wichtigen Beitrag leisten, deutlich energieeffizienter zu produzieren.“

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Digitale Transformation: Via scada-basierter Software beschleunigt und vereinfacht Emerson die Anlagenautomatisierung.
Bild: Emerson

Energie- und Hoffnungsträger Wasserstoff

Grüner Wasserstoff ist in aller Munde. Die Industrie will sich damit aus der Abhängigkeit von fossiler Energie lösen und CO2-Emissionen reduzieren. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) bezeichnet Wasserstoff derweil als einen „Schlüsselenergieträger“, der für den langfristigen Erfolg der Energiewende und für den Klimaschutz essenziell sei.

Dennoch gibt es Herausforderungen. Das Herstellen von Wasserstoff ist aufwendig und teuer. Fragen der Verfügbarkeit, des Transports und der Speicherung im großen Maßstab müssen noch geklärt werden.

Dazu sagt Köckler: „Mehr als 500 Unternehmen auf der Hannover Messe werden Lösungen für den Einsatz von Wasserstoff in der Industrie zeigen. Damit ist Hannover die weltweit wichtigste und größte Plattform zum Thema Wasserstoff.“ Geht es nach dem Messeveranstalter, sollen sich Anwender aus der Industrie und politische Entscheidungsträger auf der Messe ein ganzheitliches Bild über das Potenzial des Energieträgers machen und erkennen können, welche Weichen auf dem Weg zu einer wasserstoffbasierten Industrie zu stellen sind.

Leichtbau 2.0 in der Circular Economy

Der Lightweighting Summit des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz – am 18. April 2023 von 14.00 bis 17.00 Uhr in Halle 19/20 im Saal New York – widmet sich im Rahmen der Hannover Messe dem so dringlichen wie zukunftsträchtigen Thema „Leichtbau 2.0 in der Circular Economy“. Keynotes und Panels werden die Chancen und Herausforderungen für die Transformationstechnologie Leichtbau im Kontext der zirkulären Wirtschaft fokussieren.

Führende Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik werden erörtern, wie nachhaltige Leichtbautechnologien zu einer zirkulären Wirtschaft beitragen können und welche Herausforderungen es hierfür noch zu meistern gilt. Im Fokus der diesjährigen Veranstaltung soll eine ganzheitliche Betrachtung des Leichtbaus über den gesamten Lebenszyklus stehen. Die Sichtweise eines weltweit tätigen Recycling- und Materialtechnologiekonzerns soll das zirkuläre Wirtschaften als Schlüsselelement der Ressourceneffizienz thematisieren. Eine dazugehörige Paneldiskussion wird Herausforderungen und Lösungsansätze für das Recycling im Leichtbau beleuchten.

Eine weitere Keynote übernimmt der Präsident der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM), Prof. Dr. Ulrich Panne, der das Potenzial innovativer Ansätze für die zirkuläre Wertschöpfung im Leichtbau eruieren wird. Anschließend wird in einem Panel erörtert, welchen Beitrag Ökobilanzen und Lebenszyklusanalysen zur nachhaltigen Entwicklung von Leichtbauprodukten leisten können. Die Paneldiskussion werden Prof. Dr. Thilo Bein, Leiter Wissenschaftsmanagement bei Fraunhofer LBF, Dr. Alexander Janz, Abteilungsleiter für nachhaltige Produkte und nachhaltigen Konsum und Kreislaufwirtschaft im Umweltbundesamt, Lisa Reehten, CEO Bosch Climate Solutions, und Dr. Martin Vogt, Geschäftsführer des VDI Zentrum Ressourceneffizienz, bestreiten.

Nach Anmeldung zum Lightweighting Summit erhalten TeilnehmerInnen ein kostenfreies Ticket für die Veranstaltung und freien Zugang zum Messegelände.

Fachkräftemangel und Nachwuchsförderung im Blick

Die Nachwuchsinitiative „Your Future“ soll BerufsanfängerInnen, Studierenden, SchülerInnen sowie Auszubildenden direkten Zugang zu Arbeitgebern aus verschiedenen Industriebranchen bieten. „Wir haben Your Future gemeinsam mit ausstellenden Unternehmen und Partnern entwickelt, denn der Bedarf von Nachwuchs in der Industrie ist enorm“, erklärt Basilios Triantafillos, Global Director der Hannover Messe. Durch geführte Touren, Präsentationen und persönliche Gespräche sollen Jugendliche aus erster Hand Einblicke in potenzielle Berufe erhalten. Neben den geführten Touren bietet ein Zentralstand in der Halle 12 mit Rahmenprogramm weitere Möglichkeiten zum Austausch.

Mit mehr als 1.000 TeilnehmerInnen startet am 21. April 2023 der Karrierekongress „Women Power“ im Convention Center (CC) auf dem Messegelände in Hannover. Der Kongress findet bereits zum zwanzigsten Mal im Rahmen der Hannover Messe statt. Unter dem Motto „Celebrate Diversity“ sollen die TeilnehmerInnen ein inspirierendes Programm erleben, das sich in vier Themen gliedert: „Entrepreneurship“, „Leadership“ sowie „Career“ und „New Work“.

www.hannovermesse.de

Hallenplan: Überblick zur Hannover Messe 2023

Industrie-Trends präsentiert die Hannover Messe 2023 vom 17. bis 21. April auf insgesamt 15 Hallen verteilt. Etwa 4.000 Aussteller werden erwartet.
Bild: Deutsche Messe
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