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Die Bibliothek weiß alles

Christian Baumgärtner, Geschäftsführer der Traceparts GmbH, Amberg
Die Bibliothek weiß alles

Für Konstrukteure sind digitale Produktkataloge elementarer Bestandteil ihrer Arbeit. KEM spricht mit einem großen Anbieter in dieser Branche, mit Traceparts. Das Unternehmen entwickelt Softwarelösungen für Bauteilbibliotheken und Kataloge. Der Geschäftsführer Christian Baumgärtner sagt uns, wo der Nutzen für den Konstrukteur liegt, wenn er auf das Portal tracepartsonline.net zugreift.

Herr Baumgärtner, was assoziiert der Name Traceparts bei Konstrukteuren?

Baumgärtner: Der Name Traceparts kommt ursprünglich aus der Programmiersprache. „Trace“ war und ist immer noch ein Befehl aus einem CAD-System. Zugleich ist Trace gleichbedeutend mit Spur und Parts mit Bauteil. Im internationalen Sprachgebrauch ist die Assoziierung also „Spur zum Bauteil“. Als man sich vor über 20 Jahren für den Firmennamen, welcher gleichzeitig auch der Produktname ist, entschied, waren die Anwender hauptsächlich über die Desktopapplikation Trace Parts erreichbar. Heute ist Traceparts als ein führendes Unternehmen im Bereich Digital Engineering im Markt weltweit bekannt. Wir denken auch, dass der Name Traceparts hierbei hilfreich war. Unser Portal www.tracepartsonline.net assoziiert hierbei die „Onlinespur zum Bauteil“ bei den Konstrukteuren. Ich selbst komme ja auch ursprünglich aus der Konstruktion und bin hier ebenfalls auf die Spur von Traceparts geleitet worden.
Wissen Konstrukteure genug über den Nutzen, den digitale Produktkataloge bieten?
Baumgärtner: Die Konstrukteure wissen über den Nutzen, den ihnen digitale Produktkataloge bieten, mehr, als es den Kaufteilherstellern oftmals bewusst ist. Der stetige Zuwachs unserer Anwender bestätigt, dass der Konstrukteur die Zeitersparnis mit digitalen Produtkatalogen zu schätzen weiß. Die Kunden und der Kaufteilhersteller profitieren von einer schnelleren Verfügbarkeit der CAD-Modelle und kürzeren Konstruktionszeiten und können damit ihre Kosten der Produktentwicklung senken. Zudem können die internen Prozesskosten für die Aufbereitung von Produktdaten reduziert werden und neben dem Kundenservice auch die Neukundengewinnung verbessert werden. Wir haben Lösungen sowohl für Hersteller von mechanischen Kaufteilen als auch für die Anwender, die im täglichen Konstruktionsprozess die Bauteile verwenden und weiterverbauen.
Traceparts hat auch Wettbewerb. Warum soll der Anwender ausgerechnet bei Traceparts suchen?
Baumgärtner: Für den Anwender gibt es ja verschiedene Aspekte, die zählen. Zum einen ganz klar der Content und dessen Qualität, 300 Kataloge, über 100 Millionen CAD-Modelle, zehntausende technische Dokumente mit Produktzusatzinformationen wie Einbauanleitungen. Dass die bereitgestellten Information und Produktdaten in Zusammenarbeit mit dem Hersteller erarbeitet, freigegeben und upgedated werden ist hierbei im Zuge der ständigen Aktualität sehr wichtig. Zudem gehören aber auch Zusatz-Funktionen dazu, wie zum Beispiel direkte Bestell-/Anfragemöglichkeit beim Hersteller, also deie Möglichkeit, direkt mit einem Mauseklick mit dem Hersteller in Kontakt zu treten. Ferner ist wichtig: Eine detailliere Suche über alle Kataloge hinweg, zum Beispiel Bestellnummernsuche, wie auch eine Klassifizierung aller Produkte. International gesehen sind es aktuell 23 Sprachen, in denen www.tracepartsonline.net zur Verfügung steht.
Es gibt bei Traceparts die digitalen Produktkataloge in allen gängigen CAD-Formaten. Warum werden auch neutrale Formate angeboten?
Baumgärtner: Der Grund hierfür ist, so können wir allen Anwenderwünschen gerecht werden. Neutrale Formate können natürlich auch von allen gängigen CAD-Systemen gelesen werden. Zum anderen werden neutrale Formate wie Step innerhalb von PDM/PLM-Systemen favorisiert als Dokument hinterlegt. Außerhalb von Konstruktionsabteilungen können neutrale Daten auch mit kostenfreien Viewern ohne CAD-System präsentiert und visualisiert werden. Hersteller, welche über Ihre eigene Webseite Geometrie-Daten Ihrer Produkte zur Verfügung stellen, bieten meist nur Step-Daten an, da sie ja nicht über alle CAD-Formate verfügen. Wir können dies sogar nutzen, um diese neutralen Daten solcher Hersteller eins zu eins in Traceparts einzulesen und dann wiederum trotzdem native Daten auszugeben. Dies ermöglicht, neben einer Datenneuerstellung, eine besonders kostengünstige Integration von bestehenden Geometriedaten in Traceparts.
Die CAD-Modelle von über 300 Produktherstellern werden angeboten. Wieviele der Kataloge sind nur durch den Kauf von Credits zu benutzen?
Baumgärtner: Es sind genau neun Kataloge, das heißt 97 Prozent oder Kataloge sind kostenfrei. Die neun Kataloge basieren noch auf alten Geschäftsmodellen. In 20 Jahren, gerade auch durch die rasante Entwicklung des Internets und die ständig steigende Anzahl von Anwendern, gab es ursprünglich verschiedene Ansätze von Geschäftsmodellen. Letztendlich hat sich seit Jahren etabliert dass der Anwender die Produktdaten kostenfrei erhält und der Hersteller über eine Jahresgebühr diese Kosten trägt. Es werden die Produkte ja dann auch beim Hersteller bestellt. Daher wäre es unsinnig, den Anwender hier zur Kasse zu bitten, noch bevor er überhaupt etwas bestellt hat. Innerhalb der Maschinenbaubranche sind solche Geschäftsmodelle, welche für den Anwender Kosten aufwerfen, aus unserer Sicht nicht mehr tragbar.
Warum ist Traceparts der einzige Catia CAA V5 Software- Partner für Dassault in puncto Bauteilbibliothek?
Baumgärtner: Um dies genau zu beantworten, müssten Sie wahrscheinlich Dassault System fragen. Was ich hierzu sagen kann, ist, dass wir von Dassault wissen, dass diese als Partner für bestimmte Bereiche nicht eine Vielzahl von Lösungsanbietern für die eigenen Systeme aufnehmen. Hier konzentriert man sich mehr auf eine Lösung, welche die erforderlichen Kriterien bestmöglich erfüllt. Seit 2001 sind wir daher der erste und immer noch einziger Anbieter in diesem Bereich, der mit dem Catia CAA V5 Software Partner-Label ausgezeichnet ist und so auch im Dassault PLM-Marketplace gelistet wird. Wir sind daher in der glücklichen Lage, im Catia-Bereich direkt mit Dassault zusammenarbeiten zu dürfen. Der Vorteil liegt für die Anwender und unsere Katalogkunden dabei auf der Hand.
Was tut Traceparts, um den Kunden ein starkes Zukunftsvertrauen in puncto tracepartsonline.net zu garantieren?
Baumgärtner: Seit 20 Jahren bringt Traceparts nun schon Komponentenhersteller mit Abnehmern zusammen und unterstützt dabei die weltweite Vermarktung ihrer Produkte. Dieses erfolgreiche Geschäftsmodell wird auch weiterhin konsequent durchgeführt und technologisch ständig weiterentwickelt. Wir bauen hierzu auch auf direkte strategische Partnerschaften mit bedeutenden CAD & PLM-Herstellern auf, bei machen auch schon seit 20 Jahren. Das heißt wir haben direkte Verträge mit diesen Herstellern und gehen hier nicht über dritte. Dies ermöglicht schnelle Reaktionszeiten. Um technologische Neuerungen und Trends für die Zukunft zu zeigen, veranstalten wir mit Partnern einmal jährlich die Ecatalog Conference, bei welcher auch Kunden direkt Ihre Best Practice-Lösungen und positiven Erfahrungen mit uns präsentieren.
Traceparts bietet eine Verlinkung zu etwa 30 Social Media-Netzwerken an. Ist das ein effektives Marketing?
Baumgärtner: Sicherlich. Dies bietet den Komponentenherstellern eine höhere Markdurchdringung, da CAD/PLM-Hersteller und Medienpartner Traceparts direkt in die eigenen Lösungen integrieren. Partner können hierbei den Anwendern ergänzend zu ihrer eigenen Lösung einen sehr detaillierten Content zur Verfügung stellen. Ich spreche deshalb von detailliert, da direkt eine Artikelnummer zwecks Bestellung am Ende der Auswahl steht. Somit erhöht sich die Sichtbarkeit unserer Kunden und deren Produkten mit diesen Partnerschaften im vertikalen Markt.
Das Interview führte KEM- Chefredakteur Herbert Neumann
Fotos: Tom Oettle
 

Quergefragt
Die Diskussion um Stuttgart 21 zeigt,….
… dass bei Milliardeninvestionen fehlende Transparenz im Kosten-Nutzen Effekt nicht so einfach hingenommen werden.
Die Deutschen haben neuerdings Angst vor Überfremdung. Nachvollziehen kann ich das….
… aufgrund der allgemein stattfindenden Globalisierung nicht direkt.
Die UEFA hat jetzt das Mitbringen von Vuvuzelas verboten. Diesen Schritt kann ich…
… gut nachvollziehen, da ich schon ohne Gehörschutz neben einer solchen Tröte stand.

FIRMEN- STENOGRAMM
  • Firmierung: Traceparts GmbH
  • gegründet: 2004, vorher web2cad AG
  • Mitarbeiter: 95 weltweit
  • Muttergesellschaft: Traceparts S.A; St.Romain
  • Produkte: Elektro- nische Produktkataloge, Produktkonfigurationen
  • Highlight: tiefe Integration der Traceparts- Bibliothek über Catia V5
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