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Industriebremsen – Kendrion Intorq bündelt Fachwissen in einem Glossar

Mechanische Antriebstechnik
Industriebremsen – Kendrion Intorq bündelt Fachwissen in einem Glossar

In der Entwicklungsabteilung der Kendrion Intorq GmbH, Aerzen, steht ein Generationswechsel an. Nach über 25 Jahren gibt Dipl.-Ing. Frank Dittrich-Bösche den Staffelstab an den Tribologie-Experten Dr.-Ing. Tobias Engelke weiter (beide im Bereich Entwicklung „Platforms and Technologies“). Damit Dittrichs Erfahrungen aus fast drei Jahrzehnten für das Unternehmen und seine Kunden auch weiterhin verfügbar sind, stand dabei der Wissenstransfer im Mittelpunkt. Ein Beispiel dafür: Die neun wichtigsten Fakten zur Industriebremse, die die beiden Entwicklungsingenieure zu einem Glossar verarbeitet haben.

 

Inhaltsverzeichnis

1. Fail-Safe-Prinzip
2. Haltebremse mit Not-Stopp
3. Organische Reibbeläge
4. Reibarbeit
5. Lüftzeit
6. Polrückstand
7. Zahnzwischenring
8. Brücke-Einweg-Gleichrichter
9. Übererregung
10. Kunden profitieren vom Wissenstransfer

Die Spezialisten von Kendrion Intorq entwickeln seit über 100 Jahren Permanentmagnet- und Federkraftbremsen. Das Produktportfolio bietet für nahezu jede Anforderung die richtige Lösung. Zum Produktportfolio gehören Elektromagnetische Bremsen und Kupplungen sowie darauf abgestimmtes Zubehör. Die Palette reicht von schnell verfügbaren Off-the-Shelf-Produkten, die im Baukastenprinzip zusammengestellt werden können bis hin zu kundenspezifischen Lösungen. Nun hat der Bremsenspezialist sein Fachwissen in einem Glossar in neun Fakten gebündelt:

1. Fail-Safe-Prinzip

Die Industriebremsen der Aerzener arbeiten mit dem sogenannten Fail-Safe-Prinzip. Das heißt, im Notfall baut die Bremse ein Moment auf und zieht automatisch an. Wie beim Kofferkuli oder Getränkeeinkaufswagen. In Fahrzeugen kommen dagegen Funktionsbremsen zum Einsatz. Die bremsen im Notfall nicht von selbst, sondern müssen vom Fahrer bedient werden.

2. Haltebremse mit Not-Stopp

Die Betriebsbremse erzeugt durch das Aufbringen einer axialen Kraft ein Bremsmoment und wandelt dabei die Bewegungsenergie des Motors und der zu bremsenden Last in Wärme um. Diese Anhaltefunktion wird heute oft allein von Motor und Steuerung übernommen. Die sogenannte Haltebremse muss die Last dann nur noch in der gewünschten Position halten. Im Notfall steht aber die Funktion der Betriebsbremse zur Verfügung.

3. Organische Reibbeläge

Der organische Reibbelag ist das Herz der Federkraftbremse. Mit ihm steht und fällt deren sichere Funktion. Durch geeignete Auswahl und Kombination einer Kohlenstoffverbindung als Bindematrix und verschiedenen Zuschlagstoffen, lassen sich Reibwert und Lebensdauer des Belags steuern.

4. Reibarbeit

Bremsen verrichten Reibarbeit oder auch Schaltarbeit, wenn sie eine Bewegung aktiv abbremsen – nicht jedoch, wenn sie als reine Haltebremse fungieren (siehe auch Punkt 2). Die Reibarbeit der Federkraftbremse ist das Produkt aus Federkraft, Reibwert und dem zurückgelegtem Reibweg.

Lüftzeit

Als Lüften wird der Vorgang des Öffnens oder Trennens einer Bremse bezeichnet. Dabei wird die Normalkraft, die auf die Bremse wirkt, so reduziert, dass ein nahezu reibungsfreies Verdrehen des Bremsrotors zum Magnetteil der Bremse möglich ist. Lüftzeit nennt man die Zeitspanne, bis die Bremse vollständig geöffnet ist. Das Schließen der Bremse nennt man Verknüpfen.

Polrückstand

Die Geometrie der Polflächen einer Federkraftbremse beeinflusst die Lüft- und Verknüpfungszeit (siehe Punkt 5). Der Rückstand beziehungsweise Abstand des Innenpols gegenüber dem Außenpol wird Polrückstand genannt. Ein größerer Rückstand reduziert die Verknüpfungszeit und sorgt so für einen schnelleren Aufbau des Bremsmoments.

Zahnzwischenring

Der Zahnzwischenring ist ein Alleinstellungsmerkmal aus dem Hause Kendrion Intorq: Dieser dünnwandige, wellenförmige Ring wird zwischen Nabe und Rotor gesteckt, die üblicherweise über ein Zahnwellenprofil ausgeführt werden. Der Zahnzwischenring erhöht die Lebensdauer der Verzahnung und reduziert gleichzeitig die Laufgeräusche.

Brücke-Einweg-Gleichrichter

Die Federkraftbremsen des Unternehmens werden mit Gleichstrom betrieben. Der negative Anteil des Wechselstroms aus dem Netz wird deshalb mittels Brückengleichrichter in einen positiven Anteil umgewandelt. Im Gegensatz dazu eliminiert ein Einweg-Gleichrichter den negativen Anteil des Wechselstroms, wodurch sich auch die effektive Spannung halbiert. Die Kombination beider Gleichrichter heißt Brücke-Einweg-Gleichrichter. Dieser ermöglicht bei entsprechender Auslegung der Spulenspannung eine Übererregung (siehe Punkt 9) oder eine Haltestromabsenkung.

Übererregung

Mittels kurzfristiger Spannungserhöhung kann an der Bremse eine temporäre Übererregung realisiert und dadurch ein höheres Reibmoment erzeugt werden. Danach wird die Spannung wieder auf den energiesparenderen Bemessungswert abgesenkt. Um eine Überhitzung der Bremse zu vermeiden, ist der Zustand der Übererregung immer nur für kurze Zeit möglich.

Kunden profitieren vom Wissenstransfer

Der Wissenstransfer ist ein weiteres Beispiel dafür, dass bei Kendrion Intorq der Kunde im Fokus steht. Dieser erhält neben innovativer Technik auch eine gleichbleibend hohe Qualität und einen sehr guten Service – über Generationen hinaus. Die 9 Begriffe werden im Kendrion-Blog für alle Interessierten noch ausführlich und in besonderer Form aufbereitet, sodass die Kunden ebenso davon profitieren können. Das Ganze stammt aus der Feder von kreativen Ingenieuren. (jg)

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