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Rada Rodriguez, Country President von Schneider Electric Deutschland, Ratingen

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Rada Rodriguez, Country President von Schneider Electric Deutschland, Ratingen

Wenn es um das Thema Energie geht, dann führt an Schneider Electric kein Weg vorbei: Über 110 000 Mitarbeiter tragen dazu bei, Energie sicher, zuverlässig, effizient und produktiv zu machen. Auch die GmbH in Ratingen trägt entscheidend zum Gesamterfolg des Unternehmens bei. Rada Rodriguez zeichnet dafür verantwortlich.

Welche Aktivitäten des Konzerns werden hauptsächlich von Ratingen aus gesteuert?

Rodriguez: In Ratingen, der Zentrale von Schneider Electric in Deutschland, laufen alle Fäden zusammen, hier werden die Weichen gestellt. Alle Aktivitäten – insbesondere natürlich die, bei denen wir geschäftsfeldübergreifend vorgehen – werden hier im Management-Team koordiniert. Damit ist sichergestellt, dass unsere Kunden immer eine für sie zugeschnittene Lösung für ihre Aufgabenstellung erhalten. Unseren Kunden ist es letztlich egal, wie wir uns intern organisieren, und so soll es auch sein. Unser Anspruch ist es schließlich, für jede Aufgabenstellung unserer Kunden eine passende Lösung bieten zu können und zwar vom Kraftwerk bis zur Steckdose. Außerdem sind in Ratingen zentrale Stellen wie beispielsweise die Bereiche Finanzen, Personal und Qualität angesiedelt, die für alle Geschäftsbereiche in Deutschland tätig sind.
Wie stark kann die GmbH Einfluss nehmen auf Marketing, Produktentwicklung sowie F&E?
Rodriguez: In allen Geschäftsbereichen gibt es sowohl ein produkt- als auch ein branchenorientiertes Marketing, das mehrere Aufgaben erfüllt. Naheliegend ist natürlich, Produkte und Lösungen in den Markt einzuführen und den Vertrieb bei seiner täglichen Arbeit zu begleiten und zu unterstützen. Der enge Kontakt mit den Kunden liefert anders herum eine Fülle von Informationen über deren Bedürfnisse und Anforderungen, aus denen sich Trends ableiten lassen, die in Forschung und Entwicklung einfließen sollten. Hier greift die Up-Stream-Funktion des Marketings, die für die Entwicklung sowie F&E wichtige Fakten für die nächsten Vorhaben liefert.
In diesem Zusammenhang ist auch die Entscheidung zu sehen, das Kompetenz- und Entwicklungszentrum für die Maschinen-Automatisierung im fränkischen Marktheidenfeld anzusiedeln. Damit wird der Bedeutung des Maschinenbaus in Deutschland und den damit verbundenen hohen Anforderungen an Automatisierungsarchitekturen im Konzern Rechnung getragen.
Schneider Electric zielt stark auf Ressourcen-Einsparung. Ist das das Ziel von „Ecostruxure“?
Rodriguez: Alles, was wir tun, beschäftigt sich mit dem Thema Energie-Management. Hier geht es darum, möglichst viel durch den Einsatz von möglichst wenig Energie zu erreichen. Das ist gut für den Geldbeutel der Anwender und natürlich auch gut für die Umwelt. Ecostruxure ist unser ganzheitlicher Lösungsansatz mit dem Schneider Electric Konzepte anbietet, die Energie sicher, zuverlässig, effizient und produktiv machen. Dazu gehört unter dem Aspekt der Produktivität natürlich auch die Automatisierung, die wir als integralen Bestandteil des Energiemanagements sehen. Mit Ecostruxure sind wir in der Lage, das Thema Energiemanagement mit Lösungen für Infrastruktur, Industrie, Rechenzentren, Gebäude und Wohngebäude sowie für die Elektromobilität zu schaffen.
Warum reduziert die Maschinenbaulösung Machinestruxure die Zeit bis zur Markteinführung einer Maschine – nach eigenen Angaben – drastisch?
Rodriguez: Das hat verschiedene Gründe. Zum einen bieten wir unseren Anwendern die so genannten TDVAs – das sind verschiedene vorgefertigte Anwendungen, die wir für eine Reihe von Maschinentypen vorbereitet haben. Der Anwender muss also bei der Lösung seiner Aufgabe nicht bei Null anfangen. Er kann auf einer getesteten Basisapplikation aufsetzen, und muss nur die für seine Maschine spezifischen Teile selber realisieren. Dabei helfen ihm die umfangreichen Funktionsbausteinbibliotheken, die wir für eine Vielzahl von typischen Teilaufgaben standardmäßig mitliefern.
Darüber hinaus hilft ihm natürlich eine klar strukturierte und einfach zu bedienende Software, seine Automatisierungsaufgabe schnell zu lösen und so mit seiner Konstruktion schnell am Markt zu sein.
Die Software-Suite Somachine braucht angeblich nur eine Software, ein Kabel und einen Download. Hat die Praxis das bestätigt?
Rodriguez: Ja, und außerdem wird das gesamte Automatisierungsprojekt in einer einzigen Projektdatei abgelegt. Es ist tatsächlich so: Alles, was der Maschinen-Automatisierer benötigt, um seine Aufgabe zu lösen, ist in Somachine integriert. Dazu gehört natürlich die Programmierung der Steuerung selbst, aber auch die Konfiguration der dezentralen E/A, der Antriebe und des Bedienterminals. Alles ist an Bord, die gesamte Anwendung wird über ein einziges Kabel in die Steuerung, das Terminal und die Antriebe geladen.
Alles spricht von Erneuerbarer Energie. Schneider Electric hat ausgewiesene Photovoltik- Lösungen, aber wie sieht es bei „Wind“ aus?
Rodriguez: Da haben Sie recht, bei Photovoltaik ist es tatsächlich unsere Komplettlösung – die PV-Box – die mit den Wechselrichtern das Bindeglied zwischen den Solarpanels und der Mittelspannungsebene bilden. Und bei größeren Solarparks, wie dem in Senftenberg, fallen diese PV-Boxen natürlich auch optisch sofort ins Auge.
Bei der Windenergie sind die Lösungen, die wir anbieten, nicht ganz so auffällig. Hier haben wir spezielle Mittelspannungsschalter im Angebot, die ohne Betonstation direkt in den Turm eingebaut werden, liefern Sensorik oder bieten Automatisierungslösungen für die Rotorblattverstellung an. Unser neuestes Angebot ist eine Fernwirkeinrichtung für Windkraftanlagen, mit der EVUs die Einspeiseleistung nach §6 EEG ferngesteuert reduzieren können. Mit der von uns entwickelten Lösung kann der Betreiber eines Windparks zusätzlich noch den so genannten System-Dienstleistungs-Bonus vom EVU erhalten, weil er in der Lage ist, zusätzliche Daten an das EVU zu übertragen. Damit sind einmal die gesetzlichen Anforderungen erfüllt, der Betreiber eines Windparks kann aber noch zusätzlichen Nutzen aus dem Betrieb der Fernwirkeinrichtung ziehen. Er ist ständig informiert, was sein Windpark produziert, und was er an Energie produzieren könnte.
Frequenzumrichter ATV sind ein Meilenstein bei Schneider Electric. Warum findet man keine Sparte Antriebstechnik auf der Homepage?
Rodriguez: Antriebstechnik ist ja bei der Automatisierung von Maschinen und Anlagen kein Selbstzweck. Sie ist immer integraler Bestandteil einer Automatisierungslösung. Ein Blick auf unsere Webseite zeigt, dass unter „ Automatisierungs- und Steuerungstechnik“ die Antriebs- und Servotechnik direkt den ersten Punkt darstellt. Sie haben richtig bemerkt, dass Antriebs- und Servotechnik eine wichtige Säule unseres Angebots darstellen, ohne die kein Lösungsangebot auskommt.
Welche Rolle spielt die Elektromobilität im Hause Schneider Electric?
Rodriguez: Das Thema ist neu für uns, und wir sind dabei, diesen Geschäftszweig konsequent auszubauen. Die Resonanz auf unsere ersten öffentlichen Auftritte mit unseren Lösungen für Ladeinfrastrukturen war enorm. Unsere Sichtweise ist gut beim Interessenten angekommen, nämlich nicht nur die Ladesäule als solche zu betrachten, sondern in die Überlegungen auch die übergeordnete Infrastruktur mit einzubeziehen. Wir sehen das Thema als integralen Bestandteil des Smart Grids, denn hier kommt es darauf an, Energieerzeugung und Energieverbrauch beim Ladevorgang gut aufeinander abzustimmen. Konsequenterweise macht das Laden eines Elektroautos dann am meisten Sinn, wenn besonders viel erneuerbare Energie produziert wird, oder wenn Grundlastkraftwerke – beispielsweise in der Nacht – mehr Energie produzieren, als derzeit abgenommen wird.
Schneider Electric; Telefon: 01805 753575; E-mail: thomas.hammer meister@schneider-electric.com
Fotograf: Frank Herrmann
Das Interview führte KEM-Chefredakteur Herbert Neumann

Quergefragt
Rating-Agenturen haben auf die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes …
… mit Sicherheit Einfluss. Aber, ob das immer gut zu heißen ist, davon bin ich nicht überzeugt.
Auch ein hoher Ausstoß von CO2-Gasen …
…wird die Fortführung der industriellen Produktion in nächster Zeit nicht beeinträchtigen; global kann das zu unterschiedlichen Konsequenzen führen.
Korruption …
… ist natürlich illegal und hat auf das Wirtschaftswachstum eines Landes einen negativen Einfluss.

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