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Mobil mit Lego

Modulbaukasten für anwendungsspezifische Schneckengetriebe auch vor Ort einsetzbar
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Getriebemotoren lassen sich meist alles andere als einfach anwendungsspezifisch auslegen. Die „Universal“-Baureihe von Schneckengetrieben allerdings übernimmt das Lego-Prinzip aus dem Kinderzimmer: Beinahe im Handumdrehen erlaubt sie die Konstruktion und schnelle Modifikation bedarfsgerechter Getriebe. Dank eines ausgeklügelten Modulsortiments können mit einer überschaubaren Zahl von Komponenten Zigtausende unterschiedlicher Getriebevarianten zusammengestellt werden.

 

Die Beschaffung herkömmlicher Getriebe für eine bestimmte Anwendung ist oft eine zeitraubende Prozedur. Schon die Ermittlung einer Bestellnummer wird manchmal zum Geduldsspiel, wenn mühsam Kennziffern für Ausstattungsdetails kombiniert werden müssen. Und mit der Bestellung ist es nicht immer getan: Liegt der benötigte Typ nicht im Lager, muss er erst produziert und im Werk konfektioniert werden, bevor er angeliefert und endlich installiert werden kann. Zudem lässt oft auch die Flexibilität konventioneller Lösungen viele Wünsche offen: Häufig sind nachträgliche Änderungen solcher Getriebe kostspielig und kosten viel zusätzliche Zeit.

Vor Ort konstruieren
Es gibt einen Weg, den Ablauf zu vereinfachen, zu flexibilisieren und zu beschleunigen: Ein neues Getriebe sollte direkt vor Ort, wo es benötigt wird, kurzfristig zusammengefügt werden können. Dies setzt voraus, dass es sich aus wenigen modularen Komponenten aufbauen lässt, die am Lager gehalten oder zumindest sehr schnell bezogen werden können. Beim Universal-System von Getriebebau Nord genügt eine kleine Zahl unterschiedlicher Bausteine, um beinahe jedes gewünschte Schneckengetriebe zu konstruieren. Das Sortiment umfasst vier Grundmodulgruppen – Schneckengetriebe, Abtriebsflansch, Einsteckwelle und Anbau –, die je eine Handvoll unterschiedlicher, beliebig kombinierbarer Elemente enthalten. Für ein Universal-Getriebe müssen lediglich Drehmoment und Drehzahl oder gegebenenfalls ein Stellbereich für variable Drehzahlen festgelegt werden. Der Drehmomentenbereich reicht bis rund 500 Nm. Über die Drehzahl wird das Übersetzungsverhältnis – das Getriebe-i – errechnet und das Motormoment ermittelt. Schon nach diesem Schritt lässt sich für ein Universal-Getriebe das Grundmodul und ein Motor aus dem Baukasten aussuchen. Die Motorwahl bedingt auch die Entscheidung über die nötigen Adaptionsmodule einschließlich der Kupplung. Je nach Untersetzungsverhältnis werden Getriebevorstufen mit einem zusätzlichen i von 10 einmal oder mehrfach vorgeschaltet.
Nun wird die mechanische Integration festgelegt. Über einen Antriebsflansch erfolgt die Koppelung des Getriebes mit der Mechanik, wenn notwendig werden eine Drehmomentenstütze angefügt und der Wellenanschluss mit Hohl- oder Vollwelle ausgewählt. Schon vorweg kann jeder Anwender mit dem Universal-Modulbaukasten standardisieren, indem er Vorzugstypen aus einer Auswahl von Modulen bildet. Beim Konstruieren dieser Getriebe assistiert außerdem die PC-Software „Nord CAD“: Neben 2D-Maßbildern und Umrisszeichnungen der gewünschten Variante gibt das Programm auch fertige 3D-Modelle aus, die sich direkt ins eigene CAD-Programm übernehmen lassen. Durch das modulare Prinzip gewährleistet die Baureihe selbst bei der Montage noch größte Flexibilität – auch in letzter Minute können noch Änderungen an der Ausstattung vorgenommen werden. Stellt beispielsweise der Monteur vor Ort fest, dass der Wellenabgang rechts statt links liegen muss, so lässt sich die Welle einfach auf der anderen Seite montieren, ohne dass ins Getriebeinnere eingegriffen werden muss.
Zigtausend Getriebetypen
Mit fünf Standardgrößen sowie jeweils zwölf Übersetzungen, in denen das fertig montierte und ölgefüllte Getriebegrundmodul erhältlich ist, sind 60 SI-Varianten verfügbar. Kombiniert mit fünf Arten von Motoradaptionen, drei unterschiedlichen Wellenmodulen sowie drei Modulen für die Antriebsadaption ergeben sich Tausende mögliche Varianten. Die gehärtete Schnecke mit glatten Zahnflanken, das aus einer Spezialbronze gefertigte Schneckenrad sowie synthetisches Polyglykol-Öl als Schmierstoff gewährleisten eine lange Lebensdauer sowie einen hohen Wirkungsgrad der Schneckenstufe. Zur Standardausstattung der Getriebe gehören Fußbefestigungen und zweiseitig angebrachte B14-Flansche. Mit den Modulen Drehmomentstütze, Doppelgetriebeanbau und Abtriebsflansch (wahlweise mit Innen- oder Außenzentrierung) können sie nach Bedarf konfiguriert werden. Ebenfalls verfügbar sind in Voll- oder in Hohlwellenausführung gefertigte Module für freie Abtriebswellen, die zum Beispiel Zahnriemenscheiben direkt aufnehmen können. Antriebsseitig kann das Getriebe mittels einer Modulreihe von Zwischenflanschen und Motorwellen-Kupplungshülsen mit Standard IEC-/Nema-Normmotoren beliebiger Hersteller bzw. kompakten B-14-Motoren verbunden werden. Die einteilige Kupplungsverzahnung der Schneckenwellen, in die innenverzahnte Kupplungshülsen eingreifen, schafft einfach zu montierende Verbindungen ohne Verspannungen.
Einteiliges Blockgehäuse
Die einteiligen Verkleidungen von Universal-Getrieben sind in Aluminium-Druckgusstechnik gefertigt. Die unlackierten Systeme eignen sich auch für hygienisch sensible Umgebungen etwa in der Lebensmittelindustrie. Die Getriebegehäuse bestehen nicht wie üblich aus zwei Halbschalen, sondern aus einem homogenen Block, in den alle Lagerstellen integriert sind. Diese Konstruktion verhindert drehmoment- und querkraftbelastete Dichtflächen, wie sie gewöhnlich durch angeschraubte Flansche oder Lagerflächen entstehen. Der steife Gehäuseblock hält hohen Belastungen stand und bietet eine Vielzahl von Befestigungsmöglichkeiten. Alle Lagerstellen und Bezugsflächen werden in einer Aufspannung bearbeitet und exakt passend ausgeführt: Damit entfallen Ungenauigkeiten, die bei konventionell hergestellten Modellen eine stärkere Abnutzung und Materialermüdung bedingen. Universal-Getriebe erreichen jedoch nicht nur eine längere Lebensdauer, sondern arbeiten durch ihren runderen Lauf außerdem besonders geräuscharm.
Getriebebau Nord KEM 598
Universal-Getriebe KEM 599
Schneckengetriebe KEM 600
Getriebebaukasten KEM 601
Getriebemodulsystem KEM 602

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