Startseite » Elektromotoren »

Schnelltaktend und flexibel

Einsatz eines Linearmontagesystems für die vollautomatische Montage von Zylinderschlössern
Schnelltaktend und flexibel

Bei der Produktion von Zylinderschlössern kommt das Linearmontagesystem LS 280 zum Einsatz, das aufgrund seiner besonderen Bauweise – Transportieren und Verriegeln der Werkstückträger über eine Zylinderkurve ähnlich einem Rundschalttisch – hohe Positioniergenauigkeit mit fester Verriegelung und Werkstückwechselzeiten von typisch 0,5 s vereint.

 

Exklusiv in KEM Der Autor: Jens Knölke, Leiter Marketing und Vertrieb, Weiss GmbH, Buchen

Auf den ersten Blick sehen sie alle gleich aus, die Zylinderschlösser, die bei Aumat auf einem Weiss-Linearsystem LS280 durch die vollautomatische Zylinderschlossmontage-Anlage laufen. Das Solinger Unternehmen hat sich u. a. auf Bearbeitungsmaschinen und Montageanlagen rund um die Herstellung von Zylinderschlössern spezialisiert. Die aktuelle Anlage setzt vollautomatisch das komplette Innenleben eines Zylinderschlosses und verschließt es anschließend prozesskraftüberwacht mit einer Presse. „Aufgrund der sehr hohen Anzahl von unterschiedlichen Stiften und Plättchen, die entsprechend dem Schließungsplan datensatzgesteuert zugeführt werden, ergibt sich eine kolossale Anzahl von Permutationen,” erklärt Autmat-Geschäftsführer Stefan Trommlitz.
Wichtig: Positioniergenauigkeit und geringe Taktzeit
Für die Konstrukteure bei Aumat waren besonders „Positioniergenauigkeit” und „geringe Taktzeit” bei der Konzeption ihrer neuen Anlage wichtig – wegen der hohen Zahl an Bearbeitungsstationen sollte ein Transfersystem zum Einsatz kommen. Auf dem Motek-Messestand bei Weiss fiel Aumat das Linearsystem LS 280 auf: bewährte Technik, solide ausgeführt: Paarweise zu Zügen zusammengekoppelte Werkstückträger laufen spielfrei mit vier Laufrollen auf einer gehärteten und geschliffenen V-förmigen Führungsbahn. Die Mitnahme der Werkstückträger erfolgt über Reibschluss, ein Gleitschuh wird bei den Bandstrecken auf einem Zahnriemen, an den Umlenkungen auf einer rotierenden Scheibe mitgenommen.
Dass es sich bei dem LS um ein typisches Weiss-Produkt handelt, zeigt sich bei den Arretierstationen: Hier arbeitet ein Kurvenantrieb, wie er sich in den Rundschalttischen des Unternehmens schon tausendfach bewährt hat. Von der per Frequenzumrichter geregelten Bandstrecke sanft angefahren, warten die Werkstückträger auf den nächsten Takthub am Einlauf der Transportkurve, deren Kurvenbahn mit modifizierter Sinoide eine weiche und ruckfreie Bewegung am Werkstückträger garantiert. Transportieren und Verriegeln sind dann ein Bewegungsvorgang. Kein langwieriges Stoppen, Anheben und Positionieren wie bei konventionellen Transfersystemen; eine Drehung der Transportkurve und der Werkstückträger steht schnell, fest und genau in der nächsten Position.
Vereint Kurvenantrieb und Bandsystem
Durch den Trick, einen Rundschalttisch „aufzuschneiden“, ist ein Transportsystem entstanden, das die Vorteile eines Rundschalttischs – geringe Taktzeit, Positioniergenauigkeit und sanftes Anfahren – mit der Flexibilität und dem Platzangebot eines Lineartransfersystems vereint. Für Aumat war dieser „lange“ Rundschalttisch im wahrsten Sinn des Wortes der Schlüssel zur neuen Anlage; die Werkstückwechselzeit von gerade mal einer halben Sekunde war perfekt.
Entstanden ist dabei eine 12 m lange, gerade Anlage mit zwei Umlenkungen, 15 Bearbeitungsstationen und 42 Werkstückträgern im Umlauf. Ein Paternoster reicht Paletten mit jeweils 10 Schlüssel/Schloss-Paaren an. An einem Handarbeitsplatz werden dann die Schlösser in die Halterung auf dem Werkstückträger eingesetzt. Diese werden mit einem Laser vermessen, mit den passenden Stiften und Federn befüllt, optisch geprüft und mit Stopfen verpresst.
Aumat schätzt insgesamt die stabile Ausführung des Systems. Die Module des Linearsystems werden komplett mit einem soliden Maschinenbett geliefert; ein Gestell muss also nicht erst gebaut werden. Der Unterbau ist aus Stahl und kann bei Bedarf noch zusätzlich verstärkt werden. Außerdem bietet er genügend Platz für die Schaltschränke der Montagezellen. Dort sitzt in der Regel auch die Steuerung des Linearsystems mit einer Master-PLC. Deren Slaves übernehmen dann die Ansteuerung der Arretierstationen, denen auch die jeweils davor liegenden Bandstrecken zugeordnet sind. Nicht nur Aumat ist zufrieden, auch der Anwender: Eine zweite, ähnliche Maschine ist bereits verkauft. I

Info & Kontakt
Weiss
Jens Knölke, Vertriebsleiter
Tel.: 06281 5208-0
Detaillierte Informationen und kurzes Video zum Linearmontagesystem
Unsere Webinar-Empfehlung
Systems Engineering im Fokus

Ingenieure bei der Teambesprechung

Mechanik, Elektrik und Software im Griff

Video-Tipp

Unterwegs zum Thema Metaverse auf der Hannover Messe...

Aktuelle Ausgabe
Titelbild KEM Konstruktion | Automation 4
Ausgabe
4.2024
LESEN
ABO
Newsletter

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Webinare & Webcasts
Webinare

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper
Whitepaper

Hier finden Sie aktuelle Whitepaper


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de