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Zwischen Wunsch und Machbarkeit

3D-CAD-System: Vorteile bei Benutzeroberfläche und Datenaustausch
Zwischen Wunsch und Machbarkeit

Seit 1990 gibt es in Lauf bei Nürnberg das Unternehmen L58 – ein Büro für Konstruktions- und Produktionsabwicklung, das sich als kreativer Problemlöser bei den unterschiedlichsten Projekten einen Namen gemacht hat. Ursprünglich ein Betrieb für Metall- und Maschinenbau, hat sich das Unternehmen in den letzten Jahren erfolgreich zum Spezialisten für CAD-Anwendungen gewandelt.

Der Autor Jürgen Ahrens ist freier Mitarbeiter der Solidworks Deutschland GmbH, Taufkirchen

L58 übernimmt nicht nur Aufgaben im Rahmen der Neu- oder Weiterentwicklung von Produkten, sondern auch bei der Suche nach innovativer Verfahrenstechnik. Inhaber und Geschäftsführer Christian Schubert begreift sich dabei in erster Line als Mittler zwischen Wunsch und Realität: Am Anfang der Kette steht der Kunde, der seine Anforderungen oder Ideen formuliert. Den Abschluss bildet ein Fertigungsbetrieb, der das konkrete Produkt nach klaren technischen Vorgaben herstellt.
Sobald die Vorstellungen des Kunden geklärt sind, setzt die Arbeit von L58 ein: Die Produktidee wird visualisiert, berechnet und bis zur Produk-tionsreife weiterentwickelt. Bei Bedarf erstreckt sich dieser Leistungsumfang bis hin zur Erstellung von Prototypen oder fertigen Kleinserien. Bei größeren Fertigungsaufträgen steht ein Pool von Produktionsbetrieben bereit, aus denen je nach Schwerpunkt und Kapazität ein geeigneter Partner rekrutiert wird. Bei allen Projekten kommen Workstations für CAD-Konstruktion zum Einsatz. Die Software spielt dabei eine Schlüsselrolle: Seit 1997 arbeitet das Unternehmen erfolgreich mit Solidworks, das die Bearbeitung selbst komplexester Aufgaben auf der Basis von Microsoft Windows erlaubt. Durch diese Entscheidung wurde es möglich, Ideen und Zeichnungen sofort in die 3D-Darstellung umzusetzen und damit einen starken Realitätsbezug zu schaffen.
Vom Maschinen-bauer zum CAD-Spezialisten
Dass sich der Handwerksbetrieb für Metallbau in Lauf in eine unvorhergesehene Richtung entwickelte, lag an genau der fehlenden Schnittstelle, die L58 heute bildet: Mal lieferten Auftraggeber unzureichende Vorgaben, mal waren die Entwürfe in der gewünschten Form gar nicht realisierbar – selbst wenn sie von Ingenieuren oder Architekten kamen. Die eklatante Zahl solcher Fehler und Missverständnisse brachte Schubert auf Idee, in einem früheren Stadium anzusetzen. Seine damalige Vision ist ein präzises Bild dessen, was L58 heute macht: „Wir lassen uns nur die Wünsche und Anforderungen an das Produkt beschreiben. Daraus entwickeln wir dann selber eine adäquate, technisch umsetzbare Lösung, die nur noch produziert werden muss.“ Mit dieser Neuausrichtung von L58 war der Grundstein zum heuti-gen CAD-Konstruktionsbüro gelegt.
Auf dem Weg zur anspruchsvollen 3D-Darstellung tauchte dann allerdings ein scheinbar unüberwindliches Hindernis auf: Die bis dato verfügbaren 3D-CAD-Programme waren viel zu kompliziert, so dass die Einarbeitung das kleine Team zeitlich und finanziell überfordert hätte. Zwei bis drei Jahre intensive Schulungen, um überhaupt produktiv arbeiten zu können – das lag beim besten Willen nicht drin.
Kriterium: Einarbeitungszeit
Die Erleuchtung brachte 1997 schließlich ein Besuch auf der Systems in München. Am Messestand von Solidworks entdeckte Christian Schubert, dass professionelle 3D-CAD-Software nicht notwendig kompliziert sein muss: Die komfortable Windows-Bedienoberfläche und die Einarbeitungszeit von nur vier Wochen waren genau das, wonach er lange vergeblich gesucht hatte. Damit stand seine Entscheidung für SolidWorks fest.
Die neue Software erwies sich für L58 geradezu als Ei des Columbus, denn sie beseitigte innerhalb kürzester Zeit eine ganze Reihe von Problemen. Christian Schubert: „Viele Gesprächspartner auf Kundenseite, zum Beispiel Einkäufer, können mit technischen Zeichnungen überhaupt nichts anfangen.
Da werden dann stundenlange Diskussionen nötig und auch die sind noch keine Garantie gegen Missverständnisse. Eine wirklichkeitsgetreue 3D-Darstellung dagegen begreift jeder sofort. Das bedeutet natürlich eine hohe Entscheidungssicherheit.“
Was die Arbeit von L58 ebenfalls enorm erleichtert: In der 3D-Darstellung sind zugleich sämtliche 2D-Zeichnungsdaten enthalten – der Konstrukteur kann damit also sofort in die Produktion gehen, ohne weitere Zeichnungen anfertigen zu müssen.
Auch die Weitergabe an Spe-zialfirmen, etwa Betriebe für Frästechnik, erfordert keinerlei zusätzliche Aufbereitung. Die Solidworks-Daten sind auf allen relevanten Fremdsystemen lesbar und lassen sich leicht in andere Programme übertragen – wie zum Beispiel in Master-CAM, zum Programmieren von CNC-Fräsmaschinen. Selbst Statikberechnungen und Bruchsimulationen können direkt in der Solidworks-Datei durchgeführt werden – mit absolut zuverlässigen Ergebnissen, über die L58 auch Zertifikate ausstellt.
Beispiele aus der Referenzliste
Zu den Stammkunden zählt unter anderem das renommierte Messebau-Unternehmen Hüttinger im benachbarten Schwaig. In seinem Auftrag entwickelt L58 zurzeit zwei Messedisplays für die Audi AG, die im Rahmen des Projekts „Autostadt 2000“ in Wolfsburg eingesetzt werden. Design und Konstruktion entstehen dabei komplett am Bildschirm mit den vorhandenen Solidworks-Tools. Als weiteres aktuelles Referenzbeispiel nennt Schubert die Firma Thyssen Telelift: Hier bestand die Aufgabe darin, einen speziellen Behälter für ein internes Röhren-Transportsystem zu entwickeln. Einzige Vorgabe war das benötigte Volumen. Mit Hilfe von Solidworks entwickelte L58 eine maßgeschneiderte Lösung zur Praxisreife.
Die Vorteile im Detail
Die Vorteile von Solidworks lagen klar auf der Hand, da das System genau die Flexibilität bietet, die ein kleines Unternehmen benötigt. Großer Vorteil ist die Möglichkeit, die Parametrik dort zu nutzen, wo sie benötigt wird, aber auch unparametrisch zu arbeiten, wenn man möchte. Die Anwender waren in kurzer Zeit in der Lage, Bauteile und Baugruppen schnell und vor allen Dingen fehlerfrei zu erstellen. Die Verwendung von Microsoft Excel für die Erstellung von Varianten in Bauteilen und Baugruppen ist fast schon genial. Die Änderungsfreundlichkeit von SolidWorks hat gezeigt, dass das Arbeiten mit Volumen und der Parametrik genau die richtige Entscheidung war. Zum Beispiel sind die Skiz-zen und die dazu verwendeten Funktionen getrennt. Somit kann der Anwender jederzeit die Funktion löschen und die Skizze für andere Funktionen verwenden oder mit Strg-C und Strg-V in ein anderes Bauteil übernehmen. Die Microsoft Integration ist auch in der Arbeitsweise von SolidWorks wiederzufinden, z.B. kann immer „Drag und Drop“ verwendet werden, oder eine Bohrung kann über die Zwischenablage jederzeit auch an eine andere Stelle kopiert werden. Die Baugruppen lassen sich dynamisch bewegen, und man erkennt sofort Kollisionen. Ein Auftraggeber kann sich sofort ein klares Bild über die Konstruktion verschaffen, auch wenn er kein Konstrukteur ist. Das beseitigt Missverständnisse und unnötige Änderungen. Die Dokumentation und Montageunterlagen werden einfach in Word erstellt und die Konstruktion als OLE-Objekt eingefügt.
Ausführliche Informationen
CAD-Solidworks 99
KEM 431
Solidworks Animator
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Erkennungssoftware Featureworks
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