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Schäume sind Träume

Composites-Innovationen für die Windkraftbranche
Schäume sind Träume

Traditionell spielen Verbundwerkstoffe für die Windkraftbranche auf der internationalen Fachmesse Composites Europe eine bedeutende Rolle. Neben den Verarbeitern stellen zahlreiche Maschinen- und Anlagenhersteller ihr Können unter Beweis und zeigen an ihren Messeständen hochmoderne Fertigungstechnik.

Der Autor: Christian Reiß, Presseabteilung der Reed Exhibitions Deutschland GmbH, Düsseldorf

Allen Problemen zum Trotz ist die Windkraftbranche auch 2012 kräftig gewachsen: Erstmals wurden On- und Offshore-Anlagen mit einer Kapazität von mehr als 100 GW auf dem europäischen Kontinent betrieben, wie die European Wind Energy Association (EWEA) berichtet. Demnach kamen 2012 in Europa Windräder mit einer Kapazität von insgesamt 12,7 GW hinzu, sodass die installierte Gesamtleistung auf knapp 110 GW stieg – so viel Energie, wie 39 Atomkraftwerke zusammen produzieren und genug Strom, um damit 57 Millionen Haushalte zu versorgen.
Für CFK ist die Windkraftindustrie ein absoluter Wachstumsmarkt, 2011 betrug das Wachstum rund 23 %. Bis 2015 rechnen Experten mit einem Jahresbedarf an Carbonfasern von rund 22 700 t, für 2020 gar von rund 54 270 t. Dazu würden vor allem die immer größer werdenden Windkraftanlagen und die damit verbundenen länger werdenden Rotorblätter (bis zu 100 m) beitragen. Die Hoffnung der Branche: Mehr automatisierte CFK-Verarbeitung im großen Stil statt mühsamer Handarbeit bei der Herstellung von Rotorblättern aus GFK.
Kooperation von SGL und Samsung
Ein gerade gegründetes Joint Venture scheint genau diesen Weg zu beschreiten. Im Juni gaben die CFK-Spezialisten der SGL Group eine strategische Partnerschaft mit dem koreanischen Industrie-Giganten Samsung bekannt, die neben anderen Anwendungen auch einen Fokus auf die Herstellung von Rotorblättern für Windenergieanlagen richten wird. Vorrangiges Ziel des Joint Ventures, das unter dem Namen Samsung SGL Carbon Composite Materials firmieren wird, ist die Entwicklung von neuen industriellen Anwendungen, basierend auf CFK-Verbundwerkstoffen für Samsung und den koreanischen Markt. Wie aktiv die Koreaner im Bereich Composites sind, zeigt auch ein Joint Venture zwischen Samsung Heavy Industries und dem dänischen Unternehmen SPP Technology: Im Rahmen dieser Kooperation wurde kürzlich das mit 83,5 m derzeit weltgrößte Rotorblatt für Windkraftanlagen entwickelt.
Hochleistungsschaum im Inneren von Rotorblättern
Ein weiterer Großkonzern, der sich intensiv mit Materialien für die Windkraftbranche beschäftigt, ist BASF. Das Unternehmen hat unter dem Handelsnamen Kerdyn einen Hochleistungsschaum in Plattenform auf der Basis von PET entwickelt, der im Inneren von Rotorblättern zum Einsatz kommt und ihnen zusätzliche Stabilität verleiht. Durch seine hohe Temperaturbeständigkeit und Chemikalienresistenz ist er sehr gut als Verbundwerkstoff geeignet. Als Kernmaterial bieten PET-Schäume außerordentlich gute mechanische Eigenschaften.
Für die Vakuuminfusion von immer größer werdenden Windflügeln hat die BASF Baxxodur 5100 entwickelt. Dieses niedrigviskose System führt zu einer schnellen und vollständigen Tränkung der Fasern und lässt sich im Vergleich zu Standardsystemen auch deutlich länger verarbeiten. Der auf Epoxidharz basierende Strukturkleber Baxxodur 4100 eignet sich für schnelle Verklebungen und ist vom Germanischen Lloyd für die Rotorblattherstellung zertifiziert.
Einsparungen bei Material, Gewicht und Kosten
Mit Gurit stellt sich auf der Composites Europe ein britisches Unternehmen vor, das zahlreiche neue Materialien und Technologien für die Windkraftbranche entwickelt hat. Eine davon heißt Uvotec. Dabei wird dank einer speziellen chemischen Rezeptur bei Balsaflex-Kernmaterialien die Oberflächenbeschaffenheit so verändert, dass sich beim Infusionsprozess die Menge des absorbierten Harzes signifikant reduzieren lässt – und das ohne negative Auswirkungen auf die Haftungseigenschaften der Häute. Einsparungen bei Material, Gewicht und Kosten sind die Folge. I

Info & Kontakt
Reed Exhibitions Eva-Maria Heigl Tel.: 0211 90191-330 visit@composites-europe.com www.composites-europe.com
Direkt zum Rahmenprogramm der Fachmesse Composites Europe
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