Im Weißenborner Papierwerk Felix Schöller sorgen unter anderem ein Etikettendruckspender, ein Inkjet- und ein Thermotransferdrucker dafür, dass auch nach der Fertigung alles reibungslos läuft. Dabei hat der Spender eine besonders knifflige Aufgabe zu erfüllen. Schließlich muss er das Etikett innerhalb der Hülse applizieren.
Jedes zweite Foto weltweit wird heute auf Papier der Felix Schoeller jr. Foto- und Spezialpapiere GmbH & Co. KG, Weißenborn, hergestellt. Unternehmen wie Agfa, Kodak, Fuji und Konica gehören zum Kundenkreis.
Auf einem Rundgang durch die Produktionshallen erzählt Dietmar Neuber stolz: „Hier am Standort ist die komplette Fertigung von der Papiermaschine über die Oberflächenveredelung bis hin zur Konfektionierung untergebracht. Somit sind wir der einzige voll-integrierte Inkjet-Papierhersteller weltweit. Unsere Papiermaschine 4 ist für eine Geschwindigkeit bis 800 m/min für Fein- und Spezialpapiere ausgelegt.“
Im Bereich Converting werden auf einer Konfektionierungs-Maschine die bis zu 1,5 t schweren und 1550 mm breiten Maschinenrollen eingespannt, deren Länge bis 10 000 m betragen kann. In einer Wickelstation wird die Papierbahn der Rolle auf 2“-Hülsenkerne gewickelt und auf Länge und Breite geschnitten. Während eines Wickelzyklus erhält ein Hülsenkern automatisch einen Klebestreifen für den Papieranfang und wird in die Maschine eingefahren. Auf einer zweiten Hülse wird die Bahn angelegt und der Prozess beginnt. In einem dritten Arbeitsgang wird das Ende der Papierbahn per Klebestreifen befestigt und die Rolle an einen Etikettendruckspender von Bluhm übergeben.
Applikation innerhalb der Hülse
Der Etikettendruckspender Legiair 2138 bringt ein Etikett bedruckt mit Chargen-, Kunden und Artikelnummer, Kundenlogo sowie Breite und Länge auf. Das Besondere dabei: Das Etikett muss innerhalb der Hülse appliziert werden. Die Ingenieure von Bluhm haben dies mit einer Pusher-Rolle gelöst. Die Software Legiforwindows V 3 steuert den Druck des Etikettes, erledigt wird er vom Druckmodul Sato 42SR3 mit 300 dpi. Nach dem Etikettieren läuft die Rolle in eine Einschweißstation, wo sie in einen schützenden Folienschlauch eingefahren wird. Verpackt wird von Hand in Kartonhülsen .
An einer weiteren Station wird die Chargennummer nicht per Etikett, sondern mit dem Inkjet-Drucker Linx 4800 direkt in den Hülsenkern eingedruckt.
Muss einmal ein Karton von Hand etikettiert werden, erledigt diese Aufgabe der Thermotransferdrucker Zebra 170 Xi III. Er druckt Etiketten mit EAN-Nummer, Packdatum, Anzahl, Chargen- und Artikelnummer. Die Daten werden zusätzlich mittels der LfW 3.x-Software in einen Barcode vom Typ EAN 128 verschlüsselt.
Beschichtung von Inkjet-Papieren
Weitere Besonderheit bei Schoeller ist die PE-Beschichtung von Inkjet-Papieren. Auf die PE-Schicht wird in einem weiteren Schritt eine Farbempfangsschicht aufgegossen. Diese Veredlung führt dazu, dass ein im Inkjet -Verfahren gedrucktes Bild heute kaum noch von einem Foto zu unterscheiden ist. Die Rückseite des Papiers kann mit einem Kundenlogo bedruckt werden.
Mit diesen vielen Systemen lassen sich auch ausgefallenste Kundenwünsche realisieren. Schmunzelnd erzählt Dietmar Neuber: „Einer unserer Kunden verlangte, dass wir einen Lkw beladen mit seinen Produkten über die Alpen nach Italien und wieder zurück senden. Dabei sollte auch festgestellt werden, ob die mit dem Sato-Drucker bedruckten Etiketten aus der Bluhm-Produktion die geforderte Abriebfestigkeit aufweisen.“ Durch mehrfaches Überschreiten der Alpen wurde die Qualität bewiesen.
Weitere Informationen
Etikettendruckspender Legiair 2138
KEM 483
Inkjet-Drucker Linx 4800
KEM 484
Thermotransferdrucker Zebra 170 Xi III
KEM 485
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